Neben Jason Joseph und William Reais überzeugen auch diverse andere Athletinnen und Athleten an den Schweizer Meisterschaften in Basel.
Eine davon war Stabhochspringerin Angelica Moser, die mit 4,66 m eine persönliche Bestleistung erzielte – zuvor 4,64 m im Freien. In der Halle steht sie bei 4,65 m. Ganz zufrieden war die 22-jährige Zürcherin dennoch nicht: «Ich weiss, dass mehr möglich ist.» So riss sie auf 4,72 einmal nur sehr knapp.
Moser wird nur noch in diesem Jahr von Herbert Czingon betreut, danach braucht sie einen neuen Trainer. Die Unsicherheit sei nicht einfach, aber es zeichne sich langsam eine Lösung ab, sagte die U20-Weltmeisterin von 2016. Ist das Ausland eine Option? «Wenn, dann gäbe es eine Übergangslösung in der Schweiz.»
Im 200-m-Rennen der Frauen setzte sich wie erwartet Lea Sprunger souverän durch. Die Europameisterin von 2018 über 400 m Hürden war mit ihrer Siegerzeit von 23,08 Sekunden «sehr zufrieden. Die 200 m sind eine Distanz, die ich sehr gerne habe. Ich konnte heute locker laufen.» Am Dienstag in Bellinzona startet die 30-jährige Waadtländerin dann wieder auf ihrer Paradestrecke, es ist ihr letztes Rennen in diesem aussergewöhnlichen Jahr. Dann strebt sie eine Zeit von unter 55 Sekunden an – ihre Bestmarke 2020 beträgt 55,64 Sekunden. «Ich kann nun wieder ganz gut trainieren», sagte Sprunger, die lange Probleme mit der Achillesferse bekundet hatte.
Über 800 m musste sich die zweifache Hallen-Europameisterin Selina Büchel der aufstrebenden Lore Hoffmann geschlagen geben. Die beiden lieferten sich ein packendes Duell, das Hoffmann mit 2:08,73 Minuten um drei Hundertstelsekunden für sich entschied. Eine zweite Goldmedaille holte am Samstag Fabienne Schlumpf über 1500 m, nachdem sie am Vortag über 5000 m triumphiert hatte. Die EM-Zweite von 2018 über 3000 m Steeple reiste noch am Samstag nach St. Moritz, wo sie einen weiteren Trainingsblock in der Höhe absolvieren wird. Schlumpf will so bald wie möglich ihren ersten Marathon bestreiten.
Sein immenses Talent unterstrich einmal mehr Zehnkämpfer Simon Ehammer. Der 20-jährige Appenzeller stellte über 110 m Hürden mit 13,48 Sekunden eine klare persönliche Bestzeit (zuvor 13,73) auf und musste sich nur Joseph (13,31) geschlagen geben. Ausserdem holte er mit 7,99 m Gold im Weitsprung; am Freitag war er Dritter mit dem Stab geworden.
Eine tolle Zeit verzeichnete auch die erst 18-jährige Ditaji Kambundji mit 13,07 Sekunden über 100 m Hürden. Vor Basel hatte die Schwester der Abwesenden Mujinga Kambundji eine Bestleistung von 13,37 Sekunden ausgewiesen. Im Hammerwurf der Frauen feierte Nicole Zihlmann mit 65,61 m ihren zehnten Schweizer Meistertitel in Serie und den zwölften insgesamt. In der gleichen Disziplin holte Martin Bingisser (57,65) den elften Titel.
SDA