Das Schweizer Radsport-Talent Jan Christen tritt in der Tour de Romandie erstmals auf Stufe World Tour in die Pedale. Er sammelt diese Erfahrung als Teil des Nationalteams. 5 Fragen an den Aargauer:
Jan Christen, die Premiere in der World Tour steht an, ein Meilenstein in ihrer Karriere. Sind Sie nervös?
«Ich kann mit der Nervosität umgehen. Aber ja, es ist eine neue Stufe und ich bin auch gespannt, was mich erwartet. Es ist cool, dass ich das World-Tour-Debüt in der Schweiz bestreiten darf. Ich will die Schweiz gut repräsentieren, ein gutes Resultat herausfahren – und es auch etwas geniessen.»
Was wird neu sein?
«Ich bestreite erst das zweite Rennen mit Funk im Ohr. Die Etappen dürften teamlastiger und taktischer gefahren werden als in meinen bisherigen Kategorien. Die World-Tour-Mannschaften werden das Ganze kontrollieren. Ich will mich deshalb zunächst im Feld verstecken und eher zum Schluss der Etappe etwas versuchen. Auch einen so langen Anstieg wie am Samstag nach Thyon 2000 bin ich noch nie rennmässig gefahren. Das ist Neuland, das mir behagen dürfte.»
Zu Saisonbeginn mussten Sie zwei Stürze verkraften. Sind Sie zu 100 Prozent fit?
«Ich bekundete nach den Stürzen Probleme mit dem Rücken, den ich insbesondere in längeren Rennen etwas gespürt habe. Aber jetzt ist alles okay. Vor gut einer Woche mit dem 8. Rang an der U23-Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich habe ich gespürt, dass die Form da ist.»
Sie sind seit Kurzem Profi, setzen voll auf die Karte Sport. Was hat sich geändert?
«Ich kann mich mehr erholen, genauer trainieren. Ich darf mich jetzt einzig auf den Radsport konzentrieren, auf meinen Weg und meine Ziele.»
Sie haben einen langjährigen Vertrag mit dem Team UAE Emirates, dessen prominenten Leader Tadej Pogacar Sie bereits gut kennen. Der Slowene ist einer der Fahrer, der in jungen Jahren an die Weltspitze vorstiess. Generell scheinen die Top-Fahrer immer jünger zu werden. Ist das so?
«Es ist die Zukunft, dass die Spitze jünger wird –, weil man heute schon in jungen Jahr besser trainiert, mehr Umfang macht und deshalb ein fortgeschrittenes Athletenalter hat. Aber es gibt nicht nur diesen Weg, das bleibt individuell.»