800 bis 1000 Franken pro Tag Gibts auf dem Vierwaldstättersee bald Luxus-Kreuzfahrten?

Von Sven Ziegler

2.3.2024

So oder ähnlich soll das Kreuzfahrtschiff auf dem Vierwaldstättersee dereinst aussehen. 
So oder ähnlich soll das Kreuzfahrtschiff auf dem Vierwaldstättersee dereinst aussehen. 
Rigatus

In rund zwei Jahren sollen auf dem Vierwaldstättersee erstmals Kreuzfahrten stattfinden. Der Initiator erklärt, was dahintersteckt. 

Von Sven Ziegler

2.3.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ab 2026 sollen auf dem Vierwaldstättersee Kreuzfahrten stattfinden. 
  • Ein privates Unternehmen will damit neue Gäste an den See locken.
  • Neben Fahrten auf dem See sollen die Gäste vor allem auch die regionale Umgebung kennenlernen.

In drei bis sechs Tagen mit dem Kreuzfahrtschiff die Region rund um den Vierwaldstättersee erkunden, auf der Rigi die Aussicht und auf dem Bürgenstock das Nachtessen geniessen. Diese Idee könnte bald Realität werden. 

Ab 2026 soll das Kreuzfahrtschiff «Rigatus» auf dem Vierwaldstättersee unterwegs sein. «Allerdings weist das Schiff natürlich nicht die Dimensionen auf, die man von Mittelmeer-Kreuzfahrten kennt», sagt Initiator Ruedi Bless im Gespräch mit blue News. Die «Rigatus» soll maximal 22 Gäste befördern. 

Die standardmässig geplante Königsroute soll gemäss aktueller Planung fünf Tage dauern. Der Startpunkt ist in Brunnen, das Ende in Luzern. Dazwischen, erzählt Bless, soll die kleine Touristengruppe die Innerschweiz kennenlernen. «Wir werden die Leute in die Seelisbergregion bringen, ein exklusives Abendessen auf dem Stanserhorn oder auf dem Pilatus eine Steinbock-Safari ermöglichen. Natürlich ist auch ein Besuch auf der Rigi geplant», sagt der Initiator. Auch kulturelle Besuche seien geplant, diese würden sich am aktuellen Angebot ausrichten.

Asiatischer Markt steht nicht im Zentrum

Anders als bei normalen Kreuzfahrten würden die Gäste auch viel Zeit an Land verbringen. «Wir servieren auf dem Schiff ein Frühstück und bieten Barservice an. Die restlichen Mahlzeiten werden an Land eingenommen», erklärt Bless. Dabei sei vom Fondue oder Cervelat-Bräteln bis zum Fünf-Sterne-Nachtessen alles dabei. 

Das vorherrschende Bild von asiatischen Touristen in Tourbussen, die für wenige Stunden in Luzern Halt machen, will Bless nun bewusst durchbrechen. «Unser Hauptaugenmerk liegt denn auch nicht auf dem asiatischen Markt», erklärt er. Stattdessen wolle man zunächst den Fokus auf Gäste aus der Schweiz und dem umliegenden Ausland legen. «Danach wollen wir Gäste aus dem englischen Raum wie etwa Grossbritannien und den USA anziehen.» 

Die Visualisierung der «Rigatus»: In zwei Jahren soll die erste Fahrt stattfinden. 
Die Visualisierung der «Rigatus»: In zwei Jahren soll die erste Fahrt stattfinden. 
Rigatus

Zahlungskräftig müssen die Touristen allerdings sein. Ein Tag an Bord kostet laut Bless rund 800 bis 1000 Franken. «Dafür gilt das All-inclusive-Konzept – und zwar wirklich. Vom Betreten des Schiffs an braucht der Gast das Portemonnaie nicht mehr.» Ausflüge, Restaurantbesuche und sogar die Getränke seien durch den Betrag abgedeckt.

Der Grundrahmen für das Projekt ist gesteckt. Die Bewilligungen sind eingeholt, ein Schiff bereits gefunden. Nun fehlt nur noch das Geld: «Wir brauchen rund 2,5 Millionen Franken von privaten Anlegern, damit das Projekt zustande kommt», sagt Bless. Das sei eine hohe Summe. «Aber wir sind zuversichtlich, dass das Geld zusammenkommen wird und wir pünktlich starten können.»