Im Disput zwischen China und der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA schaltet sich nun auch US-Präsident Donald Trump ein und knöpft sich die seiner Meinung nach kuschenden NBA-Trainer vor.
Losgetreten hatte die sich ausweitende Affäre am letzten Wochenende der General Manager der Houston Rockets. Über Twitter äusserte er Verständnis und Sympathien für die Demonstranten in Hong Kong. China reagierte postwendend und liess im Wissen um die Bedeutung des chinesischen Markts für die NBA die Muskeln spielen: Sponsoren wendeten sich ab und die Rockets krochen zu Kreuze. Es drohte gar die Absage der beiden NBA-Spiele in China im Rahmen der Asien-Tour. Letztlich blieb es aber bei der Drohung. Seither wird das Thema in den USA breit diskutiert. Was ist wichtiger: Wirtschaftliche Interessen oder die Moral?
Angesprochen auf den besagten Tweet halten sich die Star-Trainer Steven Kerr (Golden State Warriors) und Gregg Popovich (San Antonio Spurs) bedeckt. Kerr, ansonsten bekannt für eine kritische Haltung und pointierte Meinungen, insbesondere gegenüber US-Präsident Trump, wollte sich zur Thematik nicht äussern.
Gregg Popovich, der eben erst an der WM das US-amerikanische Team coachte, ging ebenfalls nicht konkret drauf ein, sondern lobte lediglich NBA-Commissioner Adam Silver für seine Rede, in der er sich auf die Meinungsfreiheit beruft.
Für Donald Trump viel zu laxe Haltungen. Er kritisiert: «Dieser Typ, Steve Kerr, er war da wie ein kleiner Junge, der Angst davor hat, die Frage zu beantworten. Er konnte sie gar nicht beantworten, er hat gezittert (...) und schlecht über die USA gesprochen.» Popovich hätte zwar nicht ganz so erschrocken ausgesehen. Wirklich traurig sei aber, dass beide schlecht über die USA geredet hätten. Wenn es aber um China geht, würden sie nichts Schlechtes sagen, so Trump.
Stephen Curry, Starspieler der Golden State Warriors hiess seinen Trainer Steve Kerr «im Club» willkommen. Der Basketballer hatte schon mehrfach Differenzen mit Donald Trump und konnte sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen.
«Sie beleidigen nicht die USA, sondern Trump»
Weitere Reaktionen auf Trumps Aussagen liessen nicht lange auf sich warten. Comedian und Schauspieler Michael Rapaport, dem bei Twitter 400'000 User folgen, liest dem Präsidenten in deutlichen Worten die Leviten: «Du redest also Bullshit über Steve Kerr und Gregg Popovich? Zwei Leader und Champions! Zuerst einmal, du ********* Schwein. Kerr sagte, er müsse sich zuerst über die Situation informieren, bevor er mehr darüber sagen könne. Nicht so wie du, der redet, bevor er denkt. Und du sprichst über Popovic, der in der Air Force gedient hat? Er hat für sein Recht gekämpft, eine Meinung zu haben (...) Du schlampiges Tier (...) Alles was du jemals gemacht hast, ist, dir die Donuts in den Mund zu stecken. Kerr und Popovich beleidigen nicht die USA, sondern dich.» Es folgen ein paar weitere Fluchwörter, die hier nicht übersetzt werden.