Leiden für Teamkollege Pogacar Sturzopfer Marc Hirschi: «Die Schulter wird immer so bleiben»

tbz

6.7.2021

So hat sich Marc Hirschi die Tour de France nicht vorgestellt: Seit seinen Stürzen fährt der Schweizer am Limit.
So hat sich Marc Hirschi die Tour de France nicht vorgestellt: Seit seinen Stürzen fährt der Schweizer am Limit.
Bild: Keystone

Am allerersten Tag der Tour de France ist Marc Hirschi in zwei Stürze verwickelt. Trotz anhaltender Schmerzen gibt der Schweizer nicht auf und quält sich weiter für Teamkollege Pogacar. 

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Es ist der Skandal der diesjährigen Tour de France. Eine Frau mit Pappschild verursacht bei der ersten Etappe einen Massensturz. Wenig später kommt das Hauptfeld erneut zu Fall. Es gibt etliche Verletzte. «Tour de Domino» titeln die Franzosen – «blue»-Experte Henri Gammenthaler spricht von der «Tour de Wahnsinn». Mittendrin: die Schweizer Rad-Hoffnung Marc Hirschi.

«Ich war schon beim ersten Sturz, der die Frau mit dem Opi-Omi-Schild verursachte, dabei», verrät der 22-Jährige am ersten Tour-Ruhetag dem «Blick». «Dort schlug ich mir nur die Knie auf. Beim zweiten Massensturz erwischte es mich dann böse.»

Nur dank der Hilfe der Ärzte schaffte es der Schweizer wieder aufs Rad: «Ich flog in hohem Bogen in den Graben. Ich wollte rausklettern, konnte mich aber nicht abstützen», erinnert sich Hirschi. Schlussendlich schafft es der Berner bis ins Ziel. «Ich habe mir die Schulter ausgekugelt. Mein Schlüsselbein schaut auf der rechten Seite nun oben etwas raus, die Schulter ist dafür weiter unten. Das wird immer so bleiben.»

Immerhin ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen nicht gefährdet. Oder noch nicht – zu Ende ist die «Tour de Wahnsinn» ja noch lange nicht.

Fährt seit diesem Ausflug ins Gebüsch mit starken Schmerzen: Marc Hirschi.
Fährt seit diesem Ausflug ins Gebüsch mit starken Schmerzen: Marc Hirschi.
Bild: Keystone

Leiden für Teamkollege Pogacar

Am Montag, dem ersten Ruhetag seit Tourstart, konnte Hirschi zum ersten Mal eine Pause einlegen. Denn trotz der Unfälle fuhr der Überflieger aus dem letzten Jahr bisher tapfer durch. 

«Ich wache mehrmals in der Nacht auf, weil meine Schulter schmerzt. Dadurch komme ich nie in den Tiefschlaf, den ich brauchen würde», erklärt Hirschi. «Dieser Ruhetag kommt mir entgegen. Ich fühle mich von Tag zu Tag besser.»

Das Ziel des Schweizers ist es nun, den Vorsprung von Teamkollege Tadej Pogacar nach Hause zu bringen. «Tadej ist unglaublich stark und wir haben eine super Stimmung im Team.» Der Slowene führt die Tour aktuell mit über zwei Minuten vor dem Australier Ben O’Connor an. Hauptkonkurrent Primoz Roglic gab am Sonntag auf.

Die zehnte Etappe führt am Dienstag von Albertville nach Valence.