Ukraine-Übersicht Lukaschenko kündigt  Luftwaffenmanöver mit Russland an +++ Kiew räumt Probleme bei Verteidigung von Soledar ein 

Red./Agenturen

8.1.2023

Selenskyj erklärt Waffenruhe für gescheitert

Selenskyj erklärt Waffenruhe für gescheitert

«Die Welt konnte einmal mehr sehen, wie falsch Aussagen aus Moskau auf jeder Ebene sind», sagte der 44-Jährige in seiner Videobotschaft am Samstagabend – kurz bevor der von Putin genannte Zeitraum der versprochenen Waffenruhe offiziell enden sollte.

08.01.2023

Nächtliche Angriffe Russlands machen deutlich: Die einseitig von Moskau ausgerufene Waffenruhe ist endgültig vorbei. Derweil tauschen Kiew und Moskau 50 Gefangene aus. Die Entwicklungen im Überblick.

Red./Agenturen

8.1.2023

Nach Auslaufen der einseitig von Kremlchef Wladimir Putin ausgerufenen Feuerpause in der Ukraine hat das russische Militär das Land wieder stärker unter Beschuss genommen. In Charkiw kam nach ukrainischen Angaben eine Person bei nächtlichen Angriffen ums Leben. Im Gebiet Donezk wurden die Städte Kramatorsk und Kostjantyniwka von russischen Raketen getroffen – acht Menschen wurden verletzt, eine Person kam ums Leben.

Von einer einseitigen Waffenruhe konnte aber ohnehin keine Rede sein. Moskau hatte bereits am Samstag eingeräumt, weiterhin ukrainische Angriffe zu erwidern – noch während die insgesamt 36-stündige Waffenruhe offiziell in Kraft war. Putin hatte sie anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests bis Mitternacht (Ortszeit) von Samstag auf Sonntag angeordnet. Kiew hatte bereits die Ankündigung als Propaganda bezeichnet. Kurz vor dem offiziellen Ende der «Feuerpause» sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, die Welt habe einmal mehr sehen können, wie falsch Aussagen aus Moskau auf jeder Ebene seien.

Die ukrainische Seite meldete am Sonntag zudem russische Angriffe auf Saporischschja und mehrere Ortschaften im Gebiet Dnipropetrowsk. Das russische Militär attackierte demnach auch ein Stadtviertel von Cherson. «Für die Attacke haben sie Brandmunition verwendet», teilte der Militärgouverneur der Region, Jaroslaw Januschewitsch, in seinem Telegram-Kanal mit. Die Genfer Konvention verbietet den Einsatz von Brandmunition gegen zivile Objekte. Verletzt oder getötet wurde laut Januschewitsch niemand.

Russland und Ukraine tauschen 50 Gefangene aus

Zwischen den beiden Kriegsparteien findet nur noch in einem Bereich Dialog statt: beim Austausch von Gefangenen. Am Sonntag vollzogen Russland und die Ukraine den ersten seit dem Jahreswechsel. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wurden 50 russische Soldaten nach Moskau ausgeflogen. Kiew berichtete, dass auf eigener Seite 33 Offiziere und 17 Mannschaftsdienstgrade befreit wurden.

London: Russland stärkt Verteidigung wohl aus Sorge vor Offensiven

Nach Einschätzung britischer Militärexperten befürchten russische Befehlshaber ukrainische Offensiven in den Regionen Luhansk oder Saporischschja. In den vergangenen Wochen habe Russland seine Verteidigungsstellungen in der Region Saporischschja im Süden des Landes ausgebaut, hiess es am Sonntag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. «Die Art, wie Russland an der Verbesserung seiner Verteidigung gearbeitet hat, lässt darauf schliessen, dass Befehlshaber sehr wahrscheinlich mit der Möglichkeit grosser ukrainischer Offensiven beschäftigt sind – entweder in der nördlichen Region Luhansk oder in Saporischschja.»

Ein Durchbruch ukrainischer Streitkräfte im Gebiet Saporischschja könnte nach Einschätzung der Experten die Funktionsfähigkeit der russischen «Landbrücke», die die russische Region Rostow mit der Krim verbindet, infrage stellen. Wichtige Bahn- und Strassenverbindungen und damit auch der Nachschub der russischen Truppen in der Region seien dadurch in Gefahr. Ein ukrainischer Erfolg in Luhansk würde Russlands erklärtes Kriegsziel der «Befreiung» des ostukrainischen Gebiets Donbass weiter untergraben.

Ministerpräsident: Ukraine hat grösstes Minenfeld weltweit

Der russische Angriffskrieg hat nach Angaben des ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal insgesamt ein 250’000 Quadratkilometer grosses Minenfeld in seinem Land geschaffen. «Es ist derzeit das grösste Minenfeld weltweit», sagte Schmyhal in einem am Samstag veröffentlichten Interview der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap. Das laut Schmyhal verminte Gebiet entspricht mehr als 40 Prozent der gesamten Landfläche der Ukraine.

Explosion an Gasleitung in Luhansk angeblich Sabotage

Im Ukraine-Krieg haben sich Angriffe auf die Infrastruktur der Gegenseite seit dem Herbst deutlich verstärkt. Vor allem die russischen Angreifer haben die Energieinfrastruktur der Ukraine ins Visier genommen. Am Sonntag nun führten die russischen Besatzer im annektierten Gebiet Luhansk eine Explosion einer Gasleitung auf Sabotage zurück. Wegen der Sprengung der Leitung am offenen Übergang über einen Fluss sei für 13’315 Kunden in neun Ortschaften die Gasversorgung ausgefallen, teilte der Zivilschutz der russischen Besatzungsmacht im Gebiet Luhansk in sozialen Netzwerken mit. Die Explosion ereignete sich in der Nacht zum Sonntag. Das Feuer konnte erst am Morgen gelöscht werden. Tote und Verletzte gibt es nicht.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste in Kürze

  • Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rechnet mit einem Beitritt Schwedens und Finnlands zum Verteidigungsbündnis schon in diesem Jahr.
  • Bei den Kämpfen im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine sind die Verteidiger im Raum Soledar nach Angaben aus Kiew in eine schwierige Lage geraten.
  • Die Entscheidung der Bundesregierung, Marder-Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, stösst bei den Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge auf ein geteiltes Echo.
  • Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht mehrere Städte im Land beschossen.
  • Die Verstärkung von Verteidigungsanlagen in der Oblast Saporischschja deutet laut London darauf hin, dass Russland hier an zwei Abschnitten eine ukrainische Offensive erwartet. 
  • Russland hat die selbst ausgerufene 36-stündige Waffenruhe beendet und die Fortsetzung der Kampfhandlungen angekündigt. 
  • Laut dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal ist in seinem Land im Zuge des Kriegs ein ein 250'000 Quadratkilometer grosses Minenfeld entstanden.
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  • 21.55 Uhr

    Selenskyj: Ukrainer halten schweren Kämpfen im Donbass stand

    Trotz schwerster Kämpfe im Osten der Ukraine sieht Präsident Wolodymyr Selenskyj kein Durchkommen für die russischen Angreifer und verspricht den Verteidigern Verstärkung. «Bachmut hält durch», sagte der 44-Jährige am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Auch das benachbarte Soledar halte durch, obwohl die Stadt noch zerstörter und die Lage schwierig sei. «Dies ist einer der blutigsten Orte an der Front», beschrieb er das Gebiet um die beiden Kleinstädte, die Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum um Slowjansk und Kramatorsk im Gebiet Donezk sind.

    Nach Angaben Selenskyjs hat am Sonntag Olexandr Syrskyj, der Befehlshaber des ukrainischen Heeres, die Truppen in Bachmut und Soledar besucht, um die Verteidigung zu leiten und Verstärkungen und größere Feuerkraft gegen den Feind zu organisieren. Syrskyj gilt als Held in der Ukraine, dem die Erfolge bei der Verteidigung von Kiew und der Rückeroberung des Gebiets Charkiw zugeschrieben werden. Von einer schweren Lage in Soledar hatte zuvor schon die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar gesprochen.

    Selenskyj kritisierte darüber hinaus erneut den russischen Beschuss ukrainischer Städte im Donbass. Die Grossstadt Kramatorsk sei während der angeblichen Weihnachtswaffenruhe beschossen worden, Cherson unmittelbar nach Ende der orthodoxen Weihnacht mit Brandmunition. Kremlchef Wladimir Putin hatte für die Zeit der orthodoxen Weihnacht zwischen Freitagmittag und der Nacht zwischen Samstag und Sonntag eine 36-stündige einseitige Feuerpause verkündet. Kiew hatte dies bereits mehrfach als «Heuchelei» und «Propaganda» bezeichnet.

  • 21.10 Uhr

    Habeck schliesst Lieferung von Leopard-Panzern an Ukraine nicht aus

    Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schliesst eine Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine nicht aus. Die Bundesregierung passe ihre Entscheidungen zusammen mit ihren Partnern immer wieder an die Entwicklung «auf dem Schlachtfeld» an, «um die Ukraine maximal zu unterstützen», sagte Habeck am Sonntag in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin».

    Die Bundesregierung hatte am Donnerstag nach langem Zögern bekanntgegeben, nun doch Marder-Schützenpanzer und ein Patriot-Flugabwehrsystem an Kiew zu liefern. Unter anderem aus den Reihen der Grünen und ihres Koalitionspartners FDP wurden anschliessend Rufe nach der Lieferung von Leopard-Kampfpanzern laut.

    «Wir stimmen uns mit den anderen Ländern ab und innerhalb dieses Korridors werden Entscheidungen auch weiter getroffen», betonte der Minister. Ausgeschlossen sei eine Lieferung von Leopard-Panzern an Kiew «natürlich nicht». Jetzt sei aber erst mal die Entscheidung für die Marder getroffen worden. «Jetzt sehen wir zu, dass die Dinger rüberkommen und beobachten weiter, wie sich die Debatte entwickelt», sagte Habeck.

  • 20.49 Uhr

    Bosnische Serben verleihen Putin ihren höchsten Orden

    Die bosnisch-serbische Führung hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ihren höchsten Orden verliehen. «Putin ist verantwortlich dafür, die Zusammenarbeit und politischen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen der RS (Republika Srpska) und Russland zu entwickeln und zu stärken», erklärte der offen für eine Abspaltung von Bosnien-Herzegowina eintretende Präsident des serbischen Teils des zudem aus Kroaten und Muslimen bestehenden Balkanstaats, Milorad Dodik, bei der Zeremonie am Sonntag in Banja Luka.

    Der Westen hat Moskau vorgeworfen, auf eine Destabilisierung Bosnien-Herzegowinas hinzuarbeiten, das nach dem 1995 beendeten Krieg mit mindestens 100’000 Toten im Friedensabkommen von Dayton als Dreivölkersstaat konzipiert wurde. Zumindest stillschweigend hat Moskau Dodiks separatistische Bestrebungen unterstützt.

    Auch der Zeitpunkt der Ordensverleihung war eine Provokation für die beiden anderen bosnischen Ethnien: Anlass ist der «Tag der Republika Srpska», der vom bosnischen Verfassungsgericht als illegal eingestuft worden ist. Er erinnert an den Tag, an dem bosnische Serben 1992 ihre Abspaltung von der ehemals jugoslawischen Republik Bosnien-Herzegowina erklärten. Die Hauptfeierlichkeiten sollen am Montag in der Umgebung von Sarajevo stattfinden, der im Krieg drei Jahre lang von bosnisch-serbischen Kämpfern belagerten Hauptstadt.

  • 19.17 Uhr

    Belarus kündigt gemeinsames Luftwaffenmanöver mit Russland an 

    Belarus will nach offiziellen Angaben vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs ab Mitte Januar ein zweiwöchiges Luftwaffenmanöver mit den russischen Streitkräften abhalten. «Vom 16. Januar bis 1. Februar 2023 finden kollektive lufttaktische Übungen der Streitkräfte von Belarus und Russland statt», teilte das belarussische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem Telegram-Kanal mit.

    Die gemeinsame Einsatztruppe haben beide Länder im Herbst gebildet - offiziell zum Schutz der Aussengrenzen der russisch-belarussischen Union. Auf dieser Basis sind rund 9000 russische Soldaten in Belarus stationiert. Machthaber Alexander Lukaschenko hat erst am Freitag der Truppe einen Besuch abgestattet. Laut dem belarussischen Verteidigungsministerium sind am Sonntag die russischen Luftwaffeneinheiten in Belarus eingetroffen. An den zweiwöchigen Übungen sollen alle Flugplätze und Truppenübungsplätze der Luftwaffe und Flugabwehr in Belarus beteiligt werden, heisst es.

  • 18.57 Uhr

    Bei Angriff in Makijiwka getötete russische Soldaten in ihrer Heimat beigesetzt

    Mehrere bei einem ukrainischen Angriff in der Silvesternacht getötete russische Soldaten sind am Sonntag in ihrer Heimat beigesetzt worden. Mindestens neun Männer wurden in der Region Samara beerdigt, wie die örtlichen Behörden mitteilten.

    Die Ukraine hatte in der Silvesternacht einen provisorischen Stützpunkt der russischen Armee in Makijiwka angegriffen und dabei von den USA gelieferte Raketenwerfer vom Typ Himars eingesetzt. In einem ungewöhnlichen Schritt räumte Moskau anschliessend den Tod von 89 Soldaten ein. Beobachter gehen von einer noch höheren Opferzahl aus.

    Nach einem ukrainischen Raketeneinschlag in der russisch besetzten Stadt Makijiwka räumen Arbeiter die Trümmer weg. Moskau spricht von 89 Toten.
    Nach einem ukrainischen Raketeneinschlag in der russisch besetzten Stadt Makijiwka räumen Arbeiter die Trümmer weg. Moskau spricht von 89 Toten.
    Bild: Uncredited/AP/dpa
  • 18.12 Uhr

    Moskau meldet tödliche Treffer auf ukrainische Stützpunkte – Kiew dementiert

    Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums ukrainische Kasernen im Kramatorsk mit Raketen getroffen und dabei Hunderte Soldaten getötet. Für die am Sonntag von Sprecher Igor Konaschenkow gemachten Angaben war zunächst keine unabhängige Bestätigung zu erhalten. Konaschenko sprach von einem Vergeltungsschlag für einen ukrainischen Raketenangriff auf eine Militärunterkunft in Makijiwka in der Region an Neujahr, bei dem nach Moskauer Angaben mindestens 89 russische Soldaten getötet wurden.

    «Über den vergangenen Tag haben russische Geheimdienstmittel einige provisorische Stützpunkte ukrainischer Einheiten entdeckt, die verlässlich über verschiedene unabhängige Kanäle bestätigt wurden», sagte Konaschenko. «Als Ergebnis eines schweren Raketenangriffs wurden mehr als 600 ukrainische Soldaten getötet.»

    Die ukrainischen Streitkräfte wiesen die Angaben zurück. «Diese Information ist ebenso wahr wie die Angabe, dass sie alle unsere Himars zerstört haben», sagte ein ukrainischer Armeesprecher der Nachrichten-Website «Suspilne».

    Am späten Samstagabend hatten AFP-Journalisten in Kramatorsk mindestens vier Explosionen gehört. Nach Angaben von Gouverneur Pawlo Kirilenko führte die russische Armee nach Mitternacht «sieben Raketenangriffe auf Kramatorsk und zwei auf Kostjantyniwka» aus. Mehrere Gebäude seien dabei beschädigt worden, es sei aber niemand getötet worden.

  • 17.43 Uhr

    Stoltenberg erwartet Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands schon 2023

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rechnet mit einem Beitritt Schwedens und Finnlands zum Verteidigungsbündnis schon in diesem Jahr. Er erwarte, dass der Beitritt der beiden Länder 2023 erfolgen werde, sagte Stoltenberg am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Auf ein genaues Datum wolle er sich aber nicht festlegen, da noch die «souveräne Entscheidung» des türkischen und des ungarischen Parlaments zur Aufnahme Schwedens und Finnlands in die Nato ausstehe.

    Finnland und Schweden hätten sich «eindeutig zu einer langfristigen Zusammenarbeit mit der Türkei verpflichtet», sagte Stoltenberg bei einer Sicherheitskonferenz im schwedischen Sälen. Daher sei nun «die Zeit gekommen, um den Beitrittsprozess zum Abschluss zu bringen und das Beitrittsprotokoll zu ratifizieren».

  • 17.21 Uhr

    Netrebkos Manager: Ukraine-Sanktionen betreffen Sängerin nicht

    Die von Kiew verkündeten Sanktionen gegen den russischen Opernstar Anna Netrebko haben laut ihrem Manager keine konkreten Auswirkungen. «Sie hat kein Vermögen in der Ukraine, sie ist nie in der Ukraine aufgetreten und sie plant nicht, das zu tun», schrieb Manager Miguel Esteban der Deutschen Presse-Agentur dpa.

    Das ukrainische Präsidialamt veröffentlichte am Samstag ein Dekret, mit dem Dutzende russische Künstler und andere Personen des öffentlichen Lebens auf eine Sanktionsliste gesetzt wurden. Der in Wien lebenden Netrebko und 118 weiteren Personen wird etwa, sofern vorhanden, Vermögen in der Ukraine gesperrt.

    Netrebko, die auch österreichische Staatsbürgerin ist, wurde in der Vergangenheit eine Nähe zum Kreml vorgeworfen. Es sei unrichtig, die Sopranistin mit einer Regierung oder mit dem Krieg in der Ukraine in Verbindung zu bringen, meinte hingegen Esteban. Die Künstlerin habe sich mehrfach von dem Konflikt distanziert, betonte er.

    Der russische Opernstar Anna Netrebko tritt derzeit nicht in Russland auf. Im Januar ist sie als Aida in der Wiener Staatsoper zu sehen. Ende des Monats singt sie mit ihrem Ehemann, dem Tenor Yusif Eyvazov, ein Konzert in der Alten Oper in Frankfurt.
    Der russische Opernstar Anna Netrebko tritt derzeit nicht in Russland auf. Im Januar ist sie als Aida in der Wiener Staatsoper zu sehen. Ende des Monats singt sie mit ihrem Ehemann, dem Tenor Yusif Eyvazov, ein Konzert in der Alten Oper in Frankfurt.
    Archivbild: Armin Weigel/dpa/Archiv
  • 17.01 Uhr

    Kiew räumt Probleme bei Verteidigung von Stadt in der Ostukraine ein

    Bei den Kämpfen im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine sind die Verteidiger im Raum Soledar nach Angaben aus Kiew in eine schwierige Lage geraten. «Derzeit ist es schwer in Soledar», schrieb die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntag in ihrem Telegram-Kanal. Soledar ist wie das seit Monaten umkämpfte Bachmut Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum zwischen Slowjansk und Kramatorsk. Die Einnahme der Agglomeration wäre fast gleichbedeutend mit der Eroberung des Donbass - eines der öffentlich genannten Ziele Russlands zu Beginn seines Angriffskriegs.

    Vor Soledar hätten die Russen grosse Kräfte konzentriert. An den Angriffen seien nicht nur reguläre Einheiten der russischen Armee, sondern auch Söldnertruppen beteiligt, schrieb Maljar. Tatsächlich greifen in dem Raum um Bachmut und Soledar - beide Städte sind nur 14 Kilometer voneinander entfernt - die als gut ausgerüstet geltenden Söldner der «Wagner»-Truppe an.

  • 16.04 Uhr

    Schweden: Forderungen der Türkei stehen Nato-Beitritt weiter im Weg

    Dem Nato-Beitritt Schwedens stehen nach Darstellung von Regierungschef Ulf Kristersson weiterhin die Forderungen der Türkei an sein Land entgegen. «Die Türkei hat bestätigt, dass wir getan haben, was wir ihnen versprochen haben», sagte Kristersson am Sonntag bei einer Sicherheits- und Verteidigungskonferenz im westschwedischen Sälen. «Aber sie sagen auch, dass sie Forderungen haben, die wir nicht erfüllen können und wollen. Und jetzt liegt die Entscheidung bei der Türkei.» Er sei weiterhin davon überzeugt, dass die Türkei einem Beitritt Schwedens zustimmen werde. «Wir wissen nur nicht wann.»

    Als Mitglied des Verteidigungsbündnisses sei Schweden unter anderem bereit, sich an der gemeinsamen Raketenabwehr der Nato sowie an Luftpatrouillen über dem Baltikum, dem Schwarzen Meer und Island zu beteiligen, sagte Kristersson in seiner Rede.

    Schweden und Finnland hatten im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Mai 2022 Anträge auf eine Nato-Mitgliedschaft gestellt. Finnlands Aussenminister Pekka Haavisto sagte bei der Sicherheitskonferenz in Sälen, man werde auf Schweden warten. «Wir haben die Nato-Bewerbung gemeinsam eingereicht, wir werden das Verfahren auch gemeinsam zum Abschluss bringen», erklärte Haavisto. «Schweden ist unser bester Freund und Partner. Es wäre auch nicht in Finnlands Interesse, sich ohne Schweden anzuschliessen.» Schweden und Finnland bildeten gemeinsame eine militärstrategische Einheit.

  • 15.36 Uhr

    Russland und Ukraine tauschen 50 Gefangene aus

    Russland und die Ukraine haben den ersten Gefangenaustausch nach dem Jahreswechsel vollzogen. «Am 8. Januar wurden im Resultat des Verhandlungsprozesses 50 russische Soldaten, denen in Gefangenschaft tödliche Gefahr drohte, vom Territorium zurückgeholt, das unter Kontrolle des Kiewer Regimes steht», teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem Telegram-Kanal mit. Kurz darauf bestätigte die ukrainische Seite den Austausch.

    Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden die eigenen Kriegsgefangenen bereits mit einem Militärflugzeug nach Moskau zur Behandlung und Rehabilitation ausgeflogen. Nähere Angaben zu den russischen Soldaten gibt es nicht.

    Kiew hingegen berichtete, dass auf eigener Seite 33 Offiziere und 17 Mannschaftsdienstgrade befreit wurden. «Wir holen Leute zurück, die beim AKW Tschernobyl in Gefangenschaft geraten sind, unsere Verteidiger aus Mariupol, unsere Jungs aus der Region Donezk im Raum Bachmut, sowie aus dem Kiewer Gebiet, Tschernihow, Cherson und anderen Regionen, wo es Kämpfe gab», kommentierte der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak den Austausch.

  • 15.05 Uhr

    Deutsche sehen Panzer-Lieferungen mehrheitlich skeptisch

    Die Entscheidung der Bundesregierung, Marder-Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, stösst bei den Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge auf ein geteiltes Echo. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstitutes Insa für die «Bild am Sonntag» finden 49 Prozent die Entscheidung eher falsch und 40 Prozent eher richtig. Die Lieferung von Kampfpanzern lehnen 50 Prozent ab, 38 Prozent sind dafür.

    Die Bundesregierung hatte ihre Entscheidung, rund 40 Marder-Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, am Donnerstag öffentlich gemacht. Union und Teile der Regierungsparteien FDP und Grüne fordern auch, dem von Russland angegriffenen Land Kampfpanzer zu schicken.

    Die Politik diskutiert weiterhin auch die mögliche Lieferung von Kampfpanzern. Bei der Zusage für Marder-Schützenpanzer stehen zu bleiben, wäre falsch, sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntag). Zurückhaltend äusserte sich dagegen SPD-Chef Lars Klingbeil.

    «Wir sollten alles tun und liefern was möglich ist. Dazu gehören auch Leopard-Panzer», sagte Göring-Eckardt. Klingbeil betonte im Interview bei RTL/ntv, «es geht erst einmal darum, dass wir im internationalen Bündnis uns absprechen. Kein Land liefert gerade so schwere Kampfpanzer, wie das der Leopard 1 oder 2 ist». Klingbeil nannte es «richtig, dass die Amerikaner, die Franzosen, aber auch wir als deutsche Bundesregierung immer wieder abwägen, können wir jetzt einbezogen werden mit in diesen Krieg.»

    Die Bundesregierung will rund 40 Marder-Schützenpanzer an die Ukraine liefern.
    Die Bundesregierung will rund 40 Marder-Schützenpanzer an die Ukraine liefern.
    Archivbild: dpa
  • 14.06 Uhr

    London: Russland fürchtet ukrainische Offensiven

    Britische Militärexperten sehen in der Stärkung russischer Verteidigungsstellungen in der Ukraine Hinweise darauf, dass die Befehlshaber ukrainische Offensiven befürchten. In den vergangenen Wochen habe Russland seine Verteidigungsstellungen in der Region Saporischschja im Süden des Landes ausgebaut, heisst es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

    «Die Art, wie Russland an der Verbesserung seiner Verteidigung gearbeitet hat, lässt darauf schliessen, dass Befehlshaber sehr wahrscheinlich mit der Möglichkeit grosser ukrainischer Offensiven beschäftigt sind – entweder in der nördlichen Region Luhansk oder in Saporischschja.»

    Ein Durchbruch ukrainischer Streitkräfte im Gebiet Saporischschja könnte nach Einschätzung der Experten die Funktionsfähigkeit der russischen «Landbrücke», die die russische Region Rostow mit der Krim verbindet, infrage stellen. Wichtige Bahn- und Strassenverbindungen und damit auch der Nachschub der russischen Truppen in der Region seien dadurch in Gefahr. Ein ukrainischer Erfolg in Luhansk würde Russlands erklärtes Kriegsziel der «Befreiung» des ostukrainischen Gebiets Donbass weiter untergraben.

    Britische Militärexperten beobachten eine Stärkung der russischen Verteidigung in der Ukraine.
    Britische Militärexperten beobachten eine Stärkung der russischen Verteidigung in der Ukraine.
    Bild: dpa
  • 13.25 Uhr

    Ukrainer melden Beschuss in mehreren Regionen

    Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht mehrere Städte im Land beschossen. Betroffen war unter anderem ein Stadtviertel von Cherson. «Für die Attacke haben sie Brandmunition verwendet», teilte der Militärgouverneur der Region, Jaroslaw Januschewitsch, am Sonntag in seinem Telegram-Kanal mit. Die Genfer Konvention verbietet den Einsatz von Brandmunition gegen zivile Objekte. Um Mitternacht (Ortszeit) war eine einseitig von Kremlchef Wladimir Putin verhängte Feuerpause ausgelaufen, die aber Russland selbst nicht eingehalten hatte.

    Laut Januschewitsch endete die Attacke ohne Tote und Verletzte. Aus anderen Regionen hingegen wurden Opfer gemeldet. In Charkiw ist demnach eine Person bei nächtlichen Angriffen gestorben. Im Gebiet Donezk wurden die Städte Kramatorsk und Kostjantyniwka von Raketen getroffen. Nach Angaben des stellvertretenden Leiters der ukrainischen Präsidialverwaltung, Kyrylo Tymoschenko, sind bei den Angriffen in der Region Donezk acht Menschen verletzt worden, eine Person kam ums Leben.

    Angriffe wurden zudem auf Saporischschja und mehrere Ortschaften im Gebiet Dnipropetrowsk gemeldet. Am Sonntag meldete ausserdem der ukrainische Energieversorger DTEK, dass in der orthodoxen Weihnachtsnacht vom 6. auf den 7. Januar ein Wärmekraftwerk beschossen worden sei. Der Schaden sei aber schnell behoben worden

    Ein russicher Kampfjet-Pilot beschiesst im Oktober 2022 Ziele in der Ukraine. 
    Ein russicher Kampfjet-Pilot beschiesst im Oktober 2022 Ziele in der Ukraine. 
    Archivbild: Russisches Verteidigungsministerium
  • 13.02 Uhr

    Papst: Gebet für Mütter gefallener Soldaten

    Papst Franziskus hat zum Gebet für die ukrainischen und russischen Mütter gestorbener Soldaten aufgerufen. «Ich denke heute an die Mütter der Kriegsopfer, der Soldaten, die in diesem Krieg in der Ukraine gefallen sind», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag vor zahlreichen Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz in Rom. Sowohl ukrainische als auch russische Mütter Kinder verloren. «Das ist der Preis des Krieges», fuhr der 86-Jährige fort.

    Zuvor taufte Franziskus 13 Kinder in der weltberühmten Sixtinischen Kapelle. Anlass der traditionellen Kirchenfeier, die der Papst zelebrierte, war das sogenannte Fest der Taufe des Herren. Die Kinder begännen nun einen Weg, sagte der Argentinier in einer kurzen Predigt. «Aber es liegt an euch und an den Paten, ihnen zu helfen, auf diesem Weg voranzugehen», forderte er von den Eltern. In der bei Rom-Touristen beliebten Kapelle mit den Wandgemälden Michelangelos wird auch das Konklave abgehalten - die Wahl eines neuen Papstes.

  • 11.36 Uhr

    London: Russland bereitet sich auf Gegenoffensiven vor

    Britische Militärexperten sehen in der Stärkung russischer Verteidigungsstellungen in der Ukraine Hinweise darauf, dass die Befehlshaber ukrainische Offensiven befürchten. In den vergangenen Wochen habe Russland seine Verteidigungsstellungen in der Region Saporischschja im Süden des Landes ausgebaut, hiess es am Sonntag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. «Die Art, wie Russland an der Verbesserung seiner Verteidigung gearbeitet hat, lässt darauf schliessen, dass Befehlshaber sehr wahrscheinlich mit der Möglichkeit grosser ukrainischer Offensiven beschäftigt sind - entweder in der nördlichen Region Luhansk oder in Saporischschja.»

    Ein Durchbruch ukrainischer Streitkräfte im Gebiet Saporischschja könnte nach Einschätzung der Experten die Funktionsfähigkeit der russischen «Landbrücke», die die russische Region Rostow mit der Krim verbindet, infrage stellen. Wichtige Bahn- und Strassenverbindungen und damit auch der Nachschub der russischen Truppen in der Region seien dadurch in Gefahr. Ein ukrainischer Erfolg in Luhansk würde Russlands erklärtes Kriegsziel der «Befreiung» des ostukrainischen Gebiets Donbass weiter untergraben.

    «Die Entscheidung, welche dieser Bedrohungen vorrangig bekämpft werden soll, ist wahrscheinlich eines der zentralen Dilemmata für die russischen Einsatzplaner», schreiben die Geheimdienstexperten bei Twitter.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

    Ukrainische Artillerie feuert Mitte Dezember 2022 auf russische Stellungen.
    Ukrainische Artillerie feuert Mitte Dezember 2022 auf russische Stellungen.
    Archivbild: Keystone
  • 11.20 Uhr

    In Mexiko feiernder russischer Politiker erzeugt Ärger

    Die Neujahrsgrüsse eines in Mexiko feiernden Regionalpolitikers aus der russischen Grenzregion Kursk haben in Russland angesichts des Kriegs in der Ukraine Ärger hervorgerufen. «Wie Tausende meiner Landsleute bin ich entrüstet über den Videogruss, den der Abgeordnete des Kursker Landtags, Maxim Wassiljew, aus Mexiko geschickt hat», schrieb der Kursker Gouverneur Roman Starowoit in seinem Telegram-Kanal. Er nannte den Luxus-Urlaub des Politikers in Kriegszeiten «unethisch».

    Wassiljew hatte in dem Video aus einer Strandbar «viel Geld und gute Laune» gewünscht, während er einen alkoholischen Cocktail und Krabben zu sich nahm. Derweil bekommt die an die Ukraine grenzende Region Kursk immer öfter selbst die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen das Nachbarland zu spüren. Tausende Kursker sind an der Front, der Tod von rund 100 wurde bereits offiziell bestätigt. Grenznahe Orte geraten regelmässig unter Beschuss, im Dezember wurde der Flugplatz von Kursk von Drohnen attackiert.

    Angesichts dessen wurden in Russland Rücktrittsforderungen an Wassiljew laut. «Ich weiss nicht, was die Wassiljews zu einer solchen Entscheidung bewegt», schrieb der Generalsekretär der Kremlpartei «Einiges Russland» Andrej Turtschak. «Aber ich hoffe, dass sich die Reihen der Kursker Abgeordneten nach den Neujahrsferien lichten.»

    Wassiljew, der lange für die Kommunisten im Landtag sass, ist parteilos. Seine Ehefrau gehört hingegen zur Fraktion «Einiges Russland». Wassiljew hat sich in der Vergangenheit als aktiver Unterstützer des Kriegs gegen die Ukraine gezeigt. Den Wirbel um seinen Neujahrsgruss nannte er übertrieben. Er habe den Gruss nur an Freunde geschickt, aber ein ehemaliger Bekannter aus der Westukraine, «mit dem ich vor der militärischen Spezialoperation befreundet war», habe das Video im Netz weiter verbreitet, erklärte der Abgeordnete.

  • 10.28 Uhr

    Besatzungsbehörden: Explosion an Gasleitung in Luhansk war Sabotage

    Die Explosion einer Gasleitung im von Russland annektierten Gebiet Luhansk in der Ukraine ist nach Angaben der Besatzer auf Sabotage zurückzuführen. «Zum vorläufigen Grund: Wegen der Sprengung der Erdgasfernleitung mit 300 Millimeter Durchmesser am offenen Übergang über den Fluss Suchaja ist für 13'315 Kunden in 9 Ortschaften die Gasversorgung ausgefallen», teilte der Zivilschutz der russischen Besatzungsmacht im Gebiet Luhansk am Sonntag in sozialen Netzwerken mit. In Luhansk herrscht derzeit starker Frost.

    Die Explosion ereignete sich bereits in der Nacht zum Sonntag. Das Feuer konnte erst am Morgen gelöscht werden. Tote und Verletzte gibt es nicht. Angriffe auf die soziale Infrastruktur der Gegenseite haben sich im Ukraine-Krieg seit dem Herbst deutlich verstärkt. Vor allem die russischen Angreifer haben die Energieinfrastruktur der Ukraine ins Visier genommen. Mit massiven Raketenangriffen versuchen sie, Objekte der Stromversorgung kaputt zu schiessen, um die Bevölkerung von der Strom-, aber auch der daran gebundenen Wasser- und Wärmeversorgung abzuschneiden.

    Die Aufnahme soll die Explosion der Gasleitung im Gebiet Luhansk zeigen. 
    Die Aufnahme soll die Explosion der Gasleitung im Gebiet Luhansk zeigen. 
    Handout Zivilschutz Luhansk
  • 9.15 Uhr

    Besatzungsverwaltung: Ukrainischer Beschuss beschädigt Wärmekraftwerke

    Laut der Besatzungsverwaltung im von Russland kontrollierten Teil der ostukrainischen Region Donezk sind zwei Wärmekraftwerke durch ukrainischen Beschuss beschädigt worden. Es soll sich demnach um Angriffe auf Suhres und Nowji Swit gehandelt haben, wie die Behörden auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mitteilten.

  • 6.45 Uhr

    Ukraine hat grösstes Minenfeld weltweit

    Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat nach Angaben des ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal ein 250'000 Quadratkilometer grosses Minenfeld in seinem Land geschaffen. «Es ist derzeit das grösste Minenfeld weltweit», sagte Schmyhal in einem am Samstag veröffentlichten Interview der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap

    Das laut Schmyhal verminte Gebiet entspricht mehr als 40 Prozent der gesamten Landfläche der Ukraine. «Das macht es nicht nur schwer für Menschen zu reisen, sondern es verursacht auch grössere Störungen in der Landwirtschaft, die eine unserer Hauptwirtschaftszweige ist», so der Ministerpräsident.

    Von dem russischen Angriffskrieg in seinem Land seien die Wohngebiete der Zivilbevölkerung am härtesten getroffen. «Russland zielt auf die Infrastruktur in dicht bevölkerten Gegenden», sagte Schmyhal Yonhap weiter. Ausserdem gehörten Industrieanlagen wie Chemiefabriken, Stahlwerke und die Reiseinfrastruktur zu den Zielen des Angreifers.

    Spezialisten suchen im April 2022 beim südukrainsichen Ort Beresiwka nach Minen. 
    Spezialisten suchen im April 2022 beim südukrainsichen Ort Beresiwka nach Minen. 
    Archivbild: Keystone
  • 4.01 Uhr

    Russland beendet selbsterklärte Waffenruhe

    Russland beendet die ausgerufene 36-stündige Waffenruhe und kündigt erneut an, seine sogenannte «militärische Spezialoperation» bis zum Sieg über die Ukraine fortzusetzen. Schon kurz nach Mitternacht Moskauer Zeit meldete der Gouverneur der Region Charkiw über den Kurznachrichtendienst Telegram Bombenangriffe. Dabei sei mindestens eine Person getötet worden.

    Menschen arbeiten am 6. Januar 2023 in Kiew an einem beschädigten Haus, das bereits im Dezember bei einem russischen Luftangriff schwer beschädigt wurde. 
    Menschen arbeiten am 6. Januar 2023 in Kiew an einem beschädigten Haus, das bereits im Dezember bei einem russischen Luftangriff schwer beschädigt wurde. 
    Bild: Keystone
  • 0.05 Uhr

    Kämpfe wurden fortgesetzt

    Die von Russland verkündete Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest hat sich als weitgehend wirkungslos erwiesen. In den umkämpften Gebieten in der Ostukraine wurde keine nennenswerte Beruhigung der Kämpfe verzeichnet. Die ostukrainische Stadt Tschassiw Jar war den gesamten Samstagvormittag heftigem Artilleriebeschuss ausgesetzt, wie AFP-Journalisten vor Ort berichteten. Bereits am Freitag hatten beide Seiten Kämpfe und Luftangriffe gemeldet.

    Kiew warf Russland vor, sich nicht an die Waffenruhe gehalten zu haben. Die Welt sei Zeuge geworden, wie «verlogen» die Bekundungen der russischen Führung seien, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstagabend in einer Videobotschaft. «Sie haben von einer angeblichen Waffenruhe gesprochen (...), aber in Wirklichkeit haben russische Granaten weiterhin Bachmut und andere ukrainische Stellungen getroffen.»