Die Schweiz ist an den am Sonntag beginnenden Ruder-Weltmeisterschaften in Racice mit nicht weniger als elf Booten vertreten.
Interessant wird zu sehen sein, zu was Skifferin Jeannine Gmelin fähig ist. Die 32-jährige Zürcherin musste Mitte August an der EM in München nach dem Vorlauf aufgrund einer Coronavirus-Infektion Forfait erklären. «Das brauchte mental ein wenig Verarbeitung», sagte Gmelin, die in Tschechien ihre dritte WM-Medaille nach Gold 2017 und Silber 2018 gewinnen könnte.
Gmelin hat sich in Portugal auf den Saisonhöhepunkt vorbereitet, konnte die Zeit dort gut nutzen. Allerdings ist 2022 für sie ein Zwischenjahr im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Deshalb sieht sie die WM nicht als Abschluss dieser Saison, sondern als Startpunkt für das nächste Jahr, in dem an der WM 2023 in Belgrad die meisten Olympia-Quotenplätze vergeben werden.
Gute Standortbestimmung
Eine Topplatzierung ist auch dem Leichtgewichts-Doppelzweier Raphaël Ahumada/Jan Schäuble zuzutrauen. Die beiden holten in München EM-Bronze, nachdem sie Ende Mai in Belgrad im Weltcup triumphiert hatten. Nun wollen sie an der WM die konstanten Leistungen auf Topniveau bestätigen. Auf eine weitere Medaille schielt der EM-Dritte Andri Struzina im nicht-olympischen Leichtgewicht-Einer.
Mit dem Doppelvierer der Frauen und Männer sowie dem Vierer ohne Steuermann der Männer ist die Präsenz bei den Grossbooten für Schweizer Verhältnisse überdurchschnittlich. Das unterstreicht die Breite in der Nationalmannschaft und spricht für die gute Arbeit im Nachwuchsbereich. Bei allen drei Booten ist das Potenzial gross, so betrachtet ist Racice eine gute Standortbestimmung auf dem Weg nach Paris.