Mundart-Rocker erklärt neues Album Trauffer: «‹Giseltraud› ist meine Geheimwaffe»

Von Franziska Pahle

28.10.2022

Der Schweizer Mundart-Musiker Trauffer veröffentlicht heute sein neues Album «Glöggelä». blue News erklärt er, was hinter den Songs auf der Platte steckt.

Von Franziska Pahle

28.10.2022

Nachdem Trauffer in den vergangenen Jahren mit Gölä als Büetzer Buebe unterwegs war, freut er sich nun wieder, sein eigenes Album veröffentlichen zu können.

«Es fühlt sich super an nach dem Erfolg wieder allein etwas auf die Beine zu stellen», sagt er zu blue News. Und fügt lachend hinzu: «Und vor allem Interviews zu machen, ohne dass jemand von der Seite reinquäkt.»

Sein neues Album töne «bodenständig, echt und urchig». blue News erklärt der Künstler, was es mit den einzelnen Songs auf sich hat:

«Giseltraud»

«Es ist mein Lieblingslied auf meiner neuen Platte. 100 Prozent Trauffer, zum Lachen. Giseltraud ist meine Geheimwaffe.»

«Allegra»

«Ein typischer Opening-Song. Ein ‹Herzlich Willkommen› und ein ‹Welcome back› an alle Leute da draussen. Vor allem an die, die die Platte kaufen und wieder auf Konzerte gehen.»

Glöggelä

«Bei diesem Song handelt es sich um eine Hommage an alle kleinen Tierli auf dieser Welt.» Bitte was? «Ja, hast du schon einmal gemerkt, wenn du mit einem Glöckchen zu einem Tierli gehst, egal ob Hund, Kätzli, Kalb, Eseli – du bekommst immer mega viel Aufmerksamkeit.»

«Buurebüebli»

Erst am Ende sei dieser Song noch auf die Platte gerutscht. Der Song sei super unterhaltend. Frank habe ihn gemacht. Und wer ist Frank? «Frank ist mein Produzent seit vielen Jahren. Ein unglaublich urbaner Aarauer.» Frank sei auf einem Bauernhof aufgewachsen und habe ihm das erst viel später erzählt. Trauffer glaubt: «Frank hat in diesem Song seine Kindheit verarbeitet.»

«Chugelrund»

«Beim Einsingen dachte ich, das ist ein Song, den ich mit den Geschwistern Rymann machen könnte.» Trauffer hat Peter Rymann daraufhin einfach angerufen. «Sie haben sofort zugesagt und sind ins Studio gekommen.» Herausgekommen sei dabei ein «mega cooles Stück Volksmusik».

«Fondue am See»

«Das ist der einzige pandemieverseuchte Song. In dieser Zeit habe ich mir immer vorgestellt, wie meine Band und ich uns endlich wieder treffen und wir irgendwo ein Feuer machen und von allen Seiten die Leute kommen und erzählen, wie es früher beziehungsweise vorher war.» Es sei ein wunderschöner Song.

«Gondeli»

«Es ist eine richtige Spassnummer!» Das Lied sei Rock'n'Roll, tanzbar und ganz viel Fun. «Genau das, was wir bei Konzerten erleben wollen.»

«Holz vor de Hütte»

Kurz und knapp: «Alle, die auch nur mit einem halben Fuss an einer Après-Ski-Party waren, werden diesen Song lieben.»

«Lawine»

«Das ist richtig alter Mundart-Rock, mit dem ich aufgewachsen bin.» Das Saxofon-Solo ziehe Trauffer jedes Mal aufs Neue wieder die Schuhe aus.

«Mir houe ufe Putz»

Dieser Song wurde erst im Chalet in La Tzoumaz fertiggestellt. «Das Zwischenspiel zwischen Popmusik und Volksmusik macht einfach Spass.»

«MuhYork»

«Man meint immer, woanders sei es immer viel besser als dort, wo man ist. Es ist New York heruntergebrochen ins Emmental.»

«Oahmuh»

«Ich wollte gleichzeitig hoch und tief singen und beide Stimmen sind gleich weit vorne.» Inspiriert habe ihn dazu die österreichische Pop-Rock-Band Erste Allgemeine Verunsicherung, kurz EAV.

«Rupf e Schnupf»

«Hier hatten wir das Gefühl, wir könnten einen auf Country machen. Der Text soll darauf aufmerksam machen «es mal easy zu nehmen». «Gerade wenn ich nach Zürich gehe und die gestressten Gesichter sehe, denke ich: ‹Kommt mal zu uns hoch und chillt ein bisschen.›»

«Schöö Teem»

«‹Schöö Teem› ist ganz klassisch, wie wir 2014 angefangen haben. Die Musik ist süffig, die Melodien gehen – passend zu ‹Schöö Teem› – direkt ins Herz.»

«Steil isch geil»

«Der Song ist darum geil, weil wir wirklich immer machen können, was wir wollen. Wenn wir Bock auf pumpende Beats und Elektronik haben, dann machen wir das einfach. Der Song hat eine Kraft nach vorn.» Trauffer sei sehr gespannt, wie dieses Lied ankommen wird.

«Ziut geid nid verbi»

«Es ist ein wuuunderschöner Abschluss von diesem Album. Ganz viele Emotionen stecken da drin. Ich freue mich sehr darauf diesen Song live zu spielen.»


Gölä: «Übrigens Trauffer, es isch geil gsi mit dir»

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