Am Freitag beginnt mit der Rugby-WM ein Sportanlass, der einen Teil der Welt sieben Wochen lang in Atem hält. Rund eine Milliarde TV-Zuschauer wird das Turnier in Frankreich verfolgen.
An der Schweiz ging die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft unbemerkt vorbei, beim Gastgeber Frankreich und in den anderen Rugby-Hochburgen dagegen fiebert man dem Ereignis seit Monaten entgegen. Als Irland, der Weltranglisten-Erste, letzte Woche sein erstes Training auf französischem Boden absolvierte, waren 12'000 Zuschauer in Tours anwesend. Die 2,5 Millionen Tickets für die 48 Spiele sind seit Monaten vergriffen.
Neben Frankreich und Irland sind Neuseeland und Titelverteidiger Südafrika die meistgenannten Favoriten bei der 10. Austragung der Rugby-WM. Kaum Chancen dürfte in diesem Jahr England haben, das 2003 als bisher einzige europäische Mannschaft triumphiert hat. Neuseeland und Südafrika gewannen die Trophäe, die nach dem Rugby-Erfinder William Webb Ellis benannt ist, dreimal, Australien zweimal.
Es ist ein kleines Feld von Nationalmannschaften, das das Rugby dominiert. Die Schweiz nahm bisher noch nie an Weltmeisterschaften teil und ist mit ihrem Platz in der dritthöchsten europäischen Stärkeklasse auch weit davon entfernt. Acht der 20 Teilnehmer mussten sich für die WM qualifizieren; der einzige Neuling in Frankreich ist Chile.
Ab der K.o.-Runde, die am 14. Oktober mit den Viertelfinals beginnt, werden die gesetzten Mannschaften mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unter sich sein. Ab dann finden alle Partien im Pariser Vorort Saint-Denis und in Marseille statt. Die Entscheidung fällt am 28. Oktober mit dem Final im Stade de France, wo das Turnier mit dem Knaller Frankreich – Neuseeland auch eröffnet wird.
Gruppen und Programm:
Rugby-WM in Frankreich (8. September bis 28. Oktober). Vorrunde. Gruppe A: Frankreich, Neuseeland, Italien, Uruguay, Namibia. – Gruppe B: Südafrika, Irland, Schottland, Tonga, Rumänien. – Gruppe C: Wales, Australien, Fidschi, Georgien, Portugal. – Gruppe D: England, Japan, Argentinien, Samoa, Chile.
Vorrunde bis 8. Oktober. – Viertelfinals am 14. und 15. Oktober. – Halbfinals am 20. und 21. Oktober. – Final am 28. Oktober im Stade de France.
obe, sda