Ilaria Käslin und Benjamin Gischard verpassen an den Europameisterschaften in Stettin eine Medaille in den Gerätefinals nur knapp. Käslin wird am Schwebebalken Vierte, Gischard am Sprung Fünfter.
Die Tränen und Enttäuschung Ilaria Käslins waren verständlich. Am Ende fehlte der 21-jährigen Tessinerin einmal mehr nicht viel, um an ihrem Lieblingsgerät an internationalen Meisterschaften eine Medaille zu gewinnen. Käslin und die drittklassierte Französin Lorette Charpy tretten am Ende nur 0,067 Punkte, Gold holte die Britin Alice Kinsella vor Mélanie de Jesus dos Santos aus Frankreich.
Bitter war, dass Käslin die Übung im Final nicht mehr ganz so gut wie in der Qualifikation und im Mehrkampf-Final gelang. Für die Ausführung bekam sie mehr Abzüge, zudem wurden ihr einige Verbindungen nicht anerkannt, weswegen auch der Schwierigkeitsgrad nicht ganz so hoch war wie im Vorkampf.
Für Käslin blieb damit nach Bern 2016 und Glasgow 2018, als sie bereits EM-Vierte und -Fünfte geworden war, einmal mehr nur das Nachsehen. Da einige der Favoritinnen wie die Deutsche Pauline Schäfer patzten, schien die Medaille in diesem Jahr zum Greifen nahe.
Auch Benjamin Gischard verpasste im Sprungfinal Edelmetall nur knapp. Der EM-Vierte am Boden vom Samstag konnte sich aber nichts vorwerfen, zeigte er doch zwei ausgezeichnete Sprünge. Am Ende trennten den Berner nur fünf Hundertstel von Artur Dalaloyan, der trotz eines Sturzes Bronze gewann. Gold ging dennoch nach Russland. Denis Abljasin holte nach dem Sieg an den Ringen seinen zweiten Titel.