Fiese Tätlichkeit «Moment des Wahnsinns» von Star-Spielerin erregt England

DPA/SB10

7.8.2023

Lauren James tritt auf Michelle Alozie.
Lauren James tritt auf Michelle Alozie.
imago

Das Nachtreten von Englands Jungstar Lauren James sorgt in der Heimat für Kritik. Die Lionesses ziehen bei der WM trotzdem ins Viertelfinale ein.

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7.8.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • England müht sich in Unterzahl im WM-Achtelfinale gegen Nigeria ins Elfmeterschiessen. Am Ende reicht es trotzdem für den Einzug in die nächste Runde.
  • Kurz vor Ende der regulären Spielzeit leistete sich Lauren James eine grobe Unsportlichkeit, als sie nach einem bereits abgepfiffenen Zweikampf gegen die am Boden liegende Michelle Alozie nachtrat. 

WM-Mitfavorit England setzte sich gegen Nigeria erst im Elfmeterschiessen (4:2) durch. Lauren James, mit drei Toren bislang beste Turnierschützin der Lionesses, verabschiedete sich vor 49'461 Fans im Stadion Brisbane mit einer unnötigen Tätlichkeit aus dem Spiel – vielleicht sogar vom Turnier.

Die Unparteiische, die zunächst nur die Gelbe Karte gezeigt hatte, revidierte ihre Entscheidung nach Ansicht der Videobilder und zeigte glatt Rot. Der Platzverweis in der 87. Minute führte auf der Insel zu Vergleichen mit David Beckham.

Für einen «Beckham'schen Moment des Wahnsinns» habe James durch ihr Nachtreten gegen die am Boden liegende Michelle Alozie gesorgt, twitterte etwa Gary Lineker. Die Fussballlegende bezog sich auf die WM der Männer 1998, als Beckham – ebenfalls im Achtelfinale – gegen Argentiniens Diego Simeone nachgetreten und die Rote Karte erhalten hatte. England schied damals im Elfmeterschiessen aus, Fans und Presse machten Beckham als Schuldigen aus.

Happy End für England

Dieses Mal kam das Mutterland des Fussballs immerhin noch weiter. «Wir haben gezeigt, wozu wir fähig sind», sagte Chloe Kelly zum allerdings schwerfälligen Auftritt der englischen Elf. Die Einwechselspielerin hatte den entscheidenden Elfmeter verwandelt. Im Viertelfinale treffen die Lionesses am Samstag in Sydney auf Kolumbien oder Jamaika, die an diesem Dienstag im Achtelfinale in Melbourne gegeneinander spielen.

Trotz der Niederlage war Nigerias Trainer Randy Waldrum zufrieden mit dem starken Auftritt der Super Eagles. «Wir hatten die besten Chancen, wir haben zweimal die Latte getroffen. Wenn es zum Elfmeterschiessen kommt, ist es ein Spiel, das auf jede Seite kippen kann», meinte Waldrum. Vom Punkt hatten Desire Oparanozie und Michelle Alozie die Nerven versagt, auf englischer Seite vergab lediglich Bayerns Georgia Stanway.