Tausende Firmen betroffen Lösegeld-Hacker verlangen 70 Millionen Dollar

Angeblich sollen mehr als eine Million Computer betroffen sein: Eine Hackergruppe fordert nach einem Angriff unter anderem auf einen IT-Dienstleister in den USA Millionen Dollar Lösegeld.

Die Hackergruppe, die am Wochenende hunderte Unternehmen mit Erpressungssoftware angegriffen hat, verlangt 70 Millionen US-Dollar für einen Generalschlüssel zu allen betroffenen Computern. Der Betrag solle in der Digitalwährung Bitcoin bezahlt werden, hiess es in einem Blogeintrag, über den unter anderem die IT-Sicherheitsfirma Sophos in der Nacht zum Montag berichtete.

Die Hackergruppe REvil nutzte eine Schwachstelle beim amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya, um dessen Kunden mit einem Programm zu attackieren, das Daten verschlüsselt und Lösegeld verlangt. REvil behauptet, mehr als eine Million Computer sei infiziert worden.

Wohl mehr als Tausend Unternehmen betroffen

Von unabhängiger Seite war das Ausmass der Schäden bisher kaum zu überblicken. Die IT-Sicherheitsfirma Huntress sprach von mehr als 1000 Unternehmen, bei denen Systeme verschlüsselt worden seien. Kaseya selbst berichtete, dass weniger als 40 Kunden betroffen gewesen seien. Allerdings waren darunter auch wiederum Dienstleister, die ihrerseits mehrere Kunden haben. So entstand eine Art Domino-Effekt.

Die von Experten in Russland verortete Gruppe REvil steckte vor wenigen Wochen bereits hinter dem Angriff auf den weltgrössten Fleischkonzern JBS. Das Unternehmen musste als Folge für mehrere Tage Werke unter anderem in den USA schliessen. JBS zahlte den Angreifern umgerechnet elf Millionen Dollar in Kryptowährungen.

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dpa/dj