Nach der Verurteilung von Brittney Griner zu neun Jahren Lagerhaft in Russland hat ihr US-Basketball-Team ein Zeichen der Solidarität gesetzt.
Die Phoenix Mercury bekundeten vor dem Auswärtsspiel gegen die Connecticut Sun am Donnerstag in der nordamerikanischen Frauen-Profiliga WNBA ihre Unterstützung, indem sie zusammen mit den Gegnerinnen vor der Partie am Mittelkreis in «42 Sekunden Stille für unsere Schwester» ihre Arme verschränkten.
Griner war am Donnerstag vor einem russischen Gericht wegen illegalen Drogenbesitzes zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Die 31-Jährige sass seit Mitte Februar dieses Jahres in Untersuchungshaft, nachdem bei ihr bei der Einreise am Flughafen Scheremetjewo sogenannte Vape-Kartuschen und Haschisch-Öl gefunden worden waren. Es soll sich um 0,5 Gramm gehandelt haben. Dies wurde als illegaler Drogenbesitz und versuchter Schmuggel gewertet. Das Gericht sah keine mildernden Umstände. Griner hatte sich schuldig bekannt.
Das Team der Mercury hatte beim Aufwärmen vor der Partie gegen die Sun die Urteilsverkündung verfolgt. «Niemand von uns wollte heute eigentlich spielen», erklärte Griners Mitspielerin Skylar Diggins-Smith. «Wie kann man das Spiel auch mit einem klaren Kopf angehen? Alle von uns haben vor der Partie geweint. Aber wir müssen weiterhin versuchen, ihren Geist am Leben zu halten.» Die Mercury verloren die Partie gegen die Sun mit 64:77.
Die US-Regierung hatte Moskau von Anfang ein politisch motiviertes Verfahren vorgeworfen. Freikommen könnte Griner, wenn Moskau und Washington sich trotz ihrer tiefen politischen Differenzen auf einen Austausch von Gefangenen einigen.