Jahrelang vom FBI gesucht Hacker-Legende Kevin Mitnick ist tot

Von Dirk Jacquemien

20.7.2023

Zuletzt verdiente Kevin Mitnick Geld mit Sicherheitsberatung und öffentlichen Auftritten.
Zuletzt verdiente Kevin Mitnick Geld mit Sicherheitsberatung und öffentlichen Auftritten.
Imago

Einer der notorischsten Hacker der Internet-Geschichte ist tot. Kevin Mitnick narrte in den 1990er jahrelang das FBI und brach in die sichersten Computer-Systeme ein. Später wurde er selbst Sicherheitsexperte.

Von Dirk Jacquemien

20.7.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Kevin Mitnick ist im Alter von 59 Jahren gestorben.
  • Mitnick war einer der berühmtesten Hacker überhaupt und hielt in den 1990er die Behörden in Atem.
  • In jüngster Zeit verliess er hingegen den kriminellen Weg und wurde Sicherheitsberater.

Die Hacker-Legende Kevin Mitnick ist vergangenen Sonntag gestorben, wie die «New York Times» berichtet. Mitnick wurde in den 1990er weltberühmt. Zweieinhalb Jahre lang versteckte er sich erfolgreich vor der US-Bundespolizei FBI, bevor er entdeckt und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Mitnicks Hacker-Karriere begann früh. Mit 16 Jahren hackte er sich 1979 über die Telefonleitung in die Systeme des damals führenden Tech-Unternehmens Digital Equipment Corporation ein und stahl ein von diesem entwickeltes Betriebssystem. Für diese Tat wurde er erst neun Jahre später angeklagt und zu einem Jahr Haft verurteilt.

Hacking als Herausforderung

Richtig los legte Mitnick dann in den 1990er. Er brach bei Telekommunikationsunternehmen und Kreditkartenfirmen ein und stahl und verwüstete Daten. Persönlichen Profit schlug er allerdings nach eigenen Angaben nie aus seinen Hacks, es ging ihm wohl vor allem um die Herausforderung.

Zweieinhalb Jahre wurde er von der US-Bundespolizei als «Most Wanted Hacker» gesucht, bevor er 1995 in North Carolina aufgespürt und festgenommen wurde. Er bekannte sich schuldig und wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Behörden machten Mitnick gefährlicher, als er war. 

Teilweise musste er seine Strafe in Einzelhaft verbringen, weil US-Behörden dem Gericht gesagt hätten, dass er sich übers Telefon ins US-Nukleararsenal einhacken und einen Atomkrieg starten könne, wie Mitnick Jahre später erzählte. So viel Macht hatte er dann doch nicht.

Nach seiner Entlassung 2000 ging Mitnick den Weg vieler ehemaliger Hacker*innen und wurde Sicherheitsberater und hielt Reden über Cybersicherheit. Zuletzt war er «Chief Hacking Officer» bei der Sicherheitsfirma KnowBe4.

Kevin Mitnick starb am 16. Juli in Las Vegas an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er wurde 59 Jahre alt und hinterlässt seine schwangere Ehefrau.