NotaufnahmeTim Lobinger: Kein Handy-Abonnement wegen Krebs
DPA/hst
4.10.2018
Der frühere Stabhochspringer Tim Lobinger hat im Sommer einen schweren Rückfall im Kampf gegen den Blutkrebs erlitten und zu allem Überfluss mit einem Handy-Abonnement zu kämpfen.
Anlass war eine akute Leberentzündung, die sich als Abstossreaktion seines Körpers nach einer Stammzellentransplantation herausstellte. Das sagte der an Blutkrebs erkrankte 46-Jährige aus München in einem Interview des Magazins «Bunte».
In der aktuellen Ausgabe erzählt Lobinger: «Eigentlich fühlte ich mich total gut und gesund, innerhalb von drei Tagen ging dann gar nichts mehr. Ich war komplett gelb, kam in die Notaufnahme. Mein Körper hatte erstmals seit der Transplantation eine Abstossreaktion. Es fing mit dem Darm an, gleichzeitig war meine Leber so heftig entzündet, dass die Ärzte Panik hatten, ich könne die Leber verlieren oder eine chronische Entzündung bekommen. Ich lag zwölf Tage in der Klinik, guckte nur aus dem Fenster. Es war brutal, ein arger Kollateralschaden.» Ein solcher entstand auch beim Versuch, einen neuen Handyvertrag abzuschliessen: «14,85 Euro Grundbetrag im Monat bei einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten. Das fand ich super», erzählt der frühere Weltklasse-Stabhochspringer dem Magazin. «Meine Anfrage wurde allerdings abgelehnt, mit der Begründung, ich könne die Mindestlaufzeit aufgrund meiner Erkrankung ja wohl nicht erfüllen.»
«Ich blieb optimistisch und nahm den Kampf an»
Im März 2017 war bei dem Hallen-Weltmeister von 2003, der 1997 als erster deutscher Stabhochspringer über sechs Meter hoch gesprungen war, Leukämie diagnostiziert worden. «Die Ärzte gaben mir 30 Prozent Überlebenschance. Doch ich blieb optimistisch, wollte den Krebs besiegen und nahm den Kampf auf. Ich hätte es auch getan, wenn sie mir nur ein Prozent eingeräumt hätten», sagt Lobinger rückblickend.
Seitdem musste er fünf Chemotherapien, eine Stammzellentransplantation und Bestrahlungen über sich ergehen lassen. Zeitweise schien der Krebs besiegt, doch im Januar 2018 erfolgte ein Rückschlag, als seine Ärzte erneut Krebszellen entdeckten. Lobinger kämpfte und zeigte sich in TV-Shows, um über sein Buch «Verlieren ist keine Option. Mein Kampf gegen den Krebs» zu sprechen.