Noè Ponti fügt an den Kurzbahn-EM in Otopeni seinem eindrücklichen Palmarès eine weitere Medaille hinzu. Der 22-jährige Tessiner gewinnt in Rumänien Gold in seiner Paradedisziplin 100 m Delfin.
Ponti, der im Halbfinal den Schweizer Rekord auf 48,61 Sekunden gesenkt hatte, war als Favorit angetreten und legte nochmals einen drauf. Er siegte in der europäischen Rekordzeit von 48,47 Sekunden überlegen und tilgte somit die 14 Jahre alte Bestmarke eines Russen.
Für den Olympia-Dritten von Tokio 2021 ist es bereits die sechste Medaille bei der Elite, aber die erste in Gold: 2022 in Rom holte er EM-Silber über 100 m, an der Kurzbahn-WM 2021 in Abu Dhabi (200 m Delfin) und der Kurzbahn-WM 2022 in Melbourne (50 m Delfin) resultierte ebenfalls Silber, in Australien gab es zudem Bronze über 200 m Delfin.
Dass Ponti im Form ist, deutete er bereits vor einem Monat in Bozen an, als er Jérémy Desplanches im 25-m-Becken den Schweizer Rekord über 100 m Lagen entriss. Nach der EM in Otopeni richtet Ponti den Blick bereits auf die Olympischen Spiele in Paris. Aus diesem Grund wird er kommenden Februar auf die Teilnahme an der WM in Doha verzichten und ein Höhentrainingslager absolvieren.
Bollin überrascht mit Bronze
Thierry Bollin gelingt im rumänischen Otopeni eine Überraschung. Der 23-jährige Berner schwimmt über 50 m Rücken zu Bronze. Bollin, der bei Genève Natation trainiert, schlug in 23,10 Sekunden an und egalisierte somit den Schweizer Rekord vom Vortag. Bronze gewann er beim Sieg des Franzosen Mewen Tomac (22,84) ex-aequo mit dem Italiener Lorenzo Mora.
Bereits in jungen Jahren war Bollin auf dem Podest von internationalen Anlässen gestanden. Die erste von zwei Medaillen an der Junioren-EM war damals ebenfalls überraschend gekommen. In Israel hatte er 2018 Bronze über 100 m Rücken geholt und zugleich den Schweizer Elite-Rekord auf dieser Distanz gebrochen. Rekordhalter auf der Langbahn über 100 und 200 m ist aber inzwischen Roman Mityukov. Im 25-m-Becken hingegen hält der Berner die nationalen Bestmarken über 50 und 100 m.
Die Leistungskurve von Bollin zeigte nicht immer nach oben. Wegen eines Zwischentiefs hatte er die Olympischen Spiele im Sommer 2021 in Tokio verpasst.