Der Schach-Grossmeister Andrejs Strebkovs (43) wurde wegen sexueller Belästigung von mindestens 15 Schachspielerinnen vom Weltverband für fünf Jahre gesperrt. Eines der Opfer hat nun über die ekelhaften Briefe des Letten gesprochen und fordert eine deutlich härtere Strafe.
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- Während zehn Jahren hat der lettische Schachspieler Andrejs Strebkovs junge Schachspielerinnen mit ekelhaften Briefen belästigt.
- In den Briefen befand sich pornografisches Material, unter anderem auch benutzte Kondome.
- Der Weltverband hat den Letten für fünf Jahre gesperrt.
- Eines der Opfer hat nun über die ekelhafte Post gesprochen und eine deutlich härtere Strafe verlangt.
Wegen eines «beunruhigenden Musters der Belästigung von Schachspielerinnen» sperrte der Weltverband den Schach-Grossmeister Andrejs Strebkovs im August 2024 für fünf Jahre. «Die Untersuchung ergab, dass Dutzende von Spielerinnen, einige davon erst 14 Jahre alt, obszöne Briefe mit pornografischem Material und gebrauchten Kondomen erhielten», heisst es in einer Mitteilung.
Nun hat eine der betroffenen Schachspielerinnen, Anna Cramling Bellon, in einem Podcast über die Briefe Strebkovs' gesprochen. «Das Schlimmste war, dass er sich beim Versenden der Briefe als jemand anderes ausgab», erzählt die 22-Jährige. «Ich öffnete einen und dachte, er sei von einem Freund. Es war ekelhaft. Ich war völlig entsetzt und dachte: ‹Warum bekomme ich so etwas?›»
Die nun ausgesprochene fünfjährige Sperre empfindet Cramling Bellon als viel zu lasch. «Er hätte für mindestens 30 bis 40 Jahre gesperrt werden müssen. Dieser Mann hatte die Adressen all dieser Mädchen und schickte ihnen etwas so Ekelhaftes. Es ist entsetzlich» so die Schachspielerin.
Im Netz pflichten der 22-Jährigen zahlreiche Schach-Fans bei. Auch sie können nicht verstehen, wie Strebkovs für seine Tat lediglich eine fünfjährige Sperre erhielt. Worüber sich viele ebenfalls aufregen: Auf polizeiliche Ermittlungen in Lettland folgte ein Strafverfahren, das zu dem Schluss kam, dass die Handlungen Strebkovs' nach lettischem Recht keine Straftat darstellten.