Vorfreude aufs Eidgenössische Glarner: «Für die Prognose des Schwingerkönigs muss man kein Hellseher sein»

Von Manuel Rothmund & Martin Abgottspon

26.8.2022

Schwingerkönig Glarner: «Die Arena kann auch schnell zur Hölle werden»

Schwingerkönig Glarner: «Die Arena kann auch schnell zur Hölle werden»

Matthias Glarner wurde 2016 sensationell Schwingerkönig. Dieses Jahr wird er als Zuschauer vor Ort in Pratteln sein. Der 36-Jährig erzählt von seinen Eindrücken und wie gross seine Vorfreude auf das ESAF 2022 ist.

26.08.2022

Vor sechs Jahren war Matthias Glarner der strahlende Sieger am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest. Für blue Sport blickt er nochmal zurück, aber natürlich auch nach vorne und gibt seine Favoritentipps ab.

Von Manuel Rothmund & Martin Abgottspon

Sechs Jahre sind bereits vergangen, als Matthias Glarner am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest von Estavayer-le-Lac als überraschender Sieger aus dem Sägemehl trat. Im Schlussgang bodigte der Berner damals Armon Orlik. Der Höhepunkt seiner Karriere.

Trotz seines Unfalls im Folgejahr kämpfte sich Glarner nochmals zurück und beendete seine Karriere schliesslich nach dem Eidgenössischen in Zug im Jahr 2019. Die Faszination für den Schwingsport hat ihn seither nie losgelassen.

Dieses Jahr freut er sich auf den Perspektiven-Wechsel. «Morgens um 7:30 Uhr im Stadion zu sein, war schon als Aktiver immer etwas Grossartiges. Jetzt freue ich mich darauf, das als Zuschauer zu erleben», so Glarner im Gespräch mit blue Sport. Neue Momente erleben, darum gehe es ihm.

Ein Moment für die Ewigkeit

Schöne Erinnerungen hat Glarner in seiner Karriere unzählige gesammelt. Ein ganz spezieller Moment ereignete sich aber nicht etwa nach einem Sieg, sondern kurz zuvor. «Es war die Vorbereitung zum Schlussgang 2016. Ich stand damals hinten bei der Garderobe und hab einfach nur das Stadion unter dem Nachmittagshimmel beobachtet. Der anschliessende Sieg, der Jubel im Stadion und die Emotionen waren dann natürlich unbeschreiblich.»

Im Gegensatz zu früher kann Glarner dieses Schwingfest ganz entspannt angehen. Die Tage am und vor dem Eidgenössischen sind nicht mehr komplett durchgetaktet. Doch wie läuft das bei den Aktiven denn überhaupt ab? Am Vortag trifft man sich in der Regel zum Mittagessen. Danach richtet man sich in der Garderobe ein und lässt den Abend dann beim Nachtessen und einer Gegnerbesprechung ausklingen. «So nimmt man sich auch etwas die Nervosität, ehe man dann schon morgens um 5 Uhr wieder in der Garderobe steht.» Ab dann ist Geniessen angesagt.

Wer gehört zu den Topfavoriten?

Geniessen ist für den einen oder anderen Schwinger vielleicht aber gar nicht so einfach. Es geht um viel, die Anspannung ist hoch. Insbesondere bei den Favoriten. Dieses Jahr kommen einige «Böse» für den Sieg infrage. Doch wer gehört aus Sicht von Glarner denn zu den Spitzenkandidaten? «Einer der bisherigen Festsieger wird wahrscheinlich auch Schwingerkönig. Zu diesen zählen etwa ein Samuel Giger, ein Adrian Walther oder auch ein Joel Wicki.»

Insgesamt traut Glarner so rund sieben bis acht Schwingern den Titel zu. «Für diese Prognose muss man aber auch kein Hellseher sein.»

Das ganze Interview mit dem Schwingerkönig von 2016 siehst du im Video am Anfang des Artikels.

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