Der Gotthardpass ist ein Mythos. Gelegen im Herzen der Schweiz, verbindet er den Norden und Süden Europas. Am Mittwoch ist er Etappenziel der Tour de Suisse.
Seit 1933 gibt es die Tour de Suisse. Der Gotthard ist der am meisten überquerte Pass. Bereits zum 44. Mal erklimmen die Radprofis am Mittwoch bei der 87. Ausgabe der Schweizer Rundfahrt die Steigung zum bekanntesten Alpenübergang.
Erstaunlicherweise endet erst zum dritten Mal eine Etappe auf dem Gotthardpass. 2001 siegte der Russe Dimitri Konischew, 2019 der Kolumbianer Egan Bernal vor dem Hospiz. Bernal gewann im Gelben Trikot des Leaders und behielt dieses bis zum Ende der Rundfahrt; einen Monat später kürte er sich gar zum Gesamtsieger der Tour de France.
Anders als vor fünf und 23 Jahren führt der Aufstieg am Mittwoch nicht von der Tessiner Seite aus über die legendäre Tremola, die Strasse mit ihren berühmten Kopfsteinpflaster-Kehren. Die 2091 Meter über Meer – und damit das Dach dieser Tour – erreicht das Peloton diesmal von der Urner Nordflanke, vorbei an Schöllenenschlucht und Teufelsbrücke, hinauf Richtung Andermatt und Hospental zum Gotthardhospiz. Ab Silenen (499 Meter über Meer) geht es die letzten 38 Kilometer bis zum Ziel praktisch nur noch bergauf.
Der letzte Schweizer, der als erster zuoberst auf der Gotthardpasshöhe ankam, war 1997 Beat Zberg. Doch die 25 Sekunden Vorsprung reichten dem Urner nicht zum Sieg. 15 km vor dem Ziel wurde er eingeholt. Als Etappensieger liess sich bei der anschliessenden Massenankunft in Zug der Belgier Tom Steels feiern.
Auch am Mittwoch dürfte es schwer werden mit einem Sieg eines einheimischen Fahrers, präsentiert sich die internationale Konkurrenz am Berg doch sehr stark.