Normalerweise steht Dario Ferrante beim Handball-Erstigisten HSC Suhr Aarau zwischen den Pfosten und verhindert Gegentore. Jetzt unterstützt der Goalie das Kantonsspital Aarau im Kampf gegen das Coronavirus.
Vor drei Wochen brachte das Coronavirus auch den Schweizer Handball-Sport komplett zum Erliegen – die Saison wurde abgebrochen. Während etwa die Fussballer noch auf ein Happy End in dieser Saison hoffen, müssen sich die Handballer anderweitig beschäftigen.
Dario Ferrante, Goalie beim Erstligisten HSC Suhr Aarau, weiss, was er in dieser Zeit zu tun hat: Der Medizinstudent hat nun viel Zeit, um sich auf das Staatsexamen vom kommenden Sommer vorzubereiten. Und weil das mit «Learning by Doing» am besten geht, hat sich der schweizerisch-italienische Doppelbürger dazu entschieden, die Ärzte des Kantonsspitals Aarau im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu unterstützen.
«Als die Anfrage vom Kantonsspital Aarau kam, war für mich sofort klar, dass ich meinen Beitrag im Kampf gegen Covid-19 leisten und der Gesellschaft auch einmal etwas zurückgeben will», sagt Ferrante der «Aargauer Zeitung».
Der 26-Jährige arbeitet zweimal pro Woche in der Notfallstation, hilft da bei Untersuchungen der Patienten und verfasst einen Teil der anfallenden Berichte. «In erster Linie sind Helfer wie ich dazu da, die Assistenzärzte in ihren Aufgaben zu entlasten», so der Handball-Goalie.
Grosser Teamgeist – auch im Spital
Seiner liebsten Tätigkeit, dem Handballspielen, kann Ferrante zurzeit nicht nachkommen. Auch der Trainingsbetrieb wurde beim HSC Suhr Aarau nach dem Saisonabbruch eingestellt. Dennoch versucht sich der Goalie, so gut es geht, fit zu halten. Dazu hat er den Gemeinschaftsraum seiner Wohnung, die er mit einem HSC-Teambetreuer teilt, zu einem Trainingsraum umgestaltet.
Im Spital übernimmt Ferrante nun auch gerne die Spät- oder Nachtschicht. «Das hat sich mit dem Handball während früherer studiumsbegleitender Einsätze in der Praxis nur sehr schlecht vertragen, weil ich dann jeweils das Training am Abend verpasst habe», sagt er. «Ich habe mich nun für diejenige Einteilung gemeldet, bei der ich die grösste Unterstützung bin.»
Die Stimmung im Spital sei gut, meint Ferrante. Wie beim Handball wird auch im Krankenhaus der Teamgeist grossgeschrieben: «Zwar ist dieser im grösseren Team mit den ständig wechselnden Konstellationen etwas weniger ausgeprägt als auf der Platte, aber das ‹Wir-Gefühl› im Spital ist schon sehr stark.»