Handball Spanien zum ersten Mal Europameister

SDA

28.1.2018 - 22:35

Spanien ist zum ersten Mal Handball-Europameister. Das Team von Trainer Jordi Ribera setzte sich im Final in Zagreb gegen Schweden 29:23 durch.

Nachdem die Spanier die ersten vier EM-Finals allesamt verloren hatten, zuletzt vor zwei Jahren gegen Deutschland (17:24), konnten sie den "Fluch" in Kroatien beenden. Allerdings sah es zunächst nicht nach einem Sieg der Iberer aus. Die Skandinavier zeigten eine starke erste Halbzeit (14:12) und führten mit bis zu drei Toren, wobei der schwedische Keeper Mikael Appelgren in den ersten 30 Minuten mit elf Paraden und einer Abwehrquote von 48 Prozent überzeugte.

Nach der Pause kehrten die Spanier wie verwandelt aus der Kabine. Mit einer nun offensiveren und deutlich aggressiveren Verteidigung stellten sie die Schweden vor grosse Probleme, und auch das Angriffsspiel funktionierte nun wie gewünscht. In der 43. Minute stand es 20:15 für den Favoriten, in der 52. Minute 25:17. Damit war klar, dass der zweifache Weltmeister auch erstmals die EM-Trophäe gewinnen würde.

Einen nicht unwesentlichen Anteil an der Wende hatte Torhüter Arpad Sterbik. Der 38-Jährige, eigentlich aus dem Nationalteam zurückgetreten, war vor den Halbfinals nach der Verletzung von Gonzalo Perez de Vargas reaktiviert worden und parierte in der zweiten Halbzeit sieben Schüsse. Auf je fünf Treffer kamen Ferran Solé und David Balaguer. Beim Aussenseiter war Jesper Nielsen ebenfalls fünfmal erfolgreich.

Somit setzte sich am Ende die Routine durch. Die Spanier waren im Schnitt fast fünf Jahre älter als die Schweden, die das drittjüngste Team an dieser EM stellten. Zwar hatten die Skandinavier zuvor alle vier EM-Finals für sich entschieden, der letzte Titelgewinn liegt allerdings schon 16 Jahre zurück. Seither kamen sie an kontinentalen Titelkämpfen vor 2018 nie mehr über den 5. Rang hinaus.

Dass sie in Kroatien das Optimum herausholten, zeigt die Bilanz, die mit vier Siegen und vier Niederlagen ausgeglichen ist. Hätten sie zum Abschluss der Hauptrunde gegen Norwegen (25:28) mit einem Tor höher verloren, wären sie ausgeschieden gewesen. Insofern dürfte mit etwas Abstand die Freude über das Erreichte überwiegen, auch weil die Perspektiven für die nächsten Jahre rosig sind.

Bronze an Weltmeister Frankreich

Weltmeister Frankreich sicherte sich die Bronzemedaille. Im Spiel um Platz 3 gegen Olympiasieger Dänemark gewannen die Franzosen 32:29 durch. Bester Werfer Frankreichs war Superstar Nikola Karabatic mit neun Toren. Für die Dänen war Rechtsaussen Hans Lindberg mit zwölf Treffern am erfolgreichsten.

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