Start zur Leichtathletik-WM Kambundji: «Es liegt noch mehr drin als die bisherigen Rekorde»

hle, sda

16.7.2022 - 06:59

Mujinga Kambundji blickt den Weltmeisterschaften in Eugene zuversichtlich entgegen.
Mujinga Kambundji blickt den Weltmeisterschaften in Eugene zuversichtlich entgegen.
Getty Images

Mit Mujinga Kambundji startet in der Nacht zum Sonntag die beste Schweizer Sprinterin ins WM-Abenteuer.

Läuft alles optimal, bestreitet die Bernerin in acht Tagen acht Rennen, läuft Rekorde und holt mit der Staffel eine Medaille.

Was Mujinga Kambundji bereits an den Olympischen Spielen in Tokio geschafft hat, will sie in Eugene wiederholen: Drei Starts über 100 m, drei Starts über 200 m und zwei Starts mit der Sprintstaffel. «Es wird nicht einfach sein, aber es ist möglich», kommentiert die 30-Jährige ihren Plan. «Über 100 und 200 m will ich in den Final und dort das bestmögliche Rennen zeigen. Mit der Staffel haben wir inzwischen ein sehr gutes Niveau. In diesem Wettkampf dürfen wir uns eine Medaille zum Ziel setzen», fügt sie hinzu.

Der Blick in die definitiven Meldelisten offenbart die Schwierigkeit von Kambundjis Unterfangen. Trotz ihrer Schweizer Rekorde in diesem Sommer über 100 und 200 m (10,89/22,18) rangiert sie jeweils auf Platz 9, vor ihr stehen in beiden Distanzen die Namen von sieben Athletinnen aus den USA oder Jamaika, die diesen Sommer bessere Zeiten erzielt haben. Für das US-Team ist die Heim-WM eh das Grösste neben den Olympischen Spielen und Jamaikas Sprint-Frauen sind eine Macht. In Tokio 2021 feierten die Sprinterinnen vom karibischen Inselstaat einen Dreifachsieg über 100 m.

Mehrmals reüssiert

Gleichwohl muss sich die Schweizerin nicht verstecken. Als Hallen-Weltmeisterin (60 m Belgrad 2022), WM-Dritte (200 m Doha 2019) sowie mit drei weiteren Bronzemedaillen (60 m Hallen-WM 2018, 60 m Hallen-EM 2017, 100 m EM 2016) hat sie im entscheidenden Moment schon fünfmal zugeschlagen.

«Ich fühle mich gut. Ich bin mit dem Saisonverlauf sehr zufrieden. Es ist Zeit, dass es los geht», betont Kambundji. «Ich bin gespannt, was ich laufen kann. Es liegt noch mehr drin als die Zeiten der Schweizer Rekorde.»

Die Zeitumstellung von neun Stunden hat die Schweizerin schnell adaptiert. «Das ist nicht kompliziert bei mir», meint sie. Zudem komme ihr entgegen, dass sie sämtliche Rennen am Abend bestreiten werde und nie an einer Morgen-Session in die Startblöcke müsse. Das vereinfacht das Unterfangen, der Rhythmus wird nicht gebrochen.

Das Stadion in Eugene kennt Mujinga Kambundji bereits von zwei Diamond-League-Einsätzen. «Ich freue mich drauf, hier zu laufen», betont sie. Im Stadion wird eine tolle Stimmung herrschen und die Schweizer Sprint-Queen darf auch auf persönliche Unterstützung zählen. Ihre Mutter und die Tante sind ebenso angereist wie ihre Gotte, die in den USA lebt.

hle, sda