Am Degen-Weltcup der Männer in der Berner Wankdorfhalle verpassten die Schweizer im Einzel einen Podestrang deutlich. Max Heinzer scheiterte als klar Bester in den Achtelfinals und wurde Zwölfter.
Die Schweizer Nummer 1 wurde vom früheren ukrainischen Team-Weltmeister Bogdan Nikischin gestoppt. Gegen den nachmaligen Zweiten verlor der 30-jährige Schwyzer mit 9:15.
Turniersieger wurde Olympiasieger Park Sangyeong. Der Südkoreaner hatte bereits 2014 in Bern triumphiert. Hinter Nikischin belegten zwei weitere Ukrainer den geteilten 3. Rang.
Heinzer hatte sich einst auf seinem Weg zum Hattrick-Triumph in Bern (2011 bis 2013) jeweils in den Finals von 2012 und 2013 gegen Nikischin durchgesetzt. Diesmal musste er sich nach dem ersten Gefechtsdrittel (3:3) distanzieren lassen. Nikischin zog innerhalb der ersten 65 Sekunden des Mitteldrittels vorentscheidend auf 9:4 davon.
Nikischin kein Lieblingsgegner mehr
Davon konnte sich Heinzer trotz aller Angriffsbemühungen nicht mehr erholen. "Nikischin hat mich in letzter Zeit erfolgreich analysiert. Ich kann ihn nicht mehr als einer meiner Lieblingsgegner aus der Weltspitze betrachten." Nun müsse er selbst wieder Erfolgsrezepte gegen Nikischin finden, sagte Heinzer.
In erster Linie fehlte es Heinzer indes an Präzision. "Darin kann und werde ich im Saisonverlauf aber noch zulegen", betonte Heinzer. Den Weltcup-Saisonstart im Einzel buchte er als "ok" ab, zumal er sich dank leichtem Punktezuwachs in der Weltrangliste gar verbessern wird.
Heinzer zählte als bisherige Nummer 14 der Welt als einziger Schweizer zu den 16 Gesetzten für die erste Hauptrunde vom Samstag. Der neunfache Einzel-Weltcup-Gewinner hatte als Nummer 10 der Setzliste zum Auftakt den diesjährigen U20-Europameister Jakub Jurka (Nummer 55) bezwungen (15:7). Auch die nächste Hürde, Jurkas routinierten Landsmann Jiri Beran (Nummer 23), meisterte Heinzer noch problemlos (15:8).
Neben Heinzer standen nur noch zwei Schweizer am Einzel-Finaltag mit den Top 64 auf der Planche. Der Zürcher Georg Kuhn und der Walliser Lucas Malcotti blieben aber nach der überstandenen Qualifikation vom Freitag bereits im ersten Gefecht der Direktausscheidung vom Samstag auf der Strecke. Dank Max Heinzer war die Schweizer Einzel-Bilanz immerhin noch etwas besser als im Vorjahr, als kein Schweizer die Achtelfinals erreicht hatte.
Späterer Saisoneinstieg von Benjamin Steffen
Benjamin Steffen fehlte am diesjährigen Weltcup in Bern. Der Olympia-Vierte plant einen späteren Saisoneinstieg. Die längere Saisonpause war für den 35-jährigen Basler unter anderem auch wegen seit längerem anhaltenden muskulären Problemen erforderlich.
Der vierte Schweizer WM-Silbermedaillengewinner mit dem Team, der Tessiner Michele Niggeler, scheiterte am Freitag frühzeitig und musste sich mit dem 175. Rang unter 252 klassierten Degenfechtern begnügen.
Am Sonntag werden die Schweizer wiederum in Bern im Teamwettbewerb den ersten Auftritt seit dem Gewinn von Team-WM-Silber vom Juli in Leipzig haben. Drei der vier Silbermedaillen-Gewinner treten zum ersten Team-Weltcup der neuen Saison an (Heinzer, Kuhn, Niggeler). Anstelle von Steffen wird Alexis Bayard im Schweizer Team fechten. "Wir werden die Gejagten sein", ist sich Teamleader Heinzer bewusst.
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