Fabian Staudenmann sahnt im Schwingsport neben Preisgeld auch fleissig Fünfliber seiner Urgrossmutter (93) ab. Die Ansprüche an den 25-Jährigen sind aber mit der Zeit gestiegen.
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Fabian Staudenmann spricht mit blue Sport über seine Urgrossmutter Fides.
- Vor jedem Fest legt sie ihrem Urenkel einen Fünfliber auf die Seite. Während als Jungschwinger noch ein Zweig genügend gut für ein Fünf-Franken-Stück war, braucht es jetzt einen Festsieg.
- «Manchmal macht sie im Vorhinein sogar ein bisschen Druck», sagt Staudenmann und lacht.
Fabian Staudenmann ist in Topform. Auf dem Stoos spielt er mit seiner Konkurrenz Katz und Maus und holt sich beim dritten Kranzfest der Saison den zweiten Sieg – und ist um einen Fünfliber reicher.
Denn nebst Sponsoren und Preisgeldern hat der Spitzenschwinger eine weitere Einnahmequelle: Seine Urgrossmutter Fides (93). Im Kreise der Familie Staudenmann nennt man sie «Tata».
Schon früh hat Urenkel Fabian von seiner «Tata» einen Motivationsgroschen für die Schwingfeste erhalten. «Bei den Jungschwingern habe ich für ein Zweigli einen Fünfliber bekommen», sagt Staudenmann zu blue Sport.
Am 22. Mai 2011 holte sich Staudenmann sein erstes Zweigli. Rund vier Wochen nach seinem ersten Schwingfest überhaupt erhielt er als damals 11-Jähriger den ersten Fünfliber seiner Uroma.
«Die Anforderungen meiner Uroma sind gestiegen»
Viele weitere Zweige und Münzen kamen hinzu, bei den Aktiven ging die inzwischen gewordene Tradition zwischen Uroma und Urenkel weiter: Aus dem Zweigli wurde ein Kranz, der Fünfliber blieb. Im Mai 2017 holte sich Staudenmann seinen ersten Kranz bei den «Grossen».
Nach mittlerweile 58 Kränzen sind die Ansprüche der «Tata» andere als noch in den Jahren zuvor. «Die Anforderungen sind Jahr für Jahr gestiegen», sagt Staudenmann. Mittlerweile erhält er nur noch bei einem Festsieg einen Fünfliber.
«Manchmal macht sie im Vorhinein sogar ein bisschen Druck», erklärt der Eidgenosse mit einem Schmunzeln und fügt an: «Eine Woche vor dem Fest sagt sie mir jeweils, dass sie schon einen Fünfliber auf die Seite getan hat für das Wochenende.» Staudenmann ergänzt mit einem Augenzwinkern: «Das ist viel Druck.»
Staudenmann und sein Umgang mit Druck
Einen Weg, mit Druck umzugehen, hat er mittlerweile gefunden. Bei jedem Fest, an dem er ins Sägemehl tritt, gehört er zu den Favoriten. «Ich versuche, einen seriösen und gleichzeitig lockeren Umgang mit Druck zu haben.» Die Stimmen im Aussen zu ignorieren, ist seiner Meinung nach gar nicht möglich. So versucht er, sich selbst trotz der Erwartungshaltung im Aussen keinen Druck aufzuladen.
So wird Staudenmann auch mitkriegen, wenn «Tata» den nächsten Fünfliber für den Urenkel bereitlegt.