Rad Bahn Marlen Reusser, der Motor des Frauen-Vierers

sda

9.2.2023 - 05:30

Marlen Reusser (links) im Nationaldress des Schweizer Bahn-Teams
Marlen Reusser (links) im Nationaldress des Schweizer Bahn-Teams
Keystone

Marlen Reusser verleiht dem Bahnvierer der Frauen den erhofften Schub. Mit der Berner Zeitfahr-Spezialist stossen die Schweizerinnen in neue Sphären vor. Ihr Fokus gilt aber nach wie vor der Strasse.

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Der Bahn-Abstecher von Marlen Reusser sollte primär eine Standortbestimmung im Hinblick auf künftige Anlässe sein. Nach dem ersten Ernstkampf an der Heim-EM in Grenchen lässt sich festhalten: Da steckt viel Potenzial drin.

Die 31-Jährige aus Hindelbank, bei Grossanlässen auf der Strasse in den letzten Jahren eine Medaillengarantin für die Schweiz, erwies sich für den Frauen-Vierer als die erhoffte Verstärkung. «Marlen ist der Motor dieses Teams», sagt Bahn-Nationaltrainer Mickaël Bouget. «Wir haben erwartet, dass wir den Schweizer Rekord brechen können, dass wir ihn aber gleich um über sieben Sekunden unterbieten, ist eine grosse Überraschung», zeigte sich der Franzose erfreut über den gelungenen ersten EM-Auftritt des Frauen-Quartetts.

Noch ist die Lücke zu den Topnationen gross, eine Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 wenig realistisch. Mit Reusser als Zugpferd könnte längerfristig aber etwas aufgebaut werden. Für das junge Projekt von Swiss Cycling wäre das erstrebenswert.

Doch Reussers Verfügbarkeit ist eingeschränkt. «Meine Priorität ist die Strasse. Mein Programm ist ohnehin schon sehr umfassend. Deshalb stellt sich die Frage: 'Macht es Sinn, neue Projekte in Angriff zu nehmen?' Die Leidenschaft und Lust wäre jedenfalls da», lässt die Zeitfahr-Europameisterin durchblicken.

Bevor sie zu ihren Strassen-Teamkolleginnen von SD Worx ins Trainingslager nachreist, um sich auf die anstehenden Frühjahrsklassiker vorzubereiten, gilt der Fokus am Donnerstag nochmals der Bahn. In der Hauptrunde geht es für den Frauen-Vierer primär darum, die starke Leistung aus der Qualifikation zu bestätigen. Reusser. «Wenn wir das wiederholen oder sogar übertreffen könnten, wäre das genial.»