Die Schweizer starten erfolgreich in die Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland. Das Team von Trainer Michael Suter zittert sich in Gümligen gegen Aussenseiter Georgien zum einem 24:23-Sieg.
Die zwei Punkte waren das Beste aus Schweizer Sicht. Die Gastgeber zeigten eine mehr als schwache Darbietung. Sie starteten nervös in die Partie, leisteten sich zahlreiche Fehlwürfe aus guten Positionen. In der 18. Minute lagen die Einheimischen 8:9 in Rückstand – zum einzigen Mal in dieser Partie. Suter reagierte, in dem er im Angriff Torhüter Nikola Portner durch einen siebenten Feldspieler ersetzte. Das zahlte sich aus, die Schweizer gingen 11:9 in Führung, worauf Andy Schmid und Portner während einer Strafe gegen die Gäste mit zwei Treffern ins leere Gehäuse auf 13:9 (25.) erhöhten.
Selbst diese gute Phase brachte aber nicht die nötige Ruhe ins Spiel der Schweizer, auch nicht der gelungene Start in die zweite Halbzeit, als das Heimteam von 15:12 auf 17:12 (33.) davonzog. Dass die Zuschauer keinen Super-GAU in Form eines Punktverlustes erlebten, daran hatte Portner mit 16 Paraden einen grossen Anteil. Bester Werfer der Schweizer war einmal mehr Top-Regisseur Andy Schmid, der für acht Tore verantwortlich zeichnete, wobei er siebenmal vor der Pause erfolgreich war.
«Wir spielten während den gesamten 60 Minuten schlecht», bilanzierte Lenny Rubin, einer von neun Bundesliga-Akteuren im Schweizer Team. «Am Schluss haben wir Glück, überhaupt zu gewinnen. Dabei ist Georgien keine riesige Macht.» Letzteres wird dadurch unterstrichen, dass die Georgier ohne den Ausschluss von Russland und Belarus gar nicht mehr in dieser Phase der EM-Qualifikation dabei wären. Sie unterlagen im «Playoff» den Finnen mit dem Gesamtskore von 45:52.
Matchwinner Portner versuchte trotz allem, das Positive zu sehen: «Wir verteidigten super. Unter 25 Gegentoren ist immer gut. Natürlich haben wir uns das Spiel anders vorgestellt, was jedoch letztendlich zählt, sind die zwei Punkte. Aber klar müssen wir anschauen, was falsch gelaufen ist.»
Am Sonntag treffen die Schweizer auswärts auf Litauen. Die Balten verloren die erste Partie ebenfalls, und zwar mit 23:36 in Ungarn. Nichtsdestotrotz braucht es von den Schweizern eine klare Leistungssteigerung, um das Parkett erneut als Sieger zu verlassen. Gelingt das, sind die Chancen sehr gut, an der EM in Deutschland dabei zu sein. Die ersten zwei Teams pro Gruppe (total 8) plus die besten vier Gruppendritten qualifizieren sich.
sda
Telegramm:
Schweiz – Georgien 24:23 (15:12)
Gümligen. – 2500 Zuschauer. – SR Kaludjerovic/Vujacic (MNE). – Torfolge: 1:0, 2:1, 2:2, 4:2, 4:4, 6:6, 8:6, 8:9 (18.), 13:9 (25.), 15:12; 17:12, 18:13, 18:16, 22:20, 24:20, 24:23. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 2mal 2 Minuten gegen Georgien.
Schweiz: Portner (1 Tor/16 Paraden); Schmid (8/2), Meister (2), Rubin (4), Tynowski (1), Manuel Zehnder, Lier (1), Röthlisberger, Küttel (1), Schelker, Gerbl (1), Samuel Zehnder, Willecke, Laube (2), Ben Romdhane.
Georgien: Zinzadse (1 Tor/12 Paraden)/Nikabadse (für 1 Penalty); Lapiaschwili, Rustamow (1), Kbilaschwili (5), Tschowrebadse (7/1), Orjonikidse (1), Gogoladse, Arsenaschwili (4), Silagadse, Gogawa, Kalandadse (4), Abramischwili, Gawaschelischwili, Dichaminjia, Simonia.
Bemerkungen: Schweiz ohne Maros (verletzt) und Parkhomenko (überzählig). Verschossene Penaltys: 0:2.
Resultate:
EM-Qualifikation. Gruppe 6. 1. Runde. In Gümligen: Schweiz – Georgien 24:23 (15:12). – In Erd: Ungarn – Litauen 36:23 (20:13). – Sonntag, 16. Oktober, 13.45 Uhr: Litauen – Schweiz (in Klaipeda).
Modus: Die ersten zwei Teams pro Gruppe (total 8) plus die besten vier Gruppendritten qualifizieren sich für die EM-Endrunde 2022 in Ungarn und der Slowakei.