Übersicht Zwölf tote US-Soldaten bei Anschlag in Kabul — Einsatz geht weiter

Agenturen/red

26.8.2021

Die militärisch gesicherten Evakuierungen aus Afghanistan unter Zeitdruck laufen teilweise noch, da erschüttern Explosionen die Hauptstadt. Zahlreiche Menschen werden verletzt und getötet — darunter auch zwölf US-Soldaten. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

Bei dem Anschlag ausserhalb des Flughafens von Kabul sind nach Angaben der US-Regierung zwölf amerikanische Soldaten getötet worden. Das sagte US-General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, am Donnerstag in einer Videoschalte mit Journalisten im Pentagon. Es seien ausserdem 15 US-Soldaten verletzt worden. McKenzie kündigte an, dass die Evakuierungsmission in Kabul am Flughafen der afghanischen Hauptstadt fortgesetzt wird. «Wir führen den Auftrag weiter aus», sagte er.

Mindestens zwei Selbstmordattentäter haben sich McKenzie zufolge bei dem Anschlag in die Luft gesprengt. Nach den Detonationen hätten eine Reihe von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) das Feuer auf Zivilisten und Soldaten eröffnet, sagte er weiter. Die genaue Zahl der Anschlagsopfer blieb zunächst offen. Auf Videos waren zahlreiche Opfer zu sehen. Die BBC berichtete unter Berufung auf einen Offiziellen aus dem Gesundheitswesen, dass 60 Menschen gestorben seien. Der deutsche Aussenminister Heiko Maas sagte vor dem Pentagon-Briefing: «Wir haben zurzeit keine Informationen über deutsche Opfer.»

In diesem Bild aus einem Video kümmern sich Menschen um eine verwundete Person in der Nähe des Ortes einer tödlichen Explosion ausserhalb des Flughafens in Kabul.
In diesem Bild aus einem Video kümmern sich Menschen um eine verwundete Person in der Nähe des Ortes einer tödlichen Explosion ausserhalb des Flughafens in Kabul.
Uncredited/Aśvaka News Agency/dpa

General McKenzie geht davon aus, dass noch etwa 1000 US-Amerikaner in Afghanistan sind. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin betonte, dass der Terroranschlag das US-Militär nicht davon abhalten werde, seinen Aufgaben weiter nachzukommen. Alles andere würde das von den getöteten Soldaten erbrachte Opfer entehren, teilte Austin mit. Er spreche den Familienangehörigen und Kameraden der getöteten und verletzten US-Soldaten sein Beileid aus, erklärte Austin.

Der lokale afghanische Fernsehsender Tolo-News veröffentlichte auf Twitter Bilder, auf denen zu sehen ist, wie Verletzte in Schubkarren transportiert werden. Ein Augenzeuge erzählte dem TV-Sender, die Explosion sei sehr stark gewesen. Manche Menschen seien ins Wasser gefallen — an einem Gate ist ein langer Wassergraben — und mehrere ausländische Soldaten seien zu Boden gefallen.

Der in Afghanistan aktive Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag am Flughafen von Kabul am Abend (MEZ) für sich reklamiert. Dies verlautbarte IS-Khorasan, wie der IS sich in Afghanistan und Pakistan nennt, mit einer über das Internet verbreiteten Nachricht des IS-Sprachrohrs Amak.

Die Sicherheitslage rund um den Flughafen hatte sich zuletzt noch einmal deutlich zugespitzt. Die deutsche Bundeswehr hatte bereits am Dienstag berichtet, das zunehmend potenzielle Selbstmordattentäter der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Kabul unterwegs seien. Ähnlich hatte sich US-Präsident Joe Biden geäussert: Jeder Tag, den man länger vor Ort bleibe, sei ein weiterer Tag, an dem ein örtlicher Ableger des IS versuche, den Flughafen anzugreifen. Die Terrormiliz sei auch ein «erklärter Feind» der Taliban.

Biden begründete unter anderem mit dieser Terrorgefahr auch sein Festhalten an dem Plan, die US-Truppen bis zum 31. August aus Afghanistan abzuziehen. Einige internationale Partner hatten die USA zu einer Verlängerung des Einsatzes aufgefordert, um noch mehr Zeit für die Evakuierungen zu haben. Der Militäreinsatz ist von den US-Truppen abhängig. Taliban-Kämpfer sollen an ihren Kontrollstellen im Umfeld des Flughafens bereits mehrere Attentäter des IS abgefangen und getötet haben, hiess es aus Militärkreisen.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze:

  • Vor dem Flughafen in Kabul ist es laut Pentagon zu zwei Explosionen gekommen. Mehrere Menschen sind ums Leben gekommen — darunter vier US-Soldaten.
  • Trotz Terrordrohungen ist die Zahl der Menschen vor dem Eingang zum Flughafen Kabul zuletzt erneut gestiegen.
  • Zuletzt haben die USA und ihre Verbündeten innert 24 Stunden erneut mehr als 13'000 Menschen aus Kabul ausgeflogen.
  • Die Türkei hat mit dem Abzug ihrer Truppen begonnen. Vor der Machtübernahme der Taliban hatte das Nato-Mitglied noch angeboten, den Flughafen zu sichern und zu betreiben.
  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 21.50 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag

  • 21.49 Uhr

    Ableger der IS-Terrormiliz reklamiert Anschlag in Kabul für sich

    Der in Afghanistan aktive Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag am Flughafen von Kabul für sich reklamiert. Dies verlautbarte IS-Khorasan, wie der IS sich in Afghanistan und Pakistan nennt, mit einer über das Internet verbreiteten Nachricht des IS-Sprachrohrs Amak.

  • 21.21 Uhr

    US-Militär rechnet mit weiteren Terroranschlägen in Kabul

    Nach dem Anschlag ausserhalb des Flughafens von Kabul rechnet das US-Militär mit weiteren Angriffen der Terroristen. «Wir glauben, es ist ihr Wunsch, diese Angriffe fortzusetzen, und wir rechnen damit, dass sich diese Angriffe fortsetzen werden», sagte US-General Kenneth McKenzie. «Wir tun alles, was wir können, um auf diese Angriffe vorbereitet zu sein», sagte er. Dazu gebe es auch Gespräche mit den Taliban, die für die Sicherheit ausserhalb des Flughafens verantwortlich seien.

    Es handle sich um eine «extrem aktive Bedrohungssituation» in der mit weiteren Angriffen zu rechnen sei, sagte der General weiter. Das US-Militär machte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für den Angriff in Kabul verantwortlich.

  • 21.10 Uhr

    Pentagon: Zwölf US-Soldaten bei Anschlag in Kabul getötet

    Bei dem Anschlag ausserhalb des Flughafens von Kabul sind nach Angaben der US-Regierung zwölf amerikanische Soldaten getötet worden. Das sagte US-General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, in einer Videoschalte mit Journalisten im Pentagon. 15 US-Soldaten seien verletzt worden.

    Die US-Streitkräfte setzen die Evakuierungsmission in Kabul auch nach dem verheerenden Terrorangriff fort. «Wir führen den Auftrag weiter aus», sagte der US-General.

  • 21.05 Uhr

    BBC berichtet von mindestens 60 Todesopfern

    Wie der britische TV-Sender BBC unter Berufung auf einen hochrangigen Gesundheitsbeamten Kabuls berichtet, haben bei den Anschlägen in Kabul mindestens 60 Menschen ihr Leben verloren. Zudem habe es mindestens 140 Verletzte gegeben. 

  • 21.01 Uhr

    Norwegen sieht keine Chance für Evakuierung mehr

    Nach dem Anschlag am Flughafen von Kabul sieht die norwegische Regierung keine Möglichkeit mehr, ausreisewillige Personen aus Afghanistan zu evakuieren. «Durch den Angriff ist wertvolle Zeit verloren gegangen», sagte Aussenministerin Ine Eriksen Søreide bei einer Pressekonferenz. «Wir haben leider nicht mehr die Möglichkeit, bei einer assistierten Ausreise zu helfen. Wir treten jetzt in eine neue Phase der Evakuierung ein.»

    Man wisse, dass sich immer noch Norweger in Afghanistan aufhielten, die wünschen, auszureisen, so Eriksen Søreide weiter. Nun könne aber nur noch ausgeflogen werden, wer sich bereits auf dem Flughafengelände befinde. «Wir beenden die Arbeit noch nicht, aber wir haben keinen Grund, unrealistische Erwartungen zu wecken, dass eine Evakuierung jetzt möglich sein wird», sagte die Aussenministerin.

    Norwegen hat in den vergangenen Tagen rund 1000 Menschen aus Afghanistan evakuiert, darunter 390 Kinder. Die meisten von ihnen hätten Familie in Norwegen, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg. 28 afghanische Kinder wurden evakuiert, ohne dass ihre Eltern den norwegischen Behörden bekannt sind.

  • 20.24 Uhr

    Deutscher Aussenminister läutet zweite Phase der Rettungsaktion ein

    Die deutsche Bundesregierung will nach dem Ende des Evakuierungseinsatzes der Bundeswehr in Afghanistan auf anderen Wegen versuchen, schutzbedürftigen Menschen bei der Ausreise zu helfen. «Die militärische Evakuierung ist nun beendet. Aber unsere Arbeit geht weiter und zwar so lange, bis alle in Sicherheit sind, für die wir in Afghanistan Verantwortung tragen», sagte der deutsche Aussenminister Heiko Maas in Berlin. «Deshalb geht unsere Hilfsaktion heute in eine neue Phase.»

    Mit den noch in Afghanistan verbliebenen Deutschen bleibe man weiter in Kontakt und arbeite daran, «sie mit einer organisierten Ausreise zu unterstützen». Maas machte aber auch klar, dass man sich weiter darum kümmern werde, dass Afghanen das Land verlassen können. «Wir werden auch alles daran setzen, den Ortskräften, die jetzt noch in Afghanistan sind, die Ausreise zu ermöglichen. Und das gilt für die gesamte Bundesregierung.» Die Botschaften in den Nachbarstaaten hätten die Anweisung, allen ehemaligen Mitarbeiten von Bundeswehr und Bundesministerien, die bereits eine Aufnahmegenehmigung haben, Einreisepapiere zu erteilen.

    Auch für andere besonders gefährdete Afghanen werde eine «Ausreiseperspektive» geschaffen. «Sie werden von uns eine Aufnahmezusage bekommen, mit der sie bei unseren Botschaften in den Nachbarstaaten schnell und unkompliziert Visa für Deutschland erhalten können.» Für Sonntag kündigte Maas eine Reise in drei Nachbarländer Afghanistans an: Usbekistan, Pakistan und Tadschikistan.

  • 20.19 Uhr

    Grossbritannien kündigt Fortsetzung von Evakuierungen aus Afghanistan an

    Trotz der Anschläge am Flughafen von Kabul will Grossbritannien weiterhin britische Staatsbürger und Afghanen aus dem Krisenland ausfliegen. «Wir werden mit diesem Einsatz fortfahren. Wir kommen jetzt ohnehin zum absoluten Ende», sagte Premierminister Boris Johnson nach einem Treffen des Krisenkabinetts. «Wir werden bis zum letzten Moment weitermachen», kündigte Johnson an.

    Über die Anschläge am Flughafen der afghanischen Hauptstadt sagte Johnson: «Wir waren darauf gefasst». Die Anschläge zeigten «die Wichtigkeit, diese Arbeit so schnell und so effizient wie möglich fortzusetzen in den Stunden, die uns noch bleiben», fügte der Premierminister hinzu.

    Das britische Verteidigungsministerium schrieb im Onlinedienst Twitter, dass unter den Opfern der Anschläge kein Soldat oder Mitarbeiter der britischen Regierung sei.

  • 19.54 Uhr

    UN-Generalsekretär lädt Vetomächte laut Diplomatenkreisen zu Krisensitzung ein

    Angesichts der chaotischen Situation und der angespannten Sicherheitslage in Afghanistan hat UN-Generalsekretär António Guterres die Vetomächte zu einem Krisentreffen eingeladen. Diplomatenkreisen zufolge sollen die Botschafter der USA, Chinas, Russlands, Grossbritanniens und Frankreichs am Montag in New York mit dem UN-Chef zusammenkommen, um sich über die Lage auszutauschen.

  • 19.45 Uhr

    Kanada beendet Evakuierungen in Afghanistan

    Vor dem Abzug der US-Truppen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul haben die kanadischen Streitkräfte ihre Evakuierungsmission beendet. Dies verkündete der befehlshabende General Wayne Eyre, wie das kanadische Verteidigungsministerium bestätigte.

    Etwa 3700 Menschen seien vom Militär in den vergangenen Tagen ausser Landes gebracht worden. Kanada hatte wie auch europäische Staaten auf eine Verlängerung der Evakuierungsaktion gepocht, die amerikanische Abzugsankündigung zwingt das Land jedoch zum Ende der Operation.

    Die USA wollen ihre Truppen bis zum kommenden Dienstag aus Kabul abziehen. Ohne die Unterstützung der USA sehen sich die anderen westlichen Staaten nicht in der Lage, ihre Evakuierungsflüge fortzusetzen. Das US-Militär kontrolliert den Flughafen in Kabul und hat dort mehrere tausend Soldaten stationiert, die den Evakuierungseinsatz absichern.

  • 19.39 Uhr

    Vier US-Soldaten laut Bericht ums Leben gekommen

    Das «Wall Street Journal» berichtet unter Berufung auf US-Regierungsbeamte, bei den Anschlägen in Kabul seien vier US-Marines ums Leben gekommen, drei weitere seien verletzt worden.

  • 19.18 Uhr

    Bis zu 20 Tote und 52 Verletzte laut Taliban-Sprecher

    Laut einem Taliban-Sprecher sind bei den Explosionen vor dem Flughafen Kabul «bis zu» 20 Tote zu beklagen.

  • 19.17 Uhr

    Mehrere US-Soldaten bei Anschlägen in Kabul getötet 

    Bei dem Anschlag ausserhalb des Flughafens von Kabul sind nach Angaben der US-Regierung mehrere amerikanische Soldaten getötet worden. Das teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, mit, ohne eine genaue Zahl zu nennen. Mehrere US-Soldaten seien verletzt worden, auch mehrere Afghanen seien der Attacke zum Opfer gefallen.

  • 19.14 Uhr

    Alle deutschen Soldaten, Diplomaten und Polizisten ausgeflogen

    Die Luftwaffe hat alle deutschen Soldaten, Diplomaten und verbliebenen Polizisten aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Das sagte die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in Berlin nach dem Start der letzten Maschine.

  • 19.01 Uhr

    Merkel geht von einem oder mehreren Selbstmordanschlägen aus

    Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel geht davon aus, dass es in der afghanischen Hauptstadt Kabul einen oder mehrere Selbstmordanschläge gegeben hat. Sie sagte in Berlin, dies sei ein «absolut niederträchtiger Anschlag in einer sehr, sehr angespannten Situation».

  • 18.55 Uhr

    Treffen von Biden und Bennett wegen Anschlag verzögert

    Der Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett im Weissen Haus hat sich wegen der dramatischen Entwicklungen in Afghanistan zunächst verzögert. Das Weisse Haus teilte mit, das Treffen von US-Präsident Joe Biden und Bennett werde nicht zum ursprünglich angesetzten Zeitpunkt stattfinden. Die beiden hatten eigentlich gegen 17.30 Uhr MESZ zusammenkommen sollen. Ob das Treffen wegen des Doppelanschlags ausserhalb des Flughafens in Kabul nur verspätet stattfinden wird oder ganz abgesagt werden könnte, blieb zunächst offen. Ein anderer Termin Bidens — eine Schalte mit Gouverneuren später am Tag — wurde vom Weissen Haus gestrichen.

    Die US-Regierungszentrale teilte mit, der Präsident habe sich am Vormittag (Ortszeit) mit seinem Team für nationale Sicherheit getroffen, darunter Aussenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin. Biden werde weiter kontinuierlich über die Entwicklung in Afghanistan informiert. Wann er sich zu der Lage in Kabul an die Öffentlichkeit richten wird, war zunächst offen.

  • 18.51 Uhr

    Laut Taliban mindestens 13 Tote bei Anschlag am Flughafen Kabul

    Bei dem Anschlag am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul sind nach Angaben der militant-islamistischen Taliban mindestens 13 Menschen getötet worden. Mindestens 52 weitere seien verletzt worden, teilte der Sprecher des politischen Büros der Taliban in Doha mit.

  • 18.34 Uhr

    UN sprechen von «einer Reihe» von Toten und Verletzten in Kabul

    Die Vereinten Nationen sprechen nach dem Anschlag in Kabul von mehreren Toten und Verletzten. UN-Generalsekretär António Guterres «verurteilt diesen Terroranschlag, bei dem eine Reihe von Zivilisten getötet und verletzt wurden, und spricht den Familien der Getöteten sein tief empfundenes Beileid aus», sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric. Es gebe bisher keine Informationen zu Hintergründen der «abscheulichen» Tat.

    Bei dem Anschlag in der afghanischen Hauptstadt waren zuvor nach Angaben einer lokalen Nichtregierungsorganisation mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 60 weitere verletzt worden. Vor dem Flughafen hat es nach ersten Erkenntnissen zwei Explosionen gegeben - eine an einem der Flughafentore und eine bei einem nahe gelegen Hotel. Das US-Verteidigungsministerium berichtete, dass bei der Explosion an einem der Flughafentore auch Amerikaner zu Schaden gekommen seien.

  • 18.23 Uhr

    Nato-Generalsekretär verurteilt Terroranschlag am Flughafen von Kabul

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich entsetzt über die jüngsten Ereignisse in der afghanischen Hauptstadt geäussert. «Ich verurteile den grausamen Terroranschlag vor dem Flughafen Kabul auf das Schärfste», teilte er mit. Priorität der Nato bleibe es, möglichst schnell möglichst viele Menschen in Sicherheit zu bringen. Seine Gedanken seien bei allen Betroffenen des Anschlags und ihren Angehörigen.

  • 18.09 Uhr

    Taliban: Mindestens 52 Verletzte in Kabul, Zahl der Toten unklar

    Angaben der militant-islamistischen Taliban zufolge sind bei dem Anschlag am Flughafen Kabul mindestens 52 Menschen verletzt worden. Es habe auch Tote gegeben, allerdings sei die Zahl noch unklar, sagte der Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid dem lokalen TV-Sender ToloNews.

    Die Nichtregierungsorganisation Emergency hatte zuvor mitgeteilt, dass mindestens sechs Menschen tot in ihr Krankenhaus in Kabul eingeliefert worden seien. Vor dem Flughafen hat es nach ersten Erkenntnissen zwei Explosionen gegeben - eine an einem der Flughafentore und eine bei einem nahe gelegen Hotel. Die Taliban haben vor rund eineinhalb Wochen die Macht in Afghanistan übernommen.

  • 16.53 Uhr

    Pentagon bestätigt Opfer nach Explosionen in Kabul – Details unklar

    Bei den Explosionen ausserhalb des Flughafens von Kabul hat es nach Angaben der US-Verteidigungsministeriums eine bislang unbekannte Zahl von Toten und Verletzten gegeben. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, schrieb am Donnerstag auf Twitter, das Pentagon könne bestätigen, dass die Explosion nahe eines der Flughafen-Tore «eine unbekannte Zahl von Opfern» verursacht habe.

    Rauchschwaden beim Flughafen Kabul.
    Rauchschwaden beim Flughafen Kabul.
    Bild: KEYSTONE

    CNN berichtet unter Berufung auf mehrere Beamte, dass auch US-Personal verletzt worden sei. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. Das türkische Verteidigungsministerium berichtete ausserdem von einer zweiten Explosion ausserhalb des Flughafens. Mehrere internationale Medien berichteten unter Berufung auf die Taliban von einer zweistelligen Zahl an Todesopfern.

    Deutsche Soldaten waren von der Explosion einem Tweet des Einsatzführungskommandos zufolge nicht betroffen. «Nach bisherigen Erkenntnissen kam es heute Nachmittag gegen 15.20 Uhr MESZ zu einer Explosion im Aussenbereich des Flughafens Kabul», teilte das Einsatzführungskommando am Donnerstag mit. Nähere Informationen lägen aber noch nicht vor.

  • 15.53 Uhr

    Grosse Explosion vor dem Flughafen Kabul

    Ausserhalb des Flughafens in Kabul ist es offenbar zu einer grossen Explosion gekommen.  John Kirby, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, bestätigte die Explosion auf Twitter. Ob es Verletzte oder gar Tote gab, war zunächst unklar. 

    In den vergangenen Tagen hatte es zunehmend Warnungen vor Terroranschlägen rund um den Flughafen in Kabul gegeben. Am Flughafen harren noch immer viele Afghanen aus, die auf Rettung aus Kabul hoffen.

  • 15.02 Uhr

    Erneut Tausende Menschen aus Kabul evakuiert

    In den Endzügen der militärischen Evakuierungsmission in Afghanistan sind binnen 24 Stunden erneut mehr als 13'000 Menschen aus Kabul ausgeflogen worden. Das Weisse Haus teilte am Donnerstag mit, zwischen dem frühen Mittwochmorgen und dem frühen Donnerstagmorgen habe das US-Militär rund 5100 Menschen ausser Landes gebracht, Flugzeuge von Verbündeten wiederum hätten im gleichen Zeitraum rund 8300 Menschen evakuiert. Seit dem Start des Evakuierungseinsatzes Mitte August hätten die Vereinigten Staaten und ihre Partner insgesamt mehr als 95'000 Menschen ausgeflogen.

    Unter Warnungen vor Terroranschlägen in der afghanischen Hauptstadt Kabul steuern die militärischen Rettungsflüge von dort auf ein Ende zu. Die deutsche Bundeswehr flog am Donnerstag mit einem ihrer letzten Evakuierungsflüge 150 weitere Menschen aus. Belgien, Dänemark und Polen stellten die Evakuierungen bereits ein, die Niederlande planten das noch für Donnerstag, Frankreich für Freitag. Die USA wollen ihre Truppen bis zum kommenden Dienstag aus Kabul abziehen. Und ohne die Unterstützung der USA sehen sich die anderen westlichen Staaten nicht in der Lage, ihre Evakuierungsflüge fortzusetzen. Das US-Militär kontrolliert den Flughafen in Kabul und hat dort mehrere Tausend Soldaten stationiert, die den Evakuierungseinsatz absichern.

    Die Luftwaffe Südkoreas fliegt am 25. August 2021 afghanischen Mitarbeiter und ihre Familien aus. 
    Die Luftwaffe Südkoreas fliegt am 25. August 2021 afghanischen Mitarbeiter und ihre Familien aus. 
    Bild: Keystone
  • 14.05 Uhr

    Taliban schlagen afghanische Journalisten

    Zwei Mitarbeiter des beliebten afghanischen Fernsehsenders ToloNews sind in Afghanistan eigenen Angaben zufolge von militant-islamistischen Taliban misshandelt worden. Der Reporter Siar Jad und sein Kameramann seien am Mittwoch im Zentrum der Hauptstadt Kabul geschlagen worden, als sie gerade an einem Bericht arbeiteten, teilte ToloNews am Donnerstag auf Twitter mit.

    Die Mitarbeiter hätten Tagelöhner und Arbeitslose für einen Beitrag gefilmt, als Taliban-Kämpfer sie plötzlich schlugen. Der Grund dafür sei unbekannt. Der Reporter Jad selbst schrieb auf Twitter, die Taliban seien plötzlich aus ihrem gepanzerten Landcruiser ausgestiegen und hätten ihn mit vorgehaltener Waffe geschlagen. Auch Kameras, technische Geräte und sein persönliches Handy seien gekapert worden. Ein Vertreter der Taliban habe zu ToloNews gesagt, der Fall werde «ernsthaft» untersucht.

    Die Taliban haben Mitte August nach einem rasanten Eroberungszug im ganzen Land auch Kabul eingenommen. Die Islamisten hatten nach ihrer Ankunft erklärt, dass Medien normal weiter arbeiten könnten. Während ihrer früheren Herrschaft in den 1990er-Jahren gab es keine Medienfreiheit.

  • 13.22 Uhr

    Brite bittet Taliban um sicheres Geleit für Katzen und Hunde

    Ein Brite in Afghanistan hat die militant-islamistischen Taliban um sicheres Geleit für mehr als 150 Katzen und Hunde für die Ausreise aus der Hauptstadt Kabul gebeten. «Mein Team und meine Tiere stecken am Umfeld des Flughafens fest. Wir haben einen Flug, der auf uns wartet. Können Sie bitte für sicheres Geleit für unseren Konvoi in den Airport sorgen?», schrieb Peter Farthing am Donnerstag auf Twitter an Taliban-Sprecher Suhail Schahin.

    Der ehemalige Soldat hatte in Kabul ein Tierheim aufgebaut und will nun mitsamt seinen knapp 70 Mitarbeitern und den Tieren nach Grossbritannien ausfliegen. Nachdem Verteidigungsminister Ben Wallace das Ansinnen zunächst abgelehnt hatte, gab er am Mittwoch schliesslich nach. Farthing hatte inzwischen eine Social-Media-Kampagne gestartet und mithilfe von Unterstützern in der Heimat für seine «Operation Ark» (Operation Arche) ein Flugzeug gechartert. Er bot auch an, darin weitere Menschen mitzunehmen. Die Tiere sollen im Frachtraum reisen.

    «Wenn er mit seinen Tieren kommt, werden wir einen Slot für sein Flugzeug suchen», schrieb Wallace auf Twitter. Umstritten war zunächst auch, ob die afghanischen Mitarbeiter des Tierheims für eine Evakuierung infrage kommen. Doch auch hier hatte die Regierung in London eingelenkt.

  • 12.02 Uhr

    Noch mehr Menschen bei Eingang zu Flughafen Kabul

    Ungeachtet Terrordrohungen ist an einem Eingang zum Flughafen Kabul die Zahl der dort versammelten Menschen erneut gestiegen. Das berichtete ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur DPA am Donnerstag.

    Er befinde sich den dritten Tag nun bereits bei einem Tor am östlichen Teil des Flughafens, aber so viele Menschen habe er an keinem Tag davor gesehen. Die Menschen stünden «so eng aneinander wie Ziegel einer Mauer». Man könne keinen Meter weit kommen. Er sei rund 200 Meter vom Eingang entfernt, und es würde das Leben seines Kindes oder seiner Frau kosten, wenn er versuchte, diese 200 Meter zu überwinden.

    In einem von dem Augenzeugen übermittelten Video sieht man Menschen mit Dokumenten in der Hand winken. Sie rufen «Help me!» – helfen Sie mir – und stehen Schulter an Schulter in der prallen Sonne. In der Menge sind auch Kinder und Frauen, man hört auch Babys weinen.

    Menschen drängen sich am 25. August 2021 vor dem Flughafen in Kabul. Laut einem Augenzeugen sind es trotz der Warnung vor Terroranschlägen zuletzt noch mehr Menschen geworden, die in der Hoffnung auf einen Flug aus dem Land an den Flughafen kommen. 
    Menschen drängen sich am 25. August 2021 vor dem Flughafen in Kabul. Laut einem Augenzeugen sind es trotz der Warnung vor Terroranschlägen zuletzt noch mehr Menschen geworden, die in der Hoffnung auf einen Flug aus dem Land an den Flughafen kommen. 
    Bild:  Getty Images
  • 10.48 Uhr

    Albanien und Kosovo wollen Tausende Afghanen aufnehmen

    Die Balkanländer Albanien und Kosovo haben ihre Bereitschaft bekräftigt, Tausende Afghanen zumindest vorübergehend aufzunehmen. Das Nato-Land Albanien werde etwa 4000 Menschen, die als sogenannte Ortskräfte für die Nato-Mission in Afghanistan tätig gewesen seien, sowie ihren Angehörigen Aufenthalt gewähren, erklärte Ministerpräsident Edi Rama am Mittwoch (Ortszeit) dem US-Nachrichtensender CNN.

    Auch das Kosovo will 2000 evakuierte Afghanen aufnehmen. Dies sagte Innenminister Xhelal Svecla nach Berichten von Medien in Pristina. Sie könnten bis zu einem Jahr im Land bleiben, bis für sie eine dauerhafte Lösung gefunden sei, sagte er.

    «Wir sind bereit, jene Afghanen aufzunehmen, die an uns als Nato geglaubt haben, die mit uns zusammengearbeitet haben und denen wir (in Afghanistan) nicht helfen können, wenn sie riskieren, getötet zu werden», sagte er. Für die Betroffenen sei dies eine Frage auf Leben und Tod, für die Nato-Partner wiederum «eine schwere moralische Frage», fügte er hinzu. Grundsätzlich sei geplant, dass die Menschen in den USA dauerhaft Asyl fänden. Albanien werde aber niemandem die Tür weisen, der wegen seiner Tätigkeit für die Nato-Mission Schutz benötige, sagte er.

    Albaniens Ministerpräsident Edi Rama sagte dem US-Sender CNN, sein Land wolle 4000 Menschen aus Afghanistan aufnehmen. (Archiv)
    Albaniens Ministerpräsident Edi Rama sagte dem US-Sender CNN, sein Land wolle 4000 Menschen aus Afghanistan aufnehmen. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 9.51 Uhr

    London warnt vor bevorstehendem Anschlag am Flughafen

    Der britische Streitkräfteminister James Heappey hat von «sehr, sehr glaubwürdigen Berichten über einen bevorstehenden Anschlag» auf dem Flughafen von Kabul gesprochen. Im Sender BBC sagte er am Donnerstag, noch immer hielten sich vor dem Flughafen trotz der Warnungen vor einem möglichen Selbstmordanschlag unzählige Menschen auf, die auf eine Evakuierung hofften.

    Die Menschen seien verzweifelt und bereit, das Risiko einzugehen. Aber die Berichte über die Bedrohung seien sehr glaubwürdig, und es sei tatsächlich Gefahr im Verzug, sagte Heappey.

    Die USA, Australien und Grossbritannien haben ihre Staatsbürger aufgefordert, das Gebiet um den Flughafen sofort zu verlassen. US-Präsident Joe Biden hatte kürzlich vor der Gefahr von Anschlägen durch Mitglieder der Terrorgruppe IS gewarnt.

  • 9.32 Uhr

    Nach Geburt im Evakuierungsflugzeug: Baby erhält Namen der Maschine

    Ein an Bord einer US-Militärmaschine geborenes afghanisches Mädchen trägt die Geschichte seiner Evakuierung ein Leben lang im Namen: Ihre Eltern benannten sie nach dem Rufnamen des Flugzeugs, Reach. Das teilte der Befehlshaber des US-Europakommandos, General Tod Wolters, am Mittwoch mit. Der Rufname der Transportmaschine vom Typ C-17 lautete «Reach 828».

    Das Baby wurde am Samstag geboren, Mitglieder einer Sanitätsgruppe des US-Militärs halfen auf dem Flug von Kabul zum Luftwaffenstützpunkt Ramstein bei der Geburt. Nach Angaben des Europakommandos bekam die Mutter während des Flugs Wehen und zugleich Komplikationen wegen niedrigen Blutdrucks. Der Pilot wählte daraufhin eine geringere Flughöhe, um den Luftdruck im Inneren des Flugzeugs zu erhöhen. Das Baby kam dann im Frachtraum des Flugzeugs zur Welt. Dem neugeborenen Mädchen und der Familie gehe es gut, sagte Wolters.

  • 6.49 Uhr

    Türkei beginnt mit Abzug aus Afghanistan

    Die Türkei hat nach fast 20 Jahren mit dem Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan begonnen. Die türkischen Streitkräfte kehrten in ihre Heimat zurück, sie hätten ihre Aufgabe erfolgreich erfüllt, erklärte das Verteidigungsministerium am Mittwochabend. Seit der Einnahme Kabuls durch die Taliban am 15. August hatten türkische Soldaten die Evakuierungsmission am Internationalen Flughafen unterstützt. Nach Angaben des Ministeriums wurden 1129 Menschen vom türkischen Militär ausgeflogen.

    Der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, twitterte: «Die Türkei wird weiterhin für den Frieden, die Sicherheit und das Wohlergehen unserer afghanischen Brüder und Schwestern arbeiten.» Vor der Machtübernahme der Taliban hatte das Nato-Mitglied noch angeboten, den Flughafen nach dem Abzug der US-Truppen zu sichern und zu betreiben.

  • 5.25 Uhr

    Sicherheitslage in Afghanistan weitgehend ruhig

    Die Sicherheitslage in Afghanistan ist seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban weitgehend ruhig. Das geht aus einem wöchentlichen Bericht der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor, der am Mittwochabend veröffentlicht wurde. In den allermeisten Regionen des Landes sei die Sicherheitssituation im Berichtszeitraum – der Woche nach der Taliban-Machtübernahme – vergleichsweise ruhig.

    In dem Bericht hiess es, im Süden seien Zivilistinnen und Zivilisten weiter von Explosionen durch am Strassenrand versteckte Bomben betroffen gewesen oder von Kugeln durch Freudenschüsse in den Provinzhauptstädten. Die grossen Krankenhäuser in der südlichen Region hätten zudem eine grosse Zahl an Patienten aufgenommen, die bereits früher verletzt worden waren, wegen andauernder Gefechte und Strassensperren aber keine Möglichkeit gehabt hätten, in Krankenhäuser zu kommen.

    Im Nordosten habe es Berichte über Gefechte in den Bezirken Pul-i Hisar, Dih Salah und Bano der Provinz Baghlan gegeben. Einem Bericht der «New York Times» zufolge hatten Hausdurchsuchungen durch die Taliban diese Gefechte mit lokalen Milizen ausgelöst. Aus den Provinzen Kabul und Pandschir seien mehrere Sicherheitsvorfälle und Gewalttaten gemeldet worden. Allerdings gibt es in dem Bericht keine Details hierzu.

    In der Stadt Dschalalabad im Osten seien Berichten zufolge zwei Zivilisten getötet und sechs weitere im Zuge eines Protests am Nationalfeiertag verletzt worden, hiess es weiter. Lokale Journalisten berichteten, Taliban-Kämpfer hätten das Feuer eröffnet. Vergangenen Samstag habe es bewaffnete Zusammenstösse zwischen Kämpfern der Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Bezirk Alingar der Provinz Laghman im Osten gegeben.

    Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid nimmt an einer Pressekonferenz in Kabul am 24. August Fragen von Medien an. Ein aktueller UN-Bericht scheint seine Worte zu bestätigen: Seit der Machtübernahme der Taliban ist es in Afghanistan im Grossen und Ganzen ruhiger geworden, was die Sicherheit angeht.
    Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid nimmt an einer Pressekonferenz in Kabul am 24. August Fragen von Medien an. Ein aktueller UN-Bericht scheint seine Worte zu bestätigen: Seit der Machtübernahme der Taliban ist es in Afghanistan im Grossen und Ganzen ruhiger geworden, was die Sicherheit angeht.
    AFP via Getty Images
  • 4.52 Uhr

    US-Bürger sollen am Flughafen «Tore meiden»

    Die Sicherheitslage rund um den Flughafen von Kabul spitzt sich wenige Tage vor dem mutmasslichen Ende der militärisch gesicherten Evakuierungen erheblich zu. Mehrere Stellen warnen vor der Terrorgefahr des sogenannten Islamischen Staates (IS) rund um den Airport der afghanischen Hauptstadt. «Aufgrund der Sicherheitsbedrohungen vor den Toren des Flughafens Kabul raten wir US-Bürgern, derzeit nicht zum Flughafen zu reisen und die Tore des Flughafens zu meiden», teilte die US-Botschaft in der Nacht zu Donnerstag mit – ohne die Bedrohungslage genauer zu benennen. Gleichzeitig schwindet die Zeit für die Evakuierungen.

    US-Bürger, die sich derzeit am Abbey Gate, East Gate oder North Gate aufhielten, sollten das Gebiet «sofort» verlassen, warnte die US-Vertretung in Kabul. Die britische Regierung forderte Bürgerinnen und Bürger in der Nähe des Flughafens auf, sich an einen sicheren Ort zu begeben und auf weitere Anweisungen zu warten. Sie sprach in ihren Reisehinweisen am Mittwoch von einer «weiterhin hohen Bedrohung durch Terroranschläge». Die deutsche Botschaft warnte in einem Schreiben an deutsche Staatsbürger vor Schiessereien und Terroranschlägen.

    Familien werden in eine US-Transportmaschine geleitet: Für die Evakuierung ausreisewilliger Afghanen rennt die Zeit davon. Zudem steigt die Gefahr von Terroranschlägen des sogenannten Islamischen Staates (IS) am Flughafen von Kabul (Sgt. Samuel Ruiz/U.S. Marine Corps via AP)
    Familien werden in eine US-Transportmaschine geleitet: Für die Evakuierung ausreisewilliger Afghanen rennt die Zeit davon. Zudem steigt die Gefahr von Terroranschlägen des sogenannten Islamischen Staates (IS) am Flughafen von Kabul (Sgt. Samuel Ruiz/U.S. Marine Corps via AP)
    KEYSTONE