IT-Gigant auf dem Weg zur Bank Apple greift die Finanzwelt an

Dirk Jacquemien

31.3.2022

Hinter der Apple Card steckt Goldman Sachs.
Hinter der Apple Card steckt Goldman Sachs.
Getty Images

Apple will offenbar viele Finanzdienstleistungen selbst übernehmen. Kommt also bald die iBank und macht diese auch Schweizer Geldinstituten Konkurrenz?

Dirk Jacquemien

31.3.2022

Apple bietet schon heute viele Finanzdienste an. Über Apple Pay beispielsweise kann man etwa ganz einfach mit dem iPhone bezahlen. In den USA gibt es mit der Apple Card sogar eine eigene Kreditkarte, vermeintlich von Apple selbst.

Doch hinter diesen Diensten stecken immer noch etablierte Akteure der Finanzbranche. Apple Pay ist im Grunde nur die digitale Version einer regulären Kreditkarte der Hausbank. Und die Apple Card wird vom alteingesessenen Institut Goldman Sachs herausgegeben. Doch bald könnte Apple im Finanzprozess viel stärker involviert sein.

Apple prüft deine Kreditwürdigkeit

Laut «Bloomberg» plant Apple, in den nächsten Jahren zahlreiche Aufgaben, die heute von Banken und anderen Finanzinstitutionen erledigt werden, selbst durchzuführen. Dazu gehört etwa die Zahlungsabwicklung, die Bewertung von Kreditwürdigkeit oder die Untersuchung von möglichen Betrugsfällen.

Dass Apple bald eine richtige Bank, mit Privat- und Sparkonto, wird, ist aber vorerst nicht zu erwarten. Stattdessen will der Tech-Gigant diese neuen Fähigkeiten nutzen, um den Absatz der eigenen Produkte zu fördern. So könnte Apple etwa selbst Kredite anbieten, damit sich Kund*innen beispielsweise das neue, teure Mac Studio zulegen können.

Apple dürfte solventer sein als die allermeisten Banken. Der Tech-Gigant sitzt auf gigantischen Geld-Reserven. Knapp 200 Milliarden Dollar hat das Unternehmen auf der hohen Kante liegen.