George Floyd Jordan: «Ich bin traurig, gequält und wirklich wütend»

DPA

1.6.2020

Äussert sich normalerweise nur zu Sport-Themen: Basketball-Legende Michael Jordan.
Äussert sich normalerweise nur zu Sport-Themen: Basketball-Legende Michael Jordan.
Bild: Getty

Nach Tagen voller Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA meldet sich auch der für gewöhnlich unpolitische Ex-Basketballer Michael Jordan zu Wort. 

Der 57 Jahre alte sechsmalige NBA-Champion spricht der Familie des in Folge eines brutalen Polizeieinsatzes gestorbenen Afroamerikaners George Floyd sein Mitgefühl aus.

«Ich bin zutiefst traurig, wirklich gequält und einfach wütend. Ich sehe und fühle jedermanns Schmerz, Empörung und Wut», leitet Jordan seine via seine Sprecherin veröffentlichte Stellungnahme ein. Der ehemalige Superstar der Chicago Bulls sagt, er habe keine Antworten. Man müsse einander zuhören, Einigkeit zeigen und dürfe sinnloser Gewalt nie den Rücken kehren.

«Ich kann nicht atmen»

Floyd war vergangene Woche von einem Polizisten in Minneapolis minutenlang mit dem Knie im Nacken zu Boden gedrückt worden. Er sagte mehrmals «Ich kann nicht atmen» und wurde bei der Ankunft im Krankenhaus für Tod erklärt. Die Szene war von Passanten gefilmt worden. Ihre Proteste und Hinweise auf Floyds sich verschlechternden Zustand ignorierten die beteiligten Polizisten. Der Mann, der Floyd zu Boden drückte, wurde inzwischen wegen Mordes angeklagt.



«Ein Problem der Menschheit»

Jordan reiht sich damit ein in die Vielzahl von prominenten (Ex-)Sportlern in den USA, die seit Bekanntwerden des Vorfalls am vergangenen Montag ihre Wut und ihre Sorge öffentlich gemacht haben. Schon sehr früh waren die Basketball-Grössen Stephen Curry und LeBron James in den sozialen Netzwerken aktiv.



Neben Jordans ehemaligem Club, den Chicago Bulls, äusserte sich am Sonntag auch der Trainer der LA Clippers, Doc Rivers, in einer Stellungnahme. Er bezog sich darin auch auf die Randale, die in den vergangenen Tagen die zuvor meist friedlichen Proteste zunehmen abgelöst haben. Diese Reaktion auf den Tod Floyds habe sich seit Jahrzehnten angebahnt, schreibt Rivers. Zu oft verurteilten Menschen die Reaktion auf etwas und nicht den Auslöser. «Schwarz zu sein in Amerika, ist hart», schrieb Rivers und betonte im gleichen Text. «Dies ist kein afroamerikanisches Problem. Das ist ein Problem der Menschheit.»


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