Paralympicssiegerin Elena Krawzow kann nun doch wie erhofft vor ihrer schweren Gehirnoperation heiraten.
Am Montag wird die 28-Jährige ihren Freund und Trainer Philipp Semechin ehelichen. Denn am Dienstag muss sie in die Berliner Charité, wo ihr am Mittwoch ein gutartiger, aber diffuser Tumor im linken oberen Frontallappen entfernt wird.
Ursprünglich war die Hochzeit für den 12. November geplant, doch angesichts der Schockdiagnose Gehirntumor musste nun alles sehr schnell gehen. «Noch davor zu heiraten, würde mir unfassbar viel bedeuten», sagte Krawzow. Aber es sah nicht gut aus. Denn noch bis Freitagmittag fehlte die Ehetauglichkeitsbescheinigung. Die wurde am 5. Oktober beim Standesamt Berlin-Pankow beantragt, kam aber nicht. «Ich telefoniere wie verrückt herum, erreiche aber niemanden», sagte Krawzow der dpa.
Sie rief Freunde und Bekannte an, auch Ex-Schwimm-Star Britta Steffen (37), am Olympia-Stützpunkt Berlin Laufbahnberaterin. «Ich habe mich sofort ans Telefon gesetzt und hatte Glück. Ich bekam eine sehr nette Mitarbeiterin an die Strippe, die alles klarmachte», sagte die Doppel-Olympiasiegerin der «Bild» (Samstag). «Ich freue mich so für Elena, dass sie nun heiraten kann.» Krawzow ist überglücklich: «Ich bin Britta so unfassbar dankbar. Sie ist meine Heldin und hat mir nicht zum ersten Mal den Arsch gerettet.»
Auch Pankows zuständiger Bezirksstadtrat für Bürgerdienste, Vollrad Kuhn (65, Grüne), hörte von dem Fall. «Ich habe die Fachbereichsleiterin umgehend angewiesen, das sofort auf den Weg zu bringen», sagte er der «Bild». «Normalerweise passiert so etwas nicht. Das ist sehr bedauerlich und wir entschuldigen uns für die Verzögerung. Woran es letztendlich lag, kann ich auch nicht sagen», sagte Kuhn.
SDA