Nicola Spirig hat genug vom Spitzensport. Die 40-jährige Zürcherin tritt Ende Jahr zurück.
Mit Spirig beendet eine der erfolgreichsten Schweizer Triathletinnen ihre Karriere. Absoluter Höhepunkt war der Olympiasieg 2012 in London. Vier Jahre später gewann sie in Rio olympisches Silber. Dazu gehören sieben EM-Einzeltitel und mehrere WM-Medaillengewinne zu ihrem umfangreichen Palmares.
Mit ihrer Erfolgsbilanz übertraf Spirig ihre eigenen Erwartungen. «Ich hätte nicht mal zu träumen gewagt, dass ich meine Karriere so lange auf so hohem Niveau fortführen kann.» Auch die lange Dauer ihrer Karriere war so nicht geplant. Der Abgang von der grossen Bühne war schon in früheren Jahren zum Thema geworden.
«Nach dem Olympiasieg und nach den Spielen in Rio, als unser erstes beziehungsweise zweites Kind geboren wurden, dachten mein Mann und ich intensiv über meinen Rücktritt nach. Rückblickend bin ich froh, dass ich noch zehn weitere Jahre beim Spitzensport bleiben durfte.»
Auch Rückschläge hielten sie nicht von der unerwartet langen Karriere ab. Wenige Monate vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro etwa brach sie sich bei einem Sturz in einem Rennen der WM-Serie in Abu Dhabi die linke Hand gleich mehrfach. Auch Ende Februar stürzte sie bei einer Ausfahrt mit dem Velo schwer. Die Folgen davon waren mehrere Rippenbrüche und ein Schlüsselbeinbruch, der operiert werden musste.
Zum Abschluss ihrer Karriere fasst Spirig ein letztes grosses Ziel ins Auge. Beim Projekt «Sub8» versucht sie, zusammen mit einer weiteren Athletin einen Triathlon über die Ironman-Distanz unter acht Stunden zu absolvieren. Starten werden auch zwei Männer, die die 3,8 Kilometer Schwimmen, die 180 Kilometer auf dem Rad und den Marathon unter sieben Stunden hinter sich bringen wollen.