Andy Schmid ist nach zwölf Jahren Bundesliga wieder zurück in der Schweiz und spielt neu in seinem Heimatkanton für den HC Kriens-Luzern. So schätzt die Handball-Legende die Chancen seines Teams in der Meisterschaft ein.
Genau 400 Bundesliga-Partien absolvierte Schmid für die Rhein-Neckar Löwen, ehe ein «surreales Kapitel» für ihn endete. Der geniale Spielmacher reifte seit seinem Transfer 2010 von Bjerringbro-Silkeborg nach Baden-Württemberg zu einem der besten Offensivspieler der Welt heran. Er trug massgeblich dazu bei, dass die zuvor titellosen Löwen 2013 den EHF-Cup für sich entschieden, 2016 sowie 2017 deutscher Meister wurden und 2018 den DHB-Pokal gewannen. Von 2014 bis 2018 erhielt Schmid fünfmal in Serie die Auszeichnung als wertvollster Spieler der Bundesliga, womit ihm bislang Einmaliges gelang.
«Es war eine schöne Zeit in Deutschland, aber es hat auch viel Energie gekostet, denn ich war oft nicht zu Hause», resümiert Schmid im Interview mit blue Sport. Darum freue er sich sehr über die Rückkehr. Seine beiden Söhne Lio und Levi sind in Deutschland aufgewachsen, ihnen will Schmid und seine norwegische Frau Thereseuns deshalb nun «die Schweiz zeigen».
Alte Gefühle aufleben lassen
Spielen will der 38-Jährige aber auch noch. Beim HC Kriens-Luzern soll er auf und neben dem Platz eine Leaderrolle einnehmen. Ist seine Mannschaft mit ihm jetzt gleich Titelanwärter? Das würden vielleicht viele Leute denken, aber das sei überhaupt nicht der Fall. Da brauche es nicht nur einen oder zwei Spieler. «Handball ist ein Teamsport», hält Schmid fest. «Ich kann meinem Team sicherlich weiterhelfen, näher an die Spitze zu kommen», so Schmid bescheiden. Es sei vermessen, gleich von grossen Sachen zu reden. Der Fokus liege aktuell auf der Saisonvorbereitung, wo man dann sehen werde, wie man in Form sei.
«Ich freue mich nicht nur auf meinen Verein Kriens-Luzern, sondern auf alle Hallen und Auswärtsspiele», betont Schmid. «Ich will das Gefühl aufleben lassen, als ich die Liga vor dreizehn Jahren verliess», erläutert Schmid weiter, der als 20-Jähriger sein NLA-Debüt bei den Grasshoppers gab.
Nach seiner Aktiv-Karriere will er seiner Berufung treu bleiben. «Es wäre schade, wenn ich komplett weg wäre vom Handball.» So macht der studierte Sportwissenschaftler noch das A-Diplom für die Trainerausbildung. «Eine Trainer-Karriere ist ein Ziel von mir», erläutert Schmid. Er habe immer noch die gleiche Leidenschaft, wie er es einst als Kind gehabt hätte, so der 194-fache Internationale. Und diese Leidenschaft will Schmid auch den jungen Kindern mit auf den Weg geben, schliesslich sind sie die «Basis unseres Sports».