17 Schweizer und damit so viele wie seit elf Jahren nicht mehr starten am Samstag zur 83. Tour de Suisse. Das liegt primär am Schweizer Nationalteam.
Dank einer Regeländerung des Rad-Weltverbandes UCI darf an der Tour de Suisse – wie bereits im Frühling an der Tour de Romandie – eine siebenköpfige Schweizer Auswahl mit einer Wildcard zur eigenen Landesrundfahrt starten.
Swiss Cycling setzte sich bei der UCI für diese Massnahme ein und versteht das Engagement als Fördermassnahme mit Blick auf die Heim-Weltmeisterschaften 2020 in Martigny und 2024 in Zürich. «Es ist eine Riesenchance für die Athleten», sagte Thomas Peter, der Sportdirektor des Verbandes. Das Ziel sei es, den jungen Fahrern eine Startmöglichkeit auf höchster Stufe zu geben.
Offensiv wie an der Tour de Romandie
An der Tour de Romandie überzeugten die Schweizer mit einer offensiven Fahrweise. «Wir wollen auch hier frech fahren», kündigte Claudio Imhof für die Tour de Suisse an. Imhof, eigentlich ein Bahn-Spezialist, ist der prominenteste Fahrer des Septetts und so etwas wie der Leader der Equipe. Für alle ist der Start an der Tour de Suisse eine Premiere.
Geführt wird die Mannschaft von Marcello Albasini. Der Vater von Rennprofi Michael Albasini springt für den Rest des Jahres (inklusive WM im September) als Nationaltrainer ein. Sein Vorgänger Danilo Hondo wurde von Swiss Cycling im Mai entlassen, nachdem er gestanden hat, zu seiner aktiven zeit Doping genommen zu haben.
Favoriten mit frühen Startnummern
Angeführt wird die 17-köpfige Schweizer Delegation von Stefan Küng, der am Samstag im Auftakt-Zeitfahren in Langnau als Sieganwärter gilt. Von den in der World Tour engagierten Schweizern fehlen einzig der verletzte Silvan Dillier sowie die von ihren Teams nicht berücksichtigten Sébastien Reichenbach und Danilo Wyss.
Für das nur 9,5 Kilometer lange Zeitfahren wählte Küng wie fast alle Favoriten eine verhältnismässig frühe Startnummer – dies, weil sich für den Nachmittag im Emmental Gewitter ankündigen. Unmittelbar vor Küng um 15.15 Uhr rollt der Australier Rohan Dennis über die Startrampe. Dennis ist der grosse Favorit in der Prüfung gegen die Uhr. Vor zwei Jahren in Cham hatte Dennis im Start-Zeitfahren den Schweizer Hoffnungsträger um acht Sekunden auf Platz 2 verwiesen.