Die Schweizer Curler um Skip Yannick Schwaller kehren mit der Silbermedaille von der EM aus Helsingborg zurück. Im Final müssen sie sich den einmal mehr überragenden Schweden mit 3:9 geschlagen geben.
Während die Schweden, deren unersättlicher Skip Niklas Edin nunmehr siebenfacher Europameister (und viermaliger Weltmeister) ist, bis zur Entscheidung nahe an der Perfektion spielten, konnten die jungen EM-Debütanten Marcel Käufeler, Romano Meier, Michael Brunner und Yannick Schwaller ihr tolles Niveau, das sie in den letzten zwei Round-Robin-Spielen und im Halbfinal gegen Dänemark gezeigt hatten, nicht halten. Auf drei der vier Positionen blieben sie in den Erfolgsquoten hinter den jeweiligen Gegenspielern zurück, sodass sich ein deutlicher Unterschied zeigte.
Die Schweden, die alle elf Partien der EM für sich entschieden haben, machten sich den Vorteil des letzten Steins im 1. End zunutze. Mit einem Zweierhaus bauten sie einen Druck auf, dem die Schweizer nicht standhielten. Nach einem gestohlenen Stein im 2. End stand es bereits 0:3. Die Schweden werden selbst von den besten Kanadiern als sogenannte Front-Runner gefürchtet: Gehen sie früh in Vorsprung, lassen sie sich kaum je noch einholen. Der eigentliche K.o. kam im 6. End, als die Skandinavier mit einem Dreierhaus auf 6:1 davonzogen. Einen Teilerfolg glückte den Schweizern dennoch: Im 8. End stahlen sie einen Punkt (zum 3:6), dank dem sie das Shakehands hinauszögern konnten.
Schwallers Team hat gegen Edins Crew an Turnieren der World Curling Tour schon dreimal gewonnen. Geht es aber um Medaillen an den internationalen Meisterschaften, können sich die Schweden meistens steigern.
Für die Spieler des CC Bern Zähringer, alle erst um die 25 Jahre alt, war das EM-Turnier trotzdem ein grosser Erfolg. Yannick Schwaller, Sohn und Neffe von Christof und Andreas Schwaller, den Olympia-Bronzemedaillengewinnern von 2002, ist der erste Schweizer Skip seit 24 Jahren, der an internationalen Titelkämpfen (WM, EM) auf Anhieb in den Final vorgestossen ist.