Titelverteidiger Schweiz steht am Yellow-Cup in Winterthur im Final. Das Team von Trainer Michael Suter bezwang EM-Teilnehmer Serbien 32:28. Im Final heisst der Gegner Russland.
Zwar verspielten die Schweizer ein 14:9 (23.), nach dem 22:22 der Serben in der 44. Minute liessen sie sich aber nicht aus der Ruhe bringen und zogen wieder davon. In der 53. Minute führten sie 28:23, worauf sie nichts mehr anbrennen liessen. Die Tore vom 24:23 (47.) zum 28:23 erzielte allesamt Spielmacher Lukas von Deschwanden, drei davon vom Penaltypunkt aus. Der NLA-Topskorer, der wegen Verletzungen erstmals seit Januar 2017 wieder für die Schweiz auflief, überzeugte auch sonst. Insgesamt gelangen ihm 11 Treffer aus 15 Versuchen.
Von Deschwanden ist mit 28 Jahren der älteste und mit nunmehr 43 Einsätzen im Nationalteam der erfahrenste Feldspieler der Schweizer. Weil der beim Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen stark belastete Top-Regisseur Andy Schmid der Mannschaft bis auf Weiteres nicht zur Verfügung steht, lastet nun eine grosse Verantwortung auf von Deschwanden. Dass ihn dies nicht nervös macht, bewies er gegen Serbien eindrücklich.
Eine sehr gute Note verdiente sich auch Kreisläufer Lucas Meister, der einmal mehr sein grosses Potenzial unterstrich. Der 21-Jährige erzielte in seinem 20. Länderspiel die Tore 57 bis 62 und kam auf eine 100-prozentige Erfolgsquote. Stark spielten auch die beiden Torhüter. Nikola Portner, der bei Montpellier eine schwierige Saison erlebt, wehrte zwölf Schüsse ab, ehe ihn in der 47. Minute Marc Winkler ersetzte. Letzterer bestritt im Alter von 29 Jahren sein erstes Länderspiel und kam auf drei Paraden, wobei er einen Penalty parierte.
Die Schweizer feierten im vierten Duell gegen Serbien den ersten Sieg. Zwar traten die Osteuropäer ohne ihre Bundesliga-Profis und mit einem unerfahrenen Team an, dennoch mangelte es ihnen nicht an Klasse. "Du musst die Serben erst schlagen. Die Jungen wollen sich zeigen", sagte von Deschwanden. "Es war eine sehr gute und disziplinierte Leistung. Jeder wusste, was seine Rolle ist. Das ist ein Verdienst von Suter." Allerdings hätten sie manchmal zu statisch gespielt.
Suter fand, dass sein Team nach dem 22:22 "erstaunlich reif" aufgetreten sei. "Man sah, dass Strukturen vorhanden sind." Ausserdem hätten sie eine gewisse Härte und Emotionen gezeigt. "Es war ein Spiel vor schöner Kulisse, aber das, was zählt, ist der 3. Januar. Das weiss die Mannschaft." Damit sprach Suter die erste Partie in der WM-Qualifikation in Estland an. Dann müssen die Schweizer beweisen, dass sie auch in einer solchen Begegnung genügend reif sind.
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