Schwimm-WM Skandalschwimmer Yang tobt auf dem Podest: «Du bist ein Verlierer»

23.7.2019

Der umstrittene chinesische und unter Dopingverdacht stehende Schwimmer Sun Yang gewinnt auch über 200 Meter den WM-Titel. Erneut kommt es zu einem Protest – der Sieger kontert diese mit einer Tirade.

Sun Yang schlägt über die vier Bahnen als Zweiter an, doch weil der Litauer Danas Rapsys disqualifiziert wird, erbt der Chinese die Goldmedaille. Dem Vize-Europameister wird ein leichtes Zucken vor dem Startschuss zum Verhängnis – eine Wiederholung der Szene bot der Weltschwimmverband FINA zunächst nicht an. Die Live-Bilder legen aber den Verdacht des Fehlstarts nahe.

An der folgenden Siegerehrung verweigert einer der beiden Drittplatzierten, Duncan Scott aus Grossbritannien, ein gemeinsames Foto und den Handschlag mit Yang. Mutmasslich kam es schon zuvor zu einer verbalen Auseinandersetzung mit dem Chinesen auf dem Weg zur Siegerzeremonie.



Scott tat es Mack Horton gleich, der am Sonntag über 400 Meter Freistil hinter Yang Zweiter wurde – und ebenfalls auf die gleiche Weise protestierte. Jacob Heidtmann, der Athletensprecher des deutschen Teams, sagte nach der Aktion: «Dass der hier schwimmt, ist eine Frechheit für alle sauberen Athleten, für jeden, der für den sauberen Sport einsteht. Ich bin froh, dass endlich mal jemand ein Zeichen gesetzt hat»



Es verwundert deshalb nicht, dass Scott für seine Aktion Applaus aus dem Publikum erhält – die chinesischen Fans ausgeschlossen. Und Yang? Er brüllt zuoberst auf dem Podest stehend den Drittklassierten an: «Du bist ein Verlierer, ich bin ein Gewinner.»

Wie lange sich Sun Yang noch als Sieger fühlen darf, ist allerdings ungewiss. Denn ein Sicherheitsmann des Dopingsünders von 2014 soll bei einer unangekündigten Doping-Kontrolle in China eine Blutprobe mit einem Hammer zertrümmert haben. Nach der WM droht dem dreimaligen Olympiasieger vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS eine nachträgliche Sperre. Die Anhörung ist auf September terminiert.

Die Reaktionen in den sozialen Medien lassen nicht lange auf sich warten:

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