PC-Nutzer müssen aufpassen Intel-Prozessoren vom «Untergang» bedroht

Von Dirk Jacquemien

9.8.2023

Intel-Prozessoren haben eine schwere Sicherheitslücke.
Intel-Prozessoren haben eine schwere Sicherheitslücke.
Imago

Eine neue Sicherheitslücke betrifft potenziell Milliarden von Prozessoren. Quasi alle Intel-Chips der Jahre 2014 bis 2019 sind anfällig.

Von Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Sicherheitslücke «Downfall», zu Deutsch «Untergang», betrifft unzählige Intel-Prozessoren.
  • Sie erlaubt den Diebstahl von Passwörtern und anderen sensiblen Daten.
  • Da der Fehler direkt in der Hardware liegt, ist die Behebung kompliziert.

Eine Sicherheitslücke betrifft potenziell Milliarden von Intel-Prozessoren. Der Google-Sicherheitsforscher Daniel Moghimi entdeckte die Lücke und nannte sie «Downfall», zu Deutsch «Untergang». Mit ihr ist es beispielsweise möglich, dass Schadsoftware Passwörter von anderen auf demselben System aktiven Programmen stiehlt.

Betroffen sind quasi alle zwischen 2014 und 2019 lancierten Intel-Prozessoren der Skylake-, Tiger-Lake- und Ice-Lake-Reihen, sowohl für Privatanwender*innen als auch zur Nutzung in Servern. Moghimi entdeckte «Downfall» bereits vor einem Jahr, dessen Existenz wurde allerdings erst jetzt bekannt gegeben.

Das hat damit zu tun, dass die Sicherheitslücke fest in der Hardware eingebaut ist, was eine Behebung erschwert. Intel muss sich mit zahlreichen Computer-Herstellern, die seine Chips verwenden, koordinieren.

Intel veröffentlicht Update

«Downfall» nutzt eine Funktion, die eigentlich dafür gedacht ist, den Zugriff auf im Arbeitsspeicher abgelegte Daten zu beschleunigen. Hierbei ist dann unberechtigter Abgriff fremder Daten möglich. Besonders betroffen sind hierbei Cloud-Dienste, bei dem auf selbem Server mehrere virtuelle Computer laufen, die von völlig verschiedenen Kund*innen genutzt werden.

Intel hat ein Update für die Firmware der Prozessoren veröffentlicht, dessen direkte Installation allerdings nur für erfahrene System-Administrator*innen praktikabel ist. Privatanwender*innen sollten auf Updates ihrer PC- oder Betriebssystem-Hersteller warten.