Ukraine-Übersicht Russische Wirtschaft schrumpft 2022 deutlich +++ Elf Tote durch ukrainischen Beschuss von Luhansk 

Agenturen/red

16.12.2022

Ukraine meldet russischen Raketenhagel

Ukraine meldet russischen Raketenhagel

Das ukrainische Militär meldet einen der schwersten Angriffe auf die Region Kiew seit Kriegsbeginn. Explosionen und Angriffe auf zentrale Teile der Infrastruktur wurden auch aus anderen Städten gemeldet.

16.12.2022

Russland hat mehrere Städte mit Raketen angegriffen. Kiew meldet, fast alle abgeschossen zu haben. Indiens Premier Modi hat sich mit Wladimir Putin über den Ukraine-Konflikt ausgetauscht. Die wichtigsten Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

16.12.2022

Russland hat zahlreiche Regionen der Ukraine mit den schwersten Raketenangriffen seit Wochen überzogen. In weiten Teilen des Landes herrschte Luftalarm, wie die Warnkarten am Morgen zeigten.

Auch in der Hauptstadt Kiew gab es nach dem Einsatz der Flugabwehr Berichte über Explosionen. Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigte die Angriffe im Nachrichtendienst Telegram und rief die Menschen auf, Schutz zu suchen.

Der Energieversorger Ukrenergo in Kiew hat einen Notfallmodus für das Stromnetz ausgerufen. Im ganzen Land kommt es wegen schwerer Schäden nach einer Mitteilung des Unternehmens zu Stromabschaltungen. Krankenhäuser, die Wasserversorgung und Heizkraftwerke sowie Kläranlagen sollten aber vorrangig mit Elektrizität versorgt werden, hiess es. Wegen der Schäden durch die inzwischen neunte Welle von Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur des Landes werde es länger dauern als sonst, die Stromversorgung wieder herzustellen.

Ukrainische Flugabwehr fängt knapp 80 Prozent russischer Raketen ab

Bei dem neuerlichen massiven russischen Raketenschlag hat die ukrainische Flugabwehr eigenen Angaben nach knapp 80 Prozent der Raketen abgefangen. «Heute Morgen wurden aus dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer vom Gegner 76 Raketen auf Objekte der kritischen Infrastruktur abgefeuert», schrieb der ukrainische Oberkommandierende Walerij Saluschnyj am Freitag im Nachrichtendienst Telegram. Dabei handle es sich um 72 Marschflugkörper und 4 Lenkraketen. 60 seien abgeschossen worden.

Angaben der Militärverwaltung von Kiew zufolge galt der Hauptschlag der Hauptstadt. Von 40 Raketen seien 37 über der Dreimillionenstadt abgefangen worden. Dabei sei ein Mensch verletzt worden. Vorher hatte Bürgermeister Vitali Klitschko über drei Treffer informiert. In mehreren Stadtteilen fielen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Fernwärme und Wasser aus.

EU-Aussenbeauftragter nennt russische Raketenangriffe Kriegsverbrechen

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat die neuen massiven Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine als barbarische Kriegsverbrechen bezeichnet. «Diese grausamen, menschenverachtenden Angriffe zielen darauf ab, das menschliche Leid zu erhöhen», sagte der Spanier am Freitag. Der Bevölkerung, aber auch Krankenhäuser, Rettungsdienste und andere unverzichtbare Dienste sollten durch sie die Versorgung mit Elektrizität, Wärme und Wasser verlieren. «Diese Bombardierungen stellen Kriegsverbrechen dar und sind barbarisch», so Borrell.

Der Ukraine sicherte der EU-Chefdiplomat Unterstützung zu. «Die EU und ihre Partner intensivieren ihre Anstrengungen, um die Soforthilfe zu leisten, die das ukrainische Volk zur Wiederherstellung und zum Erhalt der Strom- und Wärmeversorgung benötigt», sagte er. Die Europäische Union stehe solidarisch an der Seite der Ukrainer, die angesichts des russischen Kriegs «bewundernswerte Kraft, Mut und Widerstandsfähigkeit» zeigten.

Russlands Ex-Präsident Medwedew droht mit Angriffen auf Nato-Staaten

Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew hat mit Angriffen auf Nato-Länder gedroht. Streitkräfte und Objekte in Ländern, die offiziell im Krieg mit Russland stünden oder Verbündete des Gegners seien, stellten legitime Ziele für einen Angriff dar, schrieb Medwedew, der Vizechef des russischen Sicherheitsrates ist, am Freitag in seinem Telegram-Kanal. Dazu zählte der 57-Jährige auch die Nato: «Die Führer der Nato-Staaten behaupten einstimmig, dass ihre Länder und die ganze Allianz nicht gegen Russland kämpfen. Aber alle verstehen gut, dass es ganz anders ist.»

Nach Angaben Medwedews sind neben der politischen Führung und den Streitkräften des Gegners sowie deren Technik auch Objekte militärischer und ziviler Infrastruktur wie Brücken und die Energieversorgung ein legitimes Ziel von Angriffen. Seine Aussagen traf er, während Moskaus Streitkräfte mit massiven Raketenschlägen erneut die Stromversorgung der Ukraine lahmlegten.

EU beschliesst neues Paket mit Russland-Sanktionen

Die EU-Staaten haben das neunte Paket mit Sanktionen gegen Russland formal beschlossen. «Es konzentriert sich auf die Bereiche Technologie, Finanzen und Medien, um die russische Wirtschaft und Kriegsmaschinerie weiter aus den Fugen zu bringen», schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag auf Twitter.

Bevor die Sanktionen in Kraft treten, muss der Beschluss noch im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Die politische Grundsatzeinigung auf die neuen Strafmassnahmen war am Donnerstagabend am Rande des EU-Gipfels erzielt worden.

Neben Handels- und Finanzsanktionen umfasst das Paket eine Liste mit fast 200 Einrichtungen und Organisationen, gegen die Vermögenssperren und EU-Einreiseverbote verhängt werden. Ziel seien «Personen und Einrichtungen, die an Angriffen auf Zivilisten und der Entführung von Kindern» beteiligt seien, schrieb von der Leyen.

Teil des Pakets sind zudem Sanktionen gegen drei weitere russische Banken - darunter ein vollständiges Transaktionsverbot für die russische Bank für regionale Entwicklung - sowie ein EU-Sendeverbot für die vier Medien NTV/NTV Mir, Rossiya 1, REN TV und den Pervyi-Kanal.

London: Russland setzt in der Ukraine zunehmend auf Stellungskrieg

Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine setzen nach Ansicht britischer Militärexperten zunehmend auf einen veralteten Stellungskrieg. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Freitag hervor. Demnach errichten die russischen Truppen aufwendige Verteidigungsanlagen entlang der gesamten Frontlinie mit einem Schwerpunkt auf dem nördlichen Sektor um die Stadt Swatowe im Oblast Luhansk.

«Die russischen Konstruktionen folgen traditionellen militärischen Plänen zum Bau von Schützengräben, die seit dem Zweiten Weltkrieg weitgehend unverändert sind. Solche Konstruktionen sind wahrscheinlich anfällig für moderne, präzise indirekte Schläge», hiess es in der per Twitter verbreiteten Mitteilung.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste in Kürze

  • Das neunte EU-Paket mit Sanktionen gegen Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine ist in Kraft.
  • Russland greift mehrere ukrainische Städte aus der Luft an.
  • Die EU-Staaten haben ein neuntes Paket mit Sanktionen gegen Russland formal beschlossen.
  • Kiew meldet, fast alle russsischen Raketen abgeschossen zu haben.
  • Putin trifft am kommenden Montag den belarussischen Präsidenten Lukaschenko, um eine strategische Partnerschaft zu besprechen.
  • In Cherson stirbt nach Angaben aus Kiew bei einem russischen Angriff eine freiwillige Rot-Kreuz-Helferin.
  • Die Entwicklungen von Donnerstag findest du hier.
  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 22 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Freitag

  • 21.17 Uhr

    Selenskyj: «Raketen-Anbeter» in Moskau haben falsche Hoffnungen

    Die jüngsten russischen Raketenangriffe gegen das ukrainische Energienetz haben nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an der Verteidigungsbereitschaft der Ukrainer nichts geändert. «Was auch immer sich die Raketen-Anbeter in Moskau erhoffen, an den Kräfteverhältnissen in diesem Krieg wird es nichts ändern», sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. Zwar habe Russland immer noch genug Raketen für weitere massiven Angriffe. «Wir aber haben genug Entschlossenheit und Selbstvertrauen, um nach diesen Schlägen unsere eigenen auszuteilen.»

    Selenskyj hob die effektive Arbeit der ukrainischen Luftabwehr hervor, die am Vormittag einen Grossteil der einfliegenden Marschflugkörper und Raketen abgeschossen hatte. «Aber leider gab es auch Treffer», sagte er. «Terroristen brauchen eine solche Masse an Raketenangriffen, dass zumindest ein Teil ihrer 'Produkte' ihre anvisierten Ziele erreicht.» Nach dem Krieg werde die Bedeutung des Wortes «Terror» vermutlich von den meisten Menschen der Welt «mit den verrückten Aktionen Russlands» in Verbindung gebracht.

  • 20.36 Uhr

    Zentralbank: Russische Wirtschaft schrumpft 2022

    Die russische Wirtschaft wird nach Angaben von Zentralbankchefin Elvira Nabiullina in diesem Jahr um rund drei Prozent schrumpfen. Nabiullina sagte am Freitag im Anschluss an eine Sitzung des Vorstands, der Inflationsdruck sei weiterhin hoch. Als einen Faktor nannte sie sich verschlechternde Handelsbedingungen. Die Inflation habe im Jahresvergleich im Dezember 12,7 Prozent erreicht.

    Im vergangenen Jahr war die russische Wirtschaft noch um etwa 4,8 Prozent gewachsen – bevor Sanktionen in Kraft traten und internationale Unternehmen sich im Zusammenhang mit dem militärischen Konflikt in der Ukraine aus Russland zurückzogen. Das russische Militär marschierte Ende Februar in die Ukraine ein. Die Europäische Union hat sich gerade erst auf eine Preisobergrenze für den Einkauf von russischem Öl verständigt, eines der wichtigsten Exportgüter des Landes. Nabiullina sagte, die Auswirkungen dieses Preisdeckels würden auf der Februar-Sitzung der Bank eingehender analysiert werden.

  • 20.09 Uhr

    Regierungschef: Ukraine benötigt noch Tausende von Generatoren

    Angesichts der fortwährenden russischen Angriffe auf das Energienetz und die dadurch bedingten Stromausfälle braucht die Ukraine für diesen Winter noch rund 17’000 industrielle oder grössere Stromgeneratoren. Diese Ziffer nannte Ministerpräsident Denys Schmyhal am Freitag bei einer Regierungssitzung, wie die Staatsagentur Unian berichtete. «Bisher haben kleine und mittlere Unternehmen bereits rund 500’000 kleinere Generatoren importiert», sagte er. «Aber um durch den Winter zu kommen, brauchen wir noch rund 17’000 grössere oder industrielle Generatoranlagen.» Er hoffe dabei auf die Unterstützung ausländischer Partner.

  • 19.51 Uhr

    Reparatur der Versorgung mit Wasser und Fernwärme in Kiew geht voran

    Nach dem jüngsten russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt haben Techniker in Kiew einen Teil der Fernwärme und Wasserversorgung wiederhergestellt. Bürgermeister Vitali Klitschko sagte im ukrainischen Fernsehen, dass etwa ein Drittel der Stadtbewohner mit Fernwärme und Wasser versorgt würden. Bis zum Samstagmorgen sollen auch im übrigen Teil der Stadt Heizung und Wasser wieder funktionieren. Strom hätten zugleich etwa 40 Prozent der Einwohner. «Wir verstehen, dass für uns die Hauptsache gerade die Wiederaufnahme der Arbeit der U-Bahn ist», betonte der 51-Jährige am frühen Freitagabend. An der «Hauptader für den Passagiertransport» werde gearbeitet.

    Arbeiter des Stromversorgungsunternehmens DTEK entfernen Äste von Stromleitungen.
    Arbeiter des Stromversorgungsunternehmens DTEK entfernen Äste von Stromleitungen.
    Archivbild: Andrew Kravchenko/AP/dpa
  • 19.44 Uhr

    Neue Russland-Sanktionen der EU in Kraft

    Das neunte EU-Paket mit Sanktionen gegen Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine ist in Kraft. Wie aus den am Freitagabend im EU-Amtsblatt veröffentlichen Rechtstexten hervorgeht, belegt die EU weitere 141 Personen und 49 Einrichtungen mit Vermögenssperren und Einreiseverboten. Unter ihnen sind etwa mehrere stellvertretende russische Ministerpräsidenten, Minister sowie Unternehmen aus der Rüstungs- und Automobilindustrie. Strafmassnahmen gegen Energieminister Nikolai Schulginow wurden auf Druck Ungarns allerdings nicht verhängt. Das Land ist stark abhängig von Energielieferungen aus Russland.

    Den Betroffenen wird unter anderem vorgeworfen für Handlungen oder politische Massnahmen verantwortlich zu sein, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben. Schon zuvor hatte die EU mehr als 1200 Einzelpersonen und 118 Organisationen sanktioniert.

    Zudem sind in dem neunten EU-Sanktionspaket in Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine Handels- und Finanzsanktionen enthalten. Unter anderem werden drei weitere russische Banken mit Sanktionen belegt - darunter die russische Bank für regionale Entwicklung, die künftig keine Transaktionen mehr in oder über die EU machen darf.

  • 19.40 Uhr

    Elf Tote durch ukrainischen Beschuss von Luhansk

    Bei einem Artilleriebeschuss der ukrainischen Streitkräfte auf die russische kontrollierte Region Luhansk im Osten der Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Weitere 20 Menschen seien bei dem Angriff auf die Ortschaft Lantratowka verletzt worden, das Schicksal von 20 weiteren Personen sei ungewiss, berichtete die russische Staatsagentur Tass am Freitag unter Berufung auf regionale Behörden. Bei dem Angriff seien eine Schule sowie mehrere Wohnhäuser getroffen und schwer beschädigt worden. Das ukrainische Militär habe dabei Raketenartillerie vom US-amerikanischen Typ Himars eingesetzt. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

    Ein Blick auf die Stadt Luhansk. Inzwischen hat Russland die Regionen zusammen mit den anderen besetzten Teilen der Ukraine per Scheinreferendum völkerrechtswidrig in sein Staatsgebiet integriert.
    Ein Blick auf die Stadt Luhansk. Inzwischen hat Russland die Regionen zusammen mit den anderen besetzten Teilen der Ukraine per Scheinreferendum völkerrechtswidrig in sein Staatsgebiet integriert.
    Archivbild: AP/dpa
  • 19.32 Uhr

    Russe mit Verbindungen zu Wagner-Chef bei Anschlag in Afrika verletzt

    In der Zentralafrikanischen Republik ist ein Russe mit Verbindungen zum berüchtigten Eigentümer der Gruppe Wagner bei einer Explosion schwer verletzt worden. Der Unternehmer Jewgeni Prigoschin, auch bekannt als «Putins Koch», teilte am Freitag mit, bei dem Opfer handele es sich um Dmitri Sytji, der das «Russische Haus» in Bangui leitet, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik. In seinen Händen sei ein Paket explodiert.

    Prigoschin gab an, Sytji habe, bevor er das Bewusstsein verlor, gesagt, das Paket habe eine Notiz enthalten mit den Worten: «Dies ist für Sie von allen Franzosen. Die Russen werden aus Afrika verschwinden.» Die Gruppe Wagner ist an den Gefechten in der Ukraine beteiligt und wurde auch in mehrere afrikanische Länder entsandt. Der Westen sah darin einen Versuch Moskaus, seinen Einfluss auf dem Kontinent zu vergrössern.

    Prigoschin warf Frankreich vor, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Er habe das russische Aussenministerium gebeten, das Land zu einem Förderer von Terrorismus zu erklären, sagte er. Beweise für seine Behauptung legte er nicht vor. Der stellvertretende russische Aussenminister Michail Bogdanow verurteilte den Angriff auf Sytji als unmenschlichen terroristischen Akt und versicherte, dass die russischen Behörden alle Anstrengungen unternehmen würden, um die Täter zu ermitteln.

  • 19.16 Uhr

    US-Basketballerin Griner äussert sich erstmals nach Rückkehr in USA

    Die bei einem Gefangenenaustausch mit Russland freigekommene US-Basketballerin Brittney Griner hat sich nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat erstmals öffentlich zu Wort gemeldet. «Es fühlt sich so gut an, zu Hause zu sein», schrieb die 32-Jährige am Freitag auf der Online-Plattform Instagram.

    «Die letzten zehn Monate waren ein ständiger Kampf. Ich habe mich sehr bemüht, nicht den Glauben zu verlieren, und es war die Liebe von so vielen von euch, dir mir geholfen hat weiterzumachen», berichtete Griner.

    Sie dankte ihren Unterstützern, darunter ihrer Ehefrau Cherelle Griner, ihren Anwälten in Russland und US-Präsident Joe Biden. Auch kündigte Griner an, wieder für ihr Team Phoenix Mercury in der US-Frauenbasketballliga WNBA spielen zu wollen. Die Saison beginnt im Mai. Sie werde jetzt die Weihnachtsfeiertage mit ihrer Familie verbringen, fügte Griner hinzu.

    Die zweifache Olympiasiegerin Brittney Griner war vergangene Woche am Flughafen von Abu Dhabi gegen den zuvor aus US-Haft entlassenen berüchtigten Waffenhändler Viktor Bout ausgetauscht worden. 
    Die zweifache Olympiasiegerin Brittney Griner war vergangene Woche am Flughafen von Abu Dhabi gegen den zuvor aus US-Haft entlassenen berüchtigten Waffenhändler Viktor Bout ausgetauscht worden. 
    Archivbild: Evgenia Novozhenina/Reuters/AP/dpa
  • 18.44 Uhr

    EU-Aussenbeauftragter nennt russische Raketenangriffe Kriegsverbrechen

    Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat die neuen massiven Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine als barbarische Kriegsverbrechen bezeichnet. «Diese grausamen, menschenverachtenden Angriffe zielen darauf ab, das menschliche Leid zu erhöhen», sagte der Spanier am Freitag. Der Bevölkerung, aber auch Krankenhäuser, Rettungsdienste und andere unverzichtbare Dienste sollten durch sie die Versorgung mit Elektrizität, Wärme und Wasser verlieren. «Diese Bombardierungen stellen Kriegsverbrechen dar und sind barbarisch», so Borrell.

    Der Ukraine sicherte der EU-Chefdiplomat Unterstützung zu. «Die EU und ihre Partner intensivieren ihre Anstrengungen, um die Soforthilfe zu leisten, die das ukrainische Volk zur Wiederherstellung und zum Erhalt der Strom- und Wärmeversorgung benötigt», sagte er. Die Europäische Union stehe solidarisch an der Seite der Ukrainer, die angesichts des russischen Kriegs «bewundernswerte Kraft, Mut und Widerstandsfähigkeit» zeigten.

  • 18.39 Uhr

    Ukrainischer Beschuss von Donezk - Ein Toter und mehrere Verletzte

    Bei mehrfachem Beschuss der russisch kontrollierten Region Donezk im Osten der Ukraine durch ukrainische Artillerie sind am Freitag mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden. Das berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf die örtlichen Behörden. Die Opfer waren nach dieser Darstellung alle Zivilisten. Die Region im Donbass sei am Freitag mindestens viermal aus ukrainischen Mehrfachraketenwerfern beschossen worden.

  • 18.31 Uhr

    Bericht: Putin soll Kadyrow mit der Ermordung Selenskyjs beauftragt haben

    Der russische Präsident Wladimir Putin soll den tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow damit beauftragt haben, das Regierungsviertel von Kiew zu besetzen und den ukrainischen Präsidenten Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu ermorden. Das berichtet das «Wall Street Journal» mit Verweis auf ukrainische Geheimdienst- und Sicherheitsbeamte. Auf Nachfrage der Zeitung bezeichnete Kreml-Sprecher Dmitri Peskow die Behauptung als «absolut absurd, unbegründet und falsch». Kadyrow selbst reagierte nicht auf die Anfrage.

    Ramsan Kadyrow fordert die Auslöschung von ukrainischen Städten, «damit wir den fernen Horizont sehen können». 
    Ramsan Kadyrow fordert die Auslöschung von ukrainischen Städten, «damit wir den fernen Horizont sehen können». 
    Archivbild: AP/dpa
  • 18.19 Uhr

    Ukrainischer Verteidigungsminister dankt Lambrecht für Iris-System

    Nach abgewehrten neuen russischen Raketenschlägen hat der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow seiner deutschen Amtskollegin Christine Lambrecht (SPD) gedankt. «Ganz gleich, wie viele abscheuliche Raketen die russischen Terroristen auch abfeuern, wir werden uns weder einschüchtern noch ängstigen lassen», schrieb der 56-Jährige bei Twitter am Freitag. Dank Lambrecht habe die ukrainische Armee neue Fähigkeiten bei der Raketenabwehr erhalten und wisse nun, wie sie den Himmel schützen könne.

    Tags zuvor hatte die Bundesregierung die Lieferung weiterer Raketen für das von Deutschland in die Ukraine gelieferte Flugabwehrsystem Iris-T bekanntgegeben. Resnikows Beitrag mit dem Bild einer Iris nährte Spekulationen, dass Berlin bereits mehr als ein System bereitgestellt haben könnte. Nach Angaben aus Kiew waren am Freitag von 76 abgefeuerten Raketen 60 abgefangen worden. Das Rückgrat der ukrainischen Flugabwehr bilden jedoch trotz westlicher Unterstützung weiter Systeme sowjetischer Bauart.

  • 16.56 Uhr

    Stoltenberg erwartet Scheitern von Putins Raketen-Plänen

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die neuen massiven Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine scharf verurteilt. Dass Präsident Wladimir Putin versuche, Menschen die Versorgung mit Wasser, Strom und Heizung nehmen, stelle einen bewussten Angriff auf Zivilisten dar, sagte er am Freitag in Brüssel der Deutschen Presse-Agentur. Der Kremlchef versuche so, den Winter als Waffe zu nutzen und das ukrainische Volk zu brechen.

    Zugleich zeigte sich Stoltenberg optimistisch, dass Putins Pläne scheitern werden. «Es wird ihm nicht gelingen, das ukrainische Volk zu beugen», sagte er. «Die Geschichte zeigt uns, dass solche brutalen Angriffe auf Zivilisten den Widerstandswillen nicht schwächen - es ist höchstens umgekehrt.»

    Nach Einschätzung Stoltenbergs hat Putin zudem den grossen Fehler begangen, die Entschlossenheit der Nato-Staaten zur Hilfeleistung zu unterschätzen. Das Ausmass der Unterstützung sei beispiellos und man haben deutlich gemacht, dass man die Unterstützung so lange wie nötig leisten werde, sagte er.

    Jens Stoltenberg spricht auf einer Pressekonferenz: Der Nato-Generalsekretär rechnet nicht damit, dass der russische Raketen-Terror die Ukraine zum Einlenken bringen wird. 
    Jens Stoltenberg spricht auf einer Pressekonferenz: Der Nato-Generalsekretär rechnet nicht damit, dass der russische Raketen-Terror die Ukraine zum Einlenken bringen wird. 
    Archivbild: Alexandru Dobre/AP/dpa
  • 16.37 Uhr

    Schweiz übernimmt weitere EU-Sanktionen 

    Die Schweiz übernimmt weitere EU-Sanktionen gegen Russland. Das hat der Bundesrat beschlossen. Damit gilt auch in der Schweiz ein Handels- und Vermittlungsverbot von Rohöl und Erdölerzeugnissen aus Russland, wenn diese zu einem Preis über der Obergrenze verkauft werden.

    Die Änderung gilt ab Freitag um 18 Uhr, wie der Bundesrat mitteilte. Die EU hatte das bestehende Beförderungsverbot Anfang Dezember aufgrund der anhaltenden militärischen Aggression gegen die Ukraine auch auf den Handel und die Vermittlung ausgeweitet.

    Bereits am 8. Dezember hatte das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) die Preisobergrenze für russisches Rohöl von 60 US-Dollar je Barrel übernommen. Weiter hat es zwei Personen sowie zwei neue Organisationen den Finanzsanktionen unterstellt. Für die Personen gelten zudem Reiserestriktionen. Der ursprüngliche Beschluss der EU zur Preisobergrenze bezog sich nur auf den Seetransport.

  • 16.24 Uhr

    Putin telefoniert mit Indiens Premier Modi

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Kremlangaben mit Indiens Premierminister Narendra Modi zu Fragen der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit telefoniert. Bei dem Gespräch sei es um wechselseitige Investitionen und die strategische Partnerschaft in Bereichen wie Energie, Landwirtschaft, Transport und Logistik gegangen, teilte der Kreml-Pressedienst am Freitag mit. Auch der Ukrainekrieg sei angesprochen worden.

    «Auf Bitten von Narendra Modi hat Wladimir Putin seine prinzipiellen Einschätzungen der russischen Linie in Richtung Ukraine dargelegt», heisst nach Kremlangaben. Modi habe seine Forderung nach Dialog und Diplomatie als «einzigen Weg nach vorne» bekräftigt, hiess es in einer Mitteilung der indischen Regierung.

    Zuletzt hatte es Berichte gegeben, dass Modi Putin nach dessen atomaren Drohungen aus dem Weg gehe. Auf dem Gipfel der Shanghai-Organisation für Zusammenarbeit (SCO) im September hatte Modi Putin aufgefordert, auf den Weg des Friedens zurückzukehren.

    Seit dem Jahr 2000 gab es alljährlich ein Gipfeltreffen beider Staatschefs – das Pandemiejahr 2020 ausgenommen. In diesem Jahr hatte Delhi auf ein solches Treffen verzichtet. Moskau hatte zurückgewiesen, dass es Verstimmungen gebe.

    Wladimir Putin hat mit dem indischen Premierminister Narendra Modi telefoniert. 
    Wladimir Putin hat mit dem indischen Premierminister Narendra Modi telefoniert. 
    Archivbild: Keystone
  • 16.13 Uhr

    EU beschliesst neues Paket mit Sanktionen

    Die EU-Staaten haben das neunte Paket mit Sanktionen gegen Russland formal beschlossen. «Es konzentriert sich auf die Bereiche Technologie, Finanzen und Medien, um die russische Wirtschaft und Kriegsmaschinerie weiter aus den Fugen zu bringen», schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag auf Twitter.

    Bevor die Sanktionen in Kraft treten, muss der Beschluss noch im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Die politische Grundsatzeinigung auf die neuen Strafmassnahmen war am Donnerstagabend am Rande des EU-Gipfels erzielt worden.

    Neben Handels- und Finanzsanktionen umfasst das Paket eine Liste mit fast 200 Einrichtungen und Organisationen, gegen die Vermögenssperren und EU-Einreiseverbote verhängt werden. Ziel seien «Personen und Einrichtungen, die an Angriffen auf Zivilisten und der Entführung von Kindern» beteiligt seien, schrieb von der Leyen.

    Teil des Pakets sind zudem Sanktionen gegen drei weitere russische Banken – darunter ein vollständiges Transaktionsverbot für die russische Bank für regionale E

  • 16.02 Uhr

    Selenskyj und ukrainisches Volk erhalten Karlspreis

    Der Karlspreis 2023 geht an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk. Das gaben das Karlspreisdirektorium und die Stadt Aachen am Freitag bekannt. Der Preis wird seit 1950 für Verdienste um Europa und die europäische Einigung verliehen.

  • 15.34 Uhr

    Bulgarien billigt erstmals Militärhilfe für Ukraine

    Bulgarien hat erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein militärisches Hilfspaket für Kiew auf den Weg gebracht.

    Der Ratifizierung eines entsprechenden Abkommens mit der Ukraine stimmte am Freitag im Parlament in letzter Lesung eine Mehrheit von 166 Abgeordneten aus pro-westlich orientierten Parteien zu. 48 Volksvertreter der russlandfreundlichen Sozialisten und der prorussischen Nationalisten von Wasraschdane (Wiedergeburt) stimmten dagegen.

    Damit schloss sich das EU- und Nato-Mitglied Bulgarien nach langem politischem Streit der militärischen Unterstützung seiner Nato- und EU-Partnerländer an. Die Liste der Rüstungsgüter, die das Land an die Ukraine liefern will, soll allerdings nicht veröffentlicht werden.

    Sozialisten-Chefin Kornelia Ninowa rief Staatspräsident Rumen Radew auf, ein Veto gegen die geplante Militärhilfe einzulegen. Dafür gebe es «verfassungs-juristische» und «moralisch-politische» Gründe, sagte sie.

    Radew selbst habe sich wiederholt gegen Waffenlieferungen an die Ukraine geäussert, damit Bulgarien nicht in den Ukrainekrieg hineingezogen werde, erinnerte Ninowa. Als «Koalition des Krieges» bezeichnete sie jene im Parlament, die für das Hilfspaket stimmten.

    Das bulgarische Parlament am 14. Dezember 2022 (Symbolbild). 
    Das bulgarische Parlament am 14. Dezember 2022 (Symbolbild). 
    KEYSTONE / AP Photo / Valentina Petrova
  • 14.52 Uhr 

    Energiekonzern ruft nach Raketenangriff Notfallmodus aus

    Nach neuen massiven russischen Raketenangriffen auf die Ukraine hat der Energieversorger Ukrenergo in Kiew einen Notfallmodus für das Stromnetz ausgerufen.

    Im ganzen Land kommt es wegen schwerer Schäden nach einer Mitteilung des Unternehmens vom Freitag zu Stromabschaltungen. Krankenhäuser, die Wasserversorgung und Heizkraftwerke sowie Kläranlagen sollten aber vorrangig mit Elektrizität versorgt werden, hiess es. Wegen der Schäden durch die inzwischen neunte Welle von Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur des Landes werde es länger dauern als sonst, die Stromversorgung wieder herzustellen.

    Ukrenergo sprach unter Berufung auf Militärangaben von etwa 70 Raketen, die Russland auf die Energieanlagen der Ukraine abgefeuert habe. Seit dem 10. Oktober bombardiert Russland immer wieder die für die Versorgung der Menschen wichtige Energieinfrastruktur des Landes. Millionen Menschen erleben andauernd Stromausfälle.

    In der ukrainischen Hauptstadt Kiew fielen am Freitag Licht, Wasser und Heizung aus. Auch in anderen Regionen gab es lange Stromausfälle. Die ukrainische Regierung wirft Russland «Terror» vor – mit dem Ziel, das Land in Dunkelheit und Kälte zu stürzen. Kiew beschuldigt Kremlchef Wladimir Putin, die Menschen so in die Flucht treiben zu wollen, um die Lage in der EU durch Masseneinwanderung zu destabilisieren.

    Durch den neuerlichen Beschuss sei das Stromdefizit im Land deutlich gewachsen, teilte Ukrenergo weiter mit. «Die grössten Auswirkungen gab es in den nördlichen, südlichen und zentralen Regionen.» In der Hauptstadt Kiew sagte Bürgermeister Vitali Klitschko, dass noch mehr Einrichtungen mit autonomer Stromversorgung für den Notfall geöffnet werden sollten. Die Menschen können in solchen durch Generatoren betriebenen Punkten etwa ihre Mobiltelefone oder Powerbanks aufladen.

  • 14.05 Uhr

    Medwedew droht mit Angriffen auf Nato-Staaten

    Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew hat mit Angriffen auf Nato-Länder gedroht. Streitkräfte und Objekte in Ländern, die offiziell im Krieg mit Russland stünden oder Verbündete des Gegners seien, stellten legitime Ziele für einen Angriff dar, schrieb Medwedew, der Vizechef des russischen Sicherheitsrates ist, am Freitag in seinem Telegram-Kanal. Dazu zählte der 57-Jährige auch die Nato: «Die Führer der Nato-Staaten behaupten einstimmig, dass ihre Länder und die ganze Allianz nicht gegen Russland kämpfen. Aber alle verstehen gut, dass es ganz anders ist.»

    Nach Angaben Medwedews sind neben der politischen Führung und den Streitkräften des Gegners sowie deren Technik auch Objekte militärischer und ziviler Infrastruktur wie Brücken und die Energieversorgung ein legitimes Ziel von Angriffen. Seine Aussagen traf er, während Moskaus Streitkräfte mit massiven Raketenschlägen erneut die Stromversorgung der Ukraine lahmlegten.

    Medwedew warf der Nato vor, Russland schon längst den «hybriden Krieg» erklärt zu haben. Die umfangreichen Waffenlieferungen an die Ukraine, gegen die Moskau seit Februar seinen Angriffskrieg führt, deutete der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin als Angriff auf Russland.

    Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew tritt stets mit scharfen Tünen in Erscheinung.
    Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew tritt stets mit scharfen Tünen in Erscheinung.
    Bild: Yekaterina Shtukina/Sputnik/AP/dpa
  • 14.06 Uhr

    Ukrainische Flugabwehr fängt knapp 80 Prozent der russischen Raketen ab

    Bei einem neuerlichen massiven russischen Raketenschlag hat die ukrainische Flugabwehr eigenen Angaben nach knapp 80 Prozent der Raketen abgefangen. «Heute Morgen wurden aus dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer vom Gegner 76 Raketen auf Objekte der kritischen Infrastruktur abgefeuert», schrieb der ukrainische Oberkommandierende Walerij Saluschnyj am Freitag im Nachrichtendienst Telegram. Dabei handle es sich um 72 Marschflugkörper und 4 Lenkraketen. 60 seien abgeschossen worden.

    Angaben der Militärverwaltung von Kiew zufolge galt der Hauptschlag der Hauptstadt. Von 40 Raketen seien 37 über der Dreimillionenstadt abgefangen worden. Dabei sei ein Mensch verletzt worden. Vorher hatte Bürgermeister Vitali Klitschko über drei Treffer informiert. In mehreren Stadtteilen fielen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Fernwärme und Wasser aus.

    Menschen suchen am 16. Dezember in einer Kiewer U-Bahn-Station Schutz vor russischen Raketen. 
    Menschen suchen am 16. Dezember in einer Kiewer U-Bahn-Station Schutz vor russischen Raketen. 
    KEYSTONE / EPA / ROMAN PILIPEY
  • 13.13 Uhr

    Schriftsteller Andrei Kurkov und die 2-Wände-Regel

    Der ukrainische Schriftsteller Andrei Kurkov zeigt, wo er seinen Arbeitsplatz aufgeschlagen hat. Wegender Gefahr von Raketenangriffen gilt in der Ukraine die 2-Wände-Regel. Diese besagt, dass Menschen wenn immer möglich zwei Wände zwischen sich und dem Freien haben sollen. So seien ihre Chancen am grössten, einen Einschlag im Haus, in dem sie sich befinden, zu überleben.

  • 13.05 Uhr

    Putin trifft Lukaschenko am Montag in Minsk

    Russlands Präsident Wladimir Putin wird an diesem Montag bei seinem ersten Besuch in Belarus seit Jahren Machthaber Alexander Lukaschenko in Minsk treffen. Gesprochen werden solle über die strategische Partnerschaft der beiden Länder, die einen Unionsstaat bilden, sowie über regionale und internationalen Fragen, teilte der Kreml am Freitag in Moskau mit. Die Visite wird als Arbeitsbesuch eingestuft. An der Reise sollen auch mehrere Mitglieder der russischen Regierung teilnehmen.

    Zunächst sind nach Angaben aus Minsk Verhandlungen in größerer Runde geplant, ehe sich Putin und Lukaschenko dann zu Einzelgesprächen zurückziehen. Belarus ist wirtschaftlich von Russland abhängig, Lukaschenko lebt von Putins Krediten. Zudem haben vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine beide Ex-Sowjetrepubliken ihre militärische Zusammenarbeit deutlich ausgebaut. Belarus stellt etwa seine Militärbasen für Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung.

    Putin und Lukaschenko treffen sich regelmässig. Zuletzt besuchte der vom Kreml abhängige Machthaber Ende September Putin in Sotschi. Der Kremlchef selbst war das letzte Mal 2019 in Minsk - noch bevor Lukaschenko sich bei der von der EU nicht anerkannten Präsidentenwahl 2020 zum Sieger erklären und die anschliessenden Proteste blutig niederschlagen liess. Beide Länder sehen sich unter wachsendem Druck der Sanktionen des Westens.

    Alexander Lukaschenko (rechts) und Wladimir Putin treffen sich regelmässig.
    Alexander Lukaschenko (rechts) und Wladimir Putin treffen sich regelmässig.
    Bild: Sergei Chirikov/EPA/AP/dpa
  • 12.45 Uhr

    Kiew meldet Abschuss fast aller Raketen

    Laut einem Sprecher der Kiewer Militärverwaltung ist die ukrainische Hauptstadt Kiew heute Morgen mit mehr als 40 Raketen angegriffen worden. Allerdings seien davon 37 Raketen abgeschossen worden, wie Mykhailo Shamanov gemäss dem Nachrichtensender ntv sagte.

    Jene Raketen, die durchgekommen seien, hätten unterdessen Infrastruktur getroffen. Insgesamt habe Russland zwischen 60 und 70 Raketen auf die Ukraine abgefeuert – womit der heutige Schlag einer der schwersten seit Beginn des russischen Angriffskrieges gewesen sei. 

  • 12.07 Uhr

    Papst ruft zu mehr Solidarität auf

    Papst Franziskus hofft aufgrund der Erfahrungen der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine, dass Staaten künftig solidarischer und weniger nationalistisch agieren. «Wir können nicht mehr nur daran denken, den Bereich unserer persönlichen oder nationalen Interessen zu schützen, sondern wir müssen uns im Lichte des Gemeinwohls begreifen, mit einem Gemeinschaftssinn, das heisst als ein ‹Wir›, das offen ist für eine allumfassende Geschwisterlichkeit», sagte das Oberhaupt der Katholiken in einer am Freitag veröffentlichten Botschaft anlässlich des Weltfriedenstages am 1. Januar.

    Es sei «an der Zeit, dass wir uns alle für die Heilung unserer Gesellschaft und unseres Planeten einsetzen und die Grundlagen für eine gerechtere und friedlichere Welt schaffen, die sich ernsthaft um ein Gemeinwohl müht, das wirklich alle mit einschliesst», sagte Franziskus und unterstrich, dass viele moralische, soziale, politische und wirtschaftliche Krisen miteinander verwoben seien.

    Der Krieg in der Ukraine stellt für Franziskus «eine Niederlage für die ganze Menschheit dar und nicht nur für die direkt beteiligten Parteien. Während man für Covid-19 einen Impfstoff gefunden hat, wurde gegen den Krieg noch keine geeignete Lösung gefunden.»

    Papst Franziskus beobachtet den Krieg in der Ukraine mit grosser Sorge.
    Papst Franziskus beobachtet den Krieg in der Ukraine mit grosser Sorge.
    Bild: Getty Images
  • 11.17 Uhr

    Schweizer Armee schafft 2700 zusätzliche Plätze für Geflüchtete

    Ukrainer*innen fliehen weiterhin in die Schweiz. Nun baut die Armee ihre Unterstützung aus: Sie stellt bis zu 2700 zusätzliche Unterbringungsplätze für Geflüchtete zur Verfügung, wie der Bundesrat am Freitag bekannt gab. Mehr dazu

  • 11.13 Uhr

    London: Russland kämpft mit Taktik aus dem Zweiten Weltkrieg

    In ihrem neusten Lagebericht erklären die Beobachter des britischen Verteidigungsministeriums, dass Russland seine Verteidigungsanlagen entlang der Frontlinie in den letzten Wochen ausgebaut habe. Der Schwerpunkt liege im nördlichen Abschnitt bei Swatowe. 

    Die Schützengräben entsprächen der Taktik des Stellungskrieges, welche Russland seit dem Zweiten Weltkrieg nicht angepasst habe. Diese Anlagen seien vermutlich verwundbar durch moderne Präzisionswaffen.

  • 10.43 Uhr

    Litauen kauft Mehrfachraketenwerfer in den USA

    Litauen rüstet vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter auf: Das baltische EU- und Nato-Land erwirbt acht US-Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars mit Munition und Ausrüstung.

    Darüber sei ein Kaufvertrag im Wert von rund 495 Millionen US-Dollar (etwa 465 Millionen Euro) unterzeichnet worden, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius am Freitag mit. Die Auslieferung der ersten Raketensysteme ist 2025 vorgesehen.

    Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus. Der Krieg in der Ukraine wird in dem Baltenstaat als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Der Ostseestaat im Nordosten Europas hat daher seine Militärausgaben massiv erhöht und rüstet seine Streitkräfte auf. Die Nato-Verbündeten Deutschland und USA gelten dabei als Schlüsselpartner.

    Neben Litauen werden auch die beiden anderen Baltenstaaten Estland und Lettland Himars-Raketensysteme erwerben. «Es ist sehr wichtig, dass Himars von allen baltischen Ländern gekauft werden. Wir haben und werden weiterhin aktiv mit Estland und Lettland zusammenarbeiten, um diese Fähigkeit zu entwickeln und die Sicherheit der gesamten Region zu verbessern», wurde Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas in einer Mitteilung zitiert.

    Anusauskas befindet sich gegenwärtig zu Besuch in den USA und war am Donnerstag im Pentagon in Washington mit seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin zusammengetroffen. Dabei beonte der litauische Minister den Angaben zufolge, dass der Kauf des Raketenartilleriesystems von besonderer Bedeutung für die Landesverteidigung sei.

    Mehrfachraketenwerfer Himars (Archivbild)
    Mehrfachraketenwerfer Himars (Archivbild)
    Tony Overman/The Olympian/AP/dpa
  • 10.22 Uhr

    So warnt die Polizei vor Raketen, wenn die Sirenen wegen Stromausfall nicht funktionieren

    Der Ökonomieprofessor Tymofiy Mylovanov berichtet täglich vom Alltag in Kiew. Er hat ein Video gepostet, das zeigt, wie ein Polizeiwagen über Lautsprecher vor Raketenangriffen warnt. Das geschehe in den Stadtteilen, in denen die Sirenen wegen Stromausfalls nicht betrieben werden können. Elektrizität ist in der ukrainischen Hauptstadt rationiert. An den meisten Orten gibt es nur während ein paar Stunden pro Tag Strom.

  • 9 Uhr

    Ukraine meldet neue Raketenangriffe

    Russland hat am Freitag zahlreiche Regionen der Ukraine erneut mit massiven Raketenangriffen überzogen. In weiten Teilen des Landes herrschte Luftalarm, wie die Warnkarten am Morgen zeigten. Auch in der Hauptstadt Kiew gab es nach dem Einsatz der Flugabwehr Berichte über Explosionen. Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigte die Angriffe im Nachrichtendienst Telegram und rief die Menschen auf, Schutz zu suchen.

    Raketenbeschuss meldeten zahlreiche Regionen, darunter Saporischschja, Mykolajiw, Winnyzja, Poltawa, Dniprotepetrowsk und Charkiw. Demnach nahm Russland erneut besonders die Energieinfrastruktur ins Visier. Unklar war zunächst, ob es Opfer gab und wie gross die Schäden waren.

    Auch die von Russland besetzten Gebiete der Ukraine berichteten über Raketenbeschuss. In dem Ort Lantratowka im Gebiet Luhansk sollen 8 Menschen durch Feuer von ukrainischer Seite getötet und 20 Menschen verletzt worden sein. Das meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass nach Angaben örtlicher Rettungsdienste. Überprüfbar waren die Angaben von unabhängiger Seite nicht.

    Ein russischer Raketenwerfer an einem unbestimmten Ort in der Ukraine
    Ein russischer Raketenwerfer an einem unbestimmten Ort in der Ukraine
    Bild: Keystone
  • 4.32 Uhr

    Weltbank hilft ukrainischen Firmen mit Milliarden

    Die internationale Entwicklungsbank FCI will Unternehmen in der Ukraine mit Hilfen im Wert von 2 Milliarden US-Dollar unterstützen. Zunächst liege der Schwerpunkt auf dem Wiederaufbau und Erhalt der kritischen Infrastruktur – etwa durch Finanzmittel für Agrarbetriebe und den Import von Treibstoff. Der ukrainische Privatsektor habe angesichts des Krieges eine «beispiellose Widerstandsfähigkeit» bewiesen, die aber unterstützt und ausgebaut werden müsse, teilte IFC-Direktor Makhtar Diop am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mit. «Die Bereitstellung von Kapital in dieser aussergewöhnlichen Zeit ist unerlässlich, um Unternehmen und lebenswichtige Dienstleistungen am Laufen zu halten und sich zu gegebener Zeit auf die massiven Wiederaufbaumassnahmen vorzubereiten, die noch bevorstehen.»

    Seit dem 24. Februar führt Russland einen verheerenden Angriffskrieg gegen die Ukraine. Durch die russischen Attacken ist Infrastruktur in lebenswichtigen Bereichen wie Energie, Transport, Landwirtschaft und auch die Wasser- und Gesundheitsversorgung teilweise zerstört worden. Die Entwicklungsbank FCI (Finance, Competitiveness and Innovation) hat sich als Teil der Weltbankgruppe auf die Förderung privater Unternehmen spezialisiert. Sie bietet verschiedene Finanzierungsprodukte wie Darlehen, Eigenkapitalbeteiligungen, Garantien und Beratung an.

    Hauptsitz der Weltbank in Washington DC. (Archivbild)
    Hauptsitz der Weltbank in Washington DC. (Archivbild)
    Getty Images/iStockphoto
  • 2.10 Uhr

    USA verstärken Ausbildung von ukrainischen Soldaten

    Die USA weiten ihre Ausbildungsprogramme für ukrainische Soldaten aus. Die bislang auf den Gebrauch von Waffen ausgerichtete Ausbildung werde durch Manöver ergänzt, kündigte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Donnerstag in Washington an. Die Ausbildung umfasse künftig jeden Monat Einheiten für 400 ukrainische Soldaten, auch als Ergänzung von Programmen der EU und Grossbritanniens.

    Die Übungen sollen demnach auf Schulungsplätzen in Deutschland stattfinden. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums haben die Vereinigten Staaten der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar mehr als 19 Milliarden US-Dollar Militärhilfe bereitgestellt.

    Die USA wollen ukrainische Soldaten künftig auch in Manöver ausbilden.  Das Training für 400 Soldaten pro Monat findet auf Schulungsplätzen in Deutschland statt. (Symbolbild)
    Die USA wollen ukrainische Soldaten künftig auch in Manöver ausbilden.  Das Training für 400 Soldaten pro Monat findet auf Schulungsplätzen in Deutschland statt. (Symbolbild)
    KEYSTONE
  • 1.48 Uhr

    Rot-Kreuz-Helferin in Cherson getötet

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, beim Beschuss der Stadt Cherson eine freiwillige Helferin in einer Station des Roten Kreuzes getötet zu haben. «Die Frau, die starb, war eine Sanitäterin, eine Freiwillige», sagte der Staatschef am Donnerstagabend in einer Videoansprache. Die kürzlich befreite Hafenstadt im Süden der Ukraine sei allein am Donnerstag 16 Mal von russischer Seite beschossen worden.

    Zudem sei auch die nordukrainische Metropole Charkiw wieder Ziel russischer Artillerieangriffe geworden, während im Donbass weitergekämpft werde. «Die Besatzer werfen alles und jeden in die Offensive. Sie können unsere Armee nicht besiegen. Also zerstören sie jede Stadt und jedes Dorf physisch, so dass es keine Gebäude, nicht einmal mehr Mauern gibt, die für irgendeine Art von Verteidigung genutzt werden könnten», sagte Selenskyj.

    In der Stadt Cherson ist nach Angaben aus Kiew während eines russischen Beschusses eine freiwillige Rot-Kreuz-Helferin ums Leben gekommen. (Symbolbild)
    In der Stadt Cherson ist nach Angaben aus Kiew während eines russischen Beschusses eine freiwillige Rot-Kreuz-Helferin ums Leben gekommen. (Symbolbild)
    Anadolu Agency via Getty Images