In Kloten fallen die Meister-Entscheidungen im Unihockey. Im Superfinal kommt es zu den Neuauflagen der Duelle zwischen Köniz und Wiler-Ersigen sowie Kloten-Dietlikon und Emmental Zollbrück.
Die Berner Klubs Köniz und Wiler-Ersigen standen sich bereits in den Superfinals 2018 und 2021 gegenüber, Kloten-Dietlikon und Emmental Zollbrück ebenfalls 2021. Rekordmeister Wiler-Ersigen, der zehn seiner zwölf Titel noch im klassischen Playoff-Format errungen hat, zog beide Male den Kürzeren, setzte sich aber 2017 und 2019 gegen Malans und die Grasshoppers durch. Für Emmental Zollbrück, das 2003 aus der Fusion der Klubs aus Bowil, Eggiwil und Schüpbach entstand, wäre es der erste Titel in der Vereinsgeschichte.
Die zwei Finalisten bei den Männern kommen aus überaus ausgeglichenen Playoffs. Köniz, Zweiter in der Qualifikation hinter dem entzauberten letztjährigen Doublegewinner Grasshoppers, benötigte in den Best-of-7-Serien gegen Langnau und Rychenberg Winterthur 13 Spiele für den Einzug in den Superfinal. Die Mannschaft des nach dieser Saison abtretenden Trainers Jyri Korsman gewann auswärts nur eine Playoff-Partie, entschied aber alle sieben Heimspiele für sich.
Der Weg des Qualifikations-Vierten Wiler-Ersigen führte über zwölf Spiele gegen Waldkirch-St. Gallen und die Grasshoppers und hätte im Halbfinal um ein Haar geendet. Die Berner, die sich im Dezember zum zweiten Mal vom langjährigen Trainer Thomas Berger getrennt haben und seither interimistisch vom Tschechen Radek Sikora gecoacht werden, waren in der Serie mit 2:3 Siegen und im sechsten Spiel nach Matchhälfte mit drei Toren zurückgelegen, ehe sie angeführt vom herausragenden Michal Dudovic und Captain Marco Louis die Wende schafften.
Nun kann sich Wiler-Ersigen am Samstag mit dem 13. Meistertitel zum alleinigen Rekordhalter vor Rot-Weiss Chur küren. Für den Berner Kantonsrivalen Köniz wäre es die dritte Meisterschaft.
Zeitenwende bei den Frauen
Den Frauen von Kloten-Dietlikon bietet sich trotz grossem Umbruch und einem Trainerwechsel im Saisonverlauf die Chance auf den vierten Meistertitel in Folge. Allerdings sind die seit Dezember von der ehemaligen Internationalen Julia Suter gecoachten Double-Gewinnerinnen der Vorsaison gegen Emmental Zollbrück gemessen an der Platzierung in der Qualifikation die Aussenseiterinnen.
Emmental Zollbrück erreichte die Playoffs zum ersten Mal als Qualifikationssieger und zog im Gegensatz zu Kloten-Dietlikon ohne grosse Umwege mit nur einer Niederlage (im Halbfinal gegen Piranha Chur) in den Final ein. Kloten-Dietlikon seinerseits belegte in der Qualifikation den 2. Platz, punktgleich mit Zug und sechs Punkte hinter Emmental Zollbrück. Nach einem 4:0 gegen die Red Ants aus Winterthur verloren sie im Halbfinal gegen Zug die ersten beiden Duelle, bevor sie sich viermal in Folge durchsetzten.
Der Blick auf die Direktbegegnungen zeigt, dass Kloten-Dietlikon nicht zwingend als Underdog in seinen achten Superfinal geht. Wenngleich sich der Qualitätsverlust durch erneut mehrere gewichtige Abgänge nicht immer kaschieren liess und der Klub im Saisonverlauf einen Trainerwechsel vornahm, entschied der achtfache Meister zwei der drei Duelle in dieser Saison mit Emmental Zollbrück für sich. Im dritten wurde er erst im Penaltyschiessen geschlagen. Zudem scheiterte Emmental Zollbrück im Cup bereits in den Achtelfinals an den Red Ants.
Emmental Zollbrück wäre bei den Frauen der erste Schweizer Meister, der nicht aus Dietlikon, Chur oder Winterthur käme. Seit 2012 teilten Piranha Chur (6) und Kloten-Dietlikon (4) die Titel unter sich auf. Kloten-Dietlikon war in bislang jedem der sieben Superfinals dabei, Emmental Zollbrück verlor seinen einzigen vor zwei Jahren 2:4 gegen die Zürcherinnen.