Im niederländischen Apeldoorn streben die Schweizer an den Bahn-Weltmeisterschaften den Gewinn einer Medaille an. Mit Claudio Imhof, Cyrille Thièry und Tristan Marguet haben sie drei Asse im Ärmel.
«Unser Ziel in den kommenden Jahren ist es, in allen Disziplinen, in denen wir starten, mit Medaillenkandidaten antreten zu können», formulierte Nationaltrainer Daniel Gisiger die Ziele. Der Bieler erwartet zumindest eine Bestätigung der WM-Resultate aus dem Vorjahr. 2017 fuhren die Schweizer Bahnfahrer in Hongkong zwei 5. Ränge durch Gaël Suter im Scratch und durch Marguet/Imhof im Madison sowie einen 6. Rang durch den Bahnvierer in der Mannschaftsverfolgung heraus. Zu einer Medaille fehlte damals nicht viel.
Mit dem Neuseeländer Ross Machejefski hat Gisiger mittlerweile einen Assistenten zur Seite. Das Duo teilt sich die Arbeit, was zu einer spürbaren Entlastung für den langjährigen Nationaltrainer Gisiger geführt hat und einen deutlichen Mehrwert bringt. Die Breite im Schweizer Nationalkader ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Schweizer Bahnfahrer sind nicht mehr auf Ausnahmekönner und Einzelkämpfer wie einst Bruno Risi und Franco Marvulli angewiesen.
So fuhren die Schweizer im Weltcup auch in der laufenden Saison einigte gute Resultate ein, so zum Beispiel Claudio Imhof im polnischen Pruszkow mit seinem 3. Rang im Omnium. Dank dem Podestplatz und auch dank seinem Schweizer Meistertitel Anfang Februar bestreitet Imhof den WM-Mehrkampf. Der 27-jährige Thurgauer hatte 2016 mit Bronze im Scratch die letzte Schweizer WM-Medaille gewonnen.
Imhof verdrängte für den Omnium-Wettkampf Gaël Suter, der die Schweiz 2016 an den Olympischen Spielen in dieser Disziplin vertreten hatte. Suter gehört dem WM-Aufgebot aber dennoch an und wird voraussichtlich mit Tristan Marguet im Madison starten. Imhof, Suter und Marguet gehören zusammen mit Frank Pasche und den beiden 19-jährigen Stefan Bissegger und Valère Thiébaud zudem zu den sechs Kandidaten für die vier Plätze im Bahnvierer.
Drei Frauen selektioniert
Der grosse Abwesende ist Théry Schir. Der Olympia-Teilnehmer und WM-Bronzemedaillengewinner von 2014 (mit Stefan Küng im Madison) musste verletzungsbedingt Forfait erklären, nachdem er sich in der Vorbereitung bei einem Sturz die Hand gebrochen hatte.
Zum Schweizer WM-Team gehören erstmals seit langer Zeit mit Léna Mettraux, Aline Seitz und Andrea Waldis auch wieder drei Frauen. Zu beachten gilt es vor allem Seitz, die im Januar in Minsk völlig überraschend ihr erstes Weltcuprennen (im Scratch) gewonnen hat. «Wir müssen ehrlich sein, die besten Fahrerinnen fehlten in diesem Rennen. Aber Aline hat grosses Potenzial», so Gisiger.
Der Scratch-Wettkampf der Frauen findet zusammen mit der Mannschaftsverfolgung der Männer gleich zu Beginn der WM am Mittwoch statt.