Rad Vier Schweizer bei UAE Tour – erneut Wirbel um Hirschi

SDA / tbz

20.2.2021 - 11:30

Viel Sonne und Palmen: Die Radprofis starten am Persischen Golf in die neue World-Tour-Saison
Viel Sonne und Palmen: Die Radprofis starten am Persischen Golf in die neue World-Tour-Saison
Keystone

Im Gegensatz zu 2020 soll die World Tour der Radprofis heuer fast im üblichen Rahmen und an den gewohnten Terminen stattfinden. Marc Hirschi steigt erst später in die Saison ein. Holländische Medienberichte sorgen erneut für Wirbel um den Schweizer.

Die UAE-Tour – eine siebentägige Rundfahrt in den Vereinigten Arabischen Emiraten – findet erst zum dritten Mal statt und sorgt 2021 für den Startschuss in die Rad-Saison. Sie umfasst zwei Bergankünfte und erstmals auch ein Zeitfahren. Mit Matteo Badilatti, Stefan Bissegger, Mathias Frank und Gino Mäder sind vier der 14 Schweizer Profis, die bei einem der 19 World-Teams unter Vertrag stehen, auf der provisorischen Startliste der UAE Tour aufgeführt.

Albasini als aufmerksamer Beobachter

Interessierter Beobachter aus der Ferne wird – in seiner neuen Rolle als Strassen-Nationaltrainer von Swiss Cycling – auch Michael Albasini sein. «Früher, als ich noch selber Profi war, habe ich die Rennen praktisch nie geschaut», gibt der 40-jährige Thurgauer zu. In seiner neuen Funktion sehe das natürlich anders aus, so Albasini. «Wenn ich während der Saison mit den Schweizer Fahrern telefoniere, dann muss ich schliesslich wissen, was an den Rennen so alles ging.»

Albasini trat vergangenes Jahr nach 18 Saisons als Profi und 30 Siegen zurück – und wurde sogleich vom nationalen Verband engagiert. Als Strassen-Nationaltrainer folgte er auf seinen Vater Marcello Albasini, welcher den Posten seit der Entlassung von Danilo Hondo im Frühsommer 2019 innegehabt hatte. Der Neo-Trainer in Ausbildung hat Zeit, sich an seine neue Aufgabe, die gerade auch planerische und administrative Arbeiten umfasst, zu gewöhnen.

Die ersten Saisonrennen seien natürlich nicht die wichtigsten. «Im Februar bin ich noch weit weg davon, grosse Schlüsse zu ziehen. Aber vielleicht gibt auch die UAE Tour schon den einen oder anderen Hinweis über den Formstand von einigen Fahrern», sagt Albasini.

Nachdem mit der Tour de Suisse und der Tour de Romandie letzte Saison die zwei Schweizer World-Tour-Rennen coronabedingt abgesagt werden mussten, hofft Albasini heuer sehr auf deren Durchführung. Sowohl in der Westschweiz (27. April bis 2. Mai) wie auch in der Landesrundfahrt (6. bis 13. Juni) ist vorgesehen, dass Swiss Cycling eine Schweizer Auswahl stellt, wodurch auch die zweiten Garde eine schöne Plattform zum Sich-Zeigen erhält.

Neue Vorwürfe gegen Hirschi

Marc Hirschi gelang mit Team Sunweb im Pandemie-Jahr 2020 der grosse Durchbruch.
Marc Hirschi gelang mit Team Sunweb im Pandemie-Jahr 2020 der grosse Durchbruch.
Bild: Keystone

Nach der Tour de France (26. Juni bis 18. Juli) folgen die Olympischen Spiele in Tokio, wo der sehr anspruchsvolle Parcours «genau auf die Fähigkeiten eines Marc Hirschis zugeschnitten ist», wie Albasini sagt. Hirschi stiess in der stark verkürzten World-Tour-Saison 2020 explosiv an die Weltspitze vor. Nun folgt für den jungen Berner, umso mehr nach seinem überraschenden Wechsel Anfang Jahr zum UAE Team Emirates, die Saison der Bewährung. Der 22-jährige Berner steigt aber nicht bei der Heimrundfahrt seines Arbeitgebers, sondern erst später in die Saison ein.

Wie der «Blick» berichtet, sorgen holländische Medien erneut für Wirbel um den Schweizer Rad-Star. Neusten Gerüchten zufolge soll die Trennung vom Team Sunweb (jetzt DSM) – wie schon zuvor spekuliert wurde – auf Wunsch seiner alten Kollegen zustande gekommen sein.

Hirschi und sein ehemaliges Team-Management sollen monatelange Konflikte ausgetragen haben. Dabei habe die Teamleitung das Vertrauen in den Schweizer verloren, weil dieser ein «Risiko für den Ruf» des Teams darstelle. Dem 22-Jährigen wird fehlende Transparenz und die Zurückhaltung von Informationen vorgeworfen. Hirschis ehemaliger Arbeitgeber ist bekannt für knallharte Regel-Strukturen und sehr wenigen Freiheiten für die Fahrer.

«Wie zuvor vom Team und von uns mitgeteilt, wird zu diesem Thema kein weiterer Kommentar abgegeben. Marc ist sehr glücklich und wir freuen uns auf eine glänzende Zukunft», wird Hirschi-Manager Fabian Cancellara in der holländischen Zeitung «AD» zitiert.  

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