Apple-Knatsch Aderlass bei «Fortnite»: 70 Millionen Spieler sind weg

Der Streit zwischen «Fortnite»-Entwickler Epic und Apple fordert seinen Tribut. Und der fällt womöglich heftiger aus, als sich das beide Seiten vorgestellt hatten.

Über die letzten Jahre hat sich «Fortnite» zum beliebtesten Videospiel aller Zeiten hochgearbeitet. Mehr als 350 Millionen Spieler verzeichnete der Titel zu besten Zeiten. Milliarden wurden umgesetzt und eine ganze Jugend-Generation geprägt.

Gerichtstermin bekanntSo schnell wird «Fortnite» nicht aufs Iphone zurückkommen

Seit einigen Wochen läuft es nun nicht mehr so rund beim Battle-Royale-Shooter. Hauptgrund dafür ist der Knatsch zwischen Epic und Apple. Weil sich Epic nicht mehr an die Shopbedingungen von Apple halten wollte, kam es zum Disput. Dieser wird inzwischen von verschiedenen Gerichtsverfahren begleitet und hat dazu geführt, dass «Fortnite» auf keinen iOS-Geräten mehr verfügbar ist, beziehungsweise geupdatet wird.

Wollte man bei Epic diesen Krieg wirklich?

Wie aus einzelnen Gerichtsdokumenten nun hervorgeht, war die Zahl der iOS-Spieler gar nicht mal so lapidar. Rund 116 Millionen Spieler waren auf Apple-Geräten unterwegs, rund 73 Millionen davon eklusiv. Diese sind inzwischen komplett weggefallen und kehren offenbar auch nicht auf anderen Geräten wieder zurück, wie Epic das vielleicht gehofft hat.

ZeitdruckKnatsch mit Apple: «Fortnite» verliert Millionen von Spielern

Ein Ende des Streits ist aktuell nicht in Sicht. Die Gerichtstermine wurden teils schon auf Sommer 2021 verlegt. Und auch eine Verfügung, das Spiel vorübergehend wieder in den Apple-Store zurückzubringen ist kürzlich abgewiesen worden. 

Bei Epic hat man sich auf einen Kampf mit Goliath Apple eingelassen. Die Quittung dafür wird teuer und im Endeffekt bleibt wohl auch dieser Vorstoss nur ein weiterer erfolgloser Versuch, die Monopol-Situation von Apple aufbrechen zu wollen.

Videokommentar: «Fortnite» vs. Apple und Google – Das müssen sie jetzt wissen

Der Computerspiele-Entwickler Epic Games legt sich mit den Internet-Riesen an. Für Apple und Google könnte das jetzt richtig ungemütlich werden, denn die Kartellvorwürfe gegen das Monopol werden dadurch nur bestärkt. Martin Abgottspon kommentiert.

17.08.2020