
Die Schweiz zählt zu den europäischen Grossnationen in der Leichtathletik. Mit fünf Podestplätzen (2 Gold, 3 Silber) belegt sie im Medaillenspiegel an der Hallen-EM in Apeldoorn den 4. Rang.
Diese Klassierung kam mit Ansage, denn schon vergangenen Sommer an der Freiluft-EM in Rom räumte die Schweiz mit neun Medaillen (4/1/4) tüchtig ab. Apeldoorn ist keine Eintagsfliege und auch nicht glücklichen Umständen zu verdanken. Vier der fünf Medaillen waren mit einem Schweizer Rekord oder im Fall von Ditaji Kambundji sogar mit einem Europarekord verbunden. Und auch die 7,02 von Mujinga Kambundji über 60 m (PB 6,96) sind Weltklasse.
Mujinga Kambundji, die erfolgreichste Athletin der Gegenwart, hat mit bald 33 Jahren nichts von ihrer Schnelligkeit eingebüsst. Die Bernerin vertritt noch als einzige Athletin jene Generation, die mit Blick auf die Heim-EM in Zürich 2014 gross geworden ist. Fast alle anderen international erfolgreichen Asse weisen einen 2000er-Jahrgang aus. Wenig spricht dagegen, dass in den kommenden Jahren weiterhin tüchtig Medaillen gescheffelt werden. Die Kambundji-Schwestern, Annik Kälin, Angelica Moser und Simon Ehammer standen in der Elite-Kategorie schon mindestens zweimal auf dem Podest. Die im 800-m-Final gestürzte Audrey Werro wartet noch auf ihre Premiere, die eine Frage der Zeit sein dürfte.
Schweizer*innen egalisieren 41 Jahre alten Rekord
Seit 2015 stellt die Schweiz immer mindestens eine Hallen-Europameisterin oder -Europameister: Selina Büchel (800 m 2015, 2017), Lea Sprunger (400 m 2019), Angelica Moser (Stab 2021, 2025), Ajla Del Ponte (60 m 2021), Mujinga Kambundji (60 m 2023), Jason Joseph (60 m Hürden 2023) und Ditaji Kambundji (60 m Hürden 2025) lauten die Namen.
In den letzten Jahren kam aber noch die Breite dazu. 2023 waren es erstmals seit 1984 in Göteborg wieder drei oder mehr Podestplätze. Vor 41 Jahren wurde in Schweden der nun in Apeldoorn egalisierte Rekord mit fünf Medaillen aufgestellt. Peter Wirz (1500 m), Markus Ryffel (3000 m), Werner Günthör (Kugel), Roland Dalhäuser (Hoch) und Sandra Gasser (1500 m) sorgten damals für Schlagzeilen. Nun kehrt wieder ein Quintett mit einer Auszeichnung in die Schweiz zurück.