Home-Office-Kündigung Bird feuert 400 Mitarbeiter via Zoom

dj

2.4.2020

Wie hier in Zürich machten sich E-Trottis von Bird in vielen Städten breit. Das Coronavirus gefährdet das gesamte Geschäftsmodell.
Wie hier in Zürich machten sich E-Trottis von Bird in vielen Städten breit. Das Coronavirus gefährdet das gesamte Geschäftsmodell.
Keystone

Über die Videokonferenz-App Zoom hat der E-Trotti-Anbieter Bird 400 Mitarbeiter gefeuert und danach deren Laptops deaktiviert.

Seit einigen Jahren sind die E-Trottinette von Anbietern wie Bird aus dem Stadtbild von Metropolen weltweit nicht mehr wegzudenken. Doch die dramatische Reduzierung des öffentlichen Lebens in weiten Teilen der Welt aufgrund der Corona-Krise trifft das Geschäftsmodell des Unternehmens natürlich schwer.

Daher ist es leider nicht überraschend, dass auch Bird massive Stellenstreichungen vorgenommen hat. Am vergangenen Freitag wurden 406 Angestellte, rund 40 Prozent der gesamten Mitarbeiterschaft, entlassen. Doch die Art der Kündigung im Homeoffice-Zeitalter sorgt dennoch für Empörung. Eine entlassene Mitarbeiterin fühlte sich dabei an eine Folge der dystopischen Netflix-Serie «Black Mirror» erinnert, wie «dot.LA» berichtet.



Massenkündigung in zwei Minuten

Die Mitarbeiter bekamen am vergangenen Freitagmorgen eine Einladung zu einer Zoom-Videokonferenz mit dem generischen Namen «Covid-19-Update». Als sie sich zum genannten Zeitpunkt einloggten, herrschte erstmal fünf Minuten eine «ominöse» Stille.

Dann erklang eine nicht identifizierte, weibliche Stimme, die ein zweiminütiges Statement vorlas, in denen den Mitarbeitern en masse ihre Entlassung verkündet wurden. Wer diese Person war, ist unklar, Bird-CEO Travis VanderZanden traute sich aber jedenfalls nicht, selbst mit seinen Angestellten zu sprechen.

Unmittelbar nach Beendigung der Videokonferenz starteten die MacBooks, mit denen die Bird-Angestellten von zu Hause aus arbeiteten, neu. Danach war das Anmelden nicht mehr möglich. Bird hatte laut «dot.LA» zuvor einen Computer-Script programmieren lassen, mit denen sich die Dienst-Laptops aus der Ferne deaktivieren lassen.  

«Im Nachhinein betrachtet, hätten wir lieber persönliche Anrufe mit den Betroffenen durchführen sollen», räumte VanderZanden später auf Twitter ein. Das Unternehmen sagte, man habe inzwischen alle Mitarbeiter kontaktiert, doch viele Betroffene bestreiten das gegenüber «dot.LA». Alle haben allerdings eine Nachricht bekommen, dass sie die Arbeits-MacBooks bis zum 15. April zurückschicken müssen.

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