Filmreife Geschichte Ohne seine Frau wäre Peter Wright nie Darts-Weltmeister geworden

pat

4.1.2022

Peter Wright feiert den WM-Titel mit seiner Joanne.
Peter Wright feiert den WM-Titel mit seiner Joanne.
Bild: Getty

Am Montag krönt sich Peter Wright zum zweiten Mal nach 2020 zum Darts-Weltmeister. Er, der 2013 als Profi aufhören wollte, weil er kaum Geld verdiente. Seiner Frau sei Dank, dass alles anders kam.

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Nach seinem neuerlichen Triumph an der Darts-WM, der dem Schotten rund 595’000 Euro aufs Konto spült, küsst Peter Wright seine Frau Joanne und kündigt an, dass er noch weitere Weltmeisterschaften gewinnen wolle. Auch wenn ihm das nicht gelingen sollte, schon jetzt gehört «Snakebite» einem illustren Kreis an. Er ist einer von nur sechs Spielern, der mehrere WM-Titel gewinnen konnte.



An Selbstvertrauen scheint es Wright nun wirklich nicht zu mangeln – doch das war nicht immer so. Seine Frau erzählte dem «Telegraph» nach Wrights erstem WM-Triumph, dass sie 2007 gemeinsam ein Darts-Turnier geschaut hätten und Peter ihr dann erzählt habe, dass er die meisten dieser Spieler schon mal geschlagen habe. Aber ihm habe der Mut gefehlt, Profi zu werden: «Jeder sagte ihm, dass er es nie schaffen wird. Er war einfach zu schüchtern. Wir mussten ihm Selbstvertrauen verschaffen.»

Eine ewige Achterbahnfahrt

Ein erstes Mal nahm Wright bereits 1995 an der WM teil, verlor dort aber in der 1. Runde und spielte fortan nur noch bei regionalen Turnieren. Daneben pendelte er zwischen Gelegenheitsjobs und Arbeitslosigkeit, kein einfaches Leben. Doch die Armut war er sich schon aus Kindestagen gewohnt. Zu seinem 13. Geburtstag hat er drei Pfeile geschenkt bekommen, für eine Scheibe hat das Geld nicht gereicht. Die malte sich der junge Bursche dann selbst auf Bäume.

Ermutigt von seiner Frau versuchte er sich dann ab 2008 als Darts-Profi. Magere 1200 Pfund soll er in diesem Jahr verdient haben, ein bisschen mehr in den folgenden Jahren. Und doch zu wenig, um gut über die Runden zu kommen. 2013 wollte er deshalb seine Karriere endgültig beenden, doch seine Frau liess es nicht zu. Tatsächlich machte er weiter und bald darauf sollte sich das so richtig auszahlen. Am Ende jener Saison erreichte er den WM-Final und sackte ein Preisgeld in Höhe von 100’000 Pfund ein.

Ganz oben angekommen ist Wright aber erst 2020. Damals schlägt er im Final Michael van Gerwen, gegen den er zuvor neun von neun Major-Finals verloren hatte. «So viele Menschen haben mich runtergemacht und gesagt, das ist ein Mann für zweite Plätze», erinnerte sich Wright nach dem Triumph. Und nun steht er also schon wieder ganz oben.



Aber auch als zweimaliger Weltmeister ist er noch nicht am Ziel. Vielleicht auch deshalb, weil es seine Joanne, die auch als Managerin amtet und sich als gelernte Coiffeuse um Peters Irokesen-Frisur und dessen extrovertierten Outfits kümmert, nicht zulässt. «Ich trete nicht zurück, nicht jetzt. Jo würde mich nicht lassen», stellte Wright am Montag klar und lachte.