Zensur Myanmar stellt Internet in Krisenregion ab

dpa/dj

4.2.2020

Die Regierung von Myanmar hat das Internet in Teilen des Landes abgeschaltet.
Die Regierung von Myanmar hat das Internet in Teilen des Landes abgeschaltet.
Keystone

Die Regierung von Myanmar hat in der Rohingya-Region das Internet abgeschaltet. Offenbar soll zensuriert werden.

Die von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geführte Regierung von Myanmar hat in weiteren Teilen der Krisenregion Rakhine das Internet abstellen lassen. Die Regierung habe das mit Anforderungen der Sicherheit und öffentlichem Interesse begründet, die Massnahme sei auf drei Monate begrenzt, teilte der Netzwerkbetreiber Telenor mit.

Dem Militär von Myanmar wird in Rakhine ein Völkermord an der muslimischen Minderheit der Rohingya vorgeworfen. Im Januar hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag das südostasiatische Land zu Sofortmassnahmen zum Schutz der Minderheit verpflichtet. Seit der Verfolgung der Rohingya steht die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi international in der Kritik.

Sieben Monate ohne Netz

Einige Gegenden in der an Bangladesch grenzenden Krisenregion sind bereits seit mehr als sieben Monaten vom Internet abgeschnitten. Menschenrechtler befürchten, dass die Sperre zumindest zum Teil der Zensur dient. Die Vereinten Nationen sahen sich in ihrer Hilfe dadurch behindert.

Mehr als 700'000 Menschen waren vor allem im Jahr 2017 vor der Gewalt in das Nachbarland Bangladesch geflohen. Im Januar starben zwei Rohingya-Frauen unter Beschuss, was dem Militär von Myanmar angelastet wurde. Das Militär wies das zurück.

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