Tour de Suisse Teamkollegen auf Augenhöhe und bald wieder Helfer

voe, sda

17.6.2024 - 04:01

Seite an Seite überqueren die UAE-Teamkollegen Adam Yates (links) und Joao Almeida die Ziellinie der 7. Etappe der Tour de Suisse
Seite an Seite überqueren die UAE-Teamkollegen Adam Yates (links) und Joao Almeida die Ziellinie der 7. Etappe der Tour de Suisse
Keystone

Adam Yates und Joao Almeida drücken der 87. Tour de Suisse in den Bergen den Stempel auf. An der Tour de France rückt das Duo vom Team UAE Emirates wieder ins zweite Glied zurück.

voe, sda

Adam Yates blieb wider eigenem Erwarten im Gesamtklassement der 87. Tour de Suisse vorne. Der Brite, der für Sonntag einen Zeitverlust von bis zu einer Minute befürchtet hat, verlor auf dem Weg nach Villars-sur-Ollon nur neun Sekunden auf Teamkollege Joao Almeida.

«Joao (Almeida) ist im Zeitfahren super-stark. Ich rechne damit, dass er mir im Bergzeitfahren bis zu einer Minute abnimmt und er zum Gesamtsieg fliegt», so die Vermutung von Adam Yates am Samstag in Villars-sur-Ollon nach seinem Etappensieg, den er Hand in Hand mit seinem UAE-Teamkollegen Almeida gefeiert hatte.

Der Portugiese und der Brite waren auf den letzten Kilometern dieser vierten Bergankunft hintereinander konkurrenzlos unterwegs. Das Duo sprach sich über den Ausgang der Etappe ab, wobei Almeida – «ein wirklich netter Mensch» (Yates) – dem Briten den Sieg überliess.

Vier Tage in Serie Erster und Zweiter

Tags darauf nahm sich Almeida nicht mehr zurück, verteilte er keine Geschenke mehr und flog auf den letzten paar steilen Kilometern tatsächlich zum Sieg. Allerdings reichte es ihm «nur» zum Tages-, nicht aber zum Gesamtsieg, denn Adam Yates teilte sich die über 15,7 km führende Prüfung gegen die Uhr ebenfalls sehr gut ein.

War die Aussage am Samstag also britisches Understatement oder wollte Yates seinen sechs Jahre jüngeren Teamkollegen in Sicherheit wiegen? Keineswegs, so der 31-jährige Routinier. Das Szenario, dass er eine Minute verlieren könnte, sei durchaus möglich gewesen. «Doch im Zeitfahren habe ich schon unten in der Fläche gemerkt, dass die Beine gut sind.»

Mit dem Gesamtsieg vor Augen «gab ich einfach alles. Ich hätte nach der Ziellinie keine zwei Schritte mehr gehen können. Zum Glück verlor ich nur neun Sekunden.» Damit belegte das Duo in der vierten Etappe hintereinander die Plätze eins und zwei. Almeida seinerseits brauchte nach der Zieldurchfahrt nicht lange, um sich zumindest über den Triumph im Zeitfahren zu freuen: «Ich wusste, dass die 31 Sekunden schwer aufzuholen sind. Immerhin gewann ich das Zeitfahren.»

In Frankreich Edelhelfer für Pogacar

Beide Fahrer kamen auch auf die Bedeutung der Tour de Suisse zu sprechen. «Diese ist eine wichtige Rundfahrt im Kalender. Es ist deshalb ein sehr grosser Triumph, nicht nur für mich, sondern auch für das Team», sagte Yates. Und Almeida betonte, dass «ich nicht wüsste, was wir als Team hätten besser machen können. Wie wir uns hier in der Schweiz präsentierten, stimmt uns für die bald beginnende Tour de France sehr zuversichtlich.»

Dort werden sich Yates, letztes Jahr Dritter der Grande Boucle, wie auch Almeida in der Helferrolle für Tadej Pogacar wiederfinden. Das UAE Team Emirates setzt in Frankreich zu 100 Prozent auf den slowenischen Überflieger, der nach dem Double aus Giro d'Italia und Tour de France greift.