Mit diesem Bild wollte Balenciaga Werbung für seine neue Kollektion machen. Das Gesicht des Kindermodels war dabei zu sehen. blue News hat es unkenntlich gemacht.
Auch dieses Bild hat einen düsteren Beigeschmack: Unter der Handtasche liegt ein Gerichtsentscheid in einem Kinderpornografie-Fall.
Marken-Botschafterin Kim Kardashian zeigt sich wegen der Fotos schockiert.
Die Unternehmerin wisse noch nicht, ob sie weiterhin mit dem Pariser Luxus-Label zusammenarbeiten will.
Balenciaga muss sich für Skandal-Kampagne entschuldigen
Mit diesem Bild wollte Balenciaga Werbung für seine neue Kollektion machen. Das Gesicht des Kindermodels war dabei zu sehen. blue News hat es unkenntlich gemacht.
Auch dieses Bild hat einen düsteren Beigeschmack: Unter der Handtasche liegt ein Gerichtsentscheid in einem Kinderpornografie-Fall.
Marken-Botschafterin Kim Kardashian zeigt sich wegen der Fotos schockiert.
Die Unternehmerin wisse noch nicht, ob sie weiterhin mit dem Pariser Luxus-Label zusammenarbeiten will.
Das Pariser Luxus-Label Balenciaga wird derzeit von allen Seiten kritisiert. Grund dafür sind zwei kontroverse Werbe-Kampagnen. Gegen beide gibt es Vorwürfe, dass die Marke Kinder für Aufmerksamkeit sexualisiert.
Der Shitstorm war programmiert. Dennoch entschied sich Balenciaga in einer neuen Werbekampagne für Kindermodels. Das Problem dabei: Das beworbene Produkt zeigt unter anderem Teddybär-Taschen im Fetisch-Look.
Mehrere kleine Kinder posieren auf den Fotos mit den Bären, die Riemen und Geschirre im Stil der Sadomaso-Szene tragen. Manche tragen sie in den Händen, bei anderen sind die Bären einfach im Raum.
Dazu sind zahlreiche andere Balenciaga-Artikel im Raum verteilt. Viele Social-Media-User stellen infrage, wieso Kinder überhaupt Werbung für Produkte machen müssen, die für Erwachsene gedacht sind.
Bundesgericht-Entscheid neben Tasche
Besonders heikel: Im Fahrwasser der Bären-Kontroverse kam eine skandalöse Entscheidung in einer anderen Balenciaga-Kampagne ans Licht. Für ihre Zusammenarbeit mit Adidas fotografierte das Label eine Handtasche auf einem Tisch voller Dokumente. Eines dieser Dokumente zeigt dabei einen Entscheid des US-Bundesgerichts in einem Kinderpornografie-Fall.
Wegen der beiden Kampagnen brach eine Welle der Empörung über Balenciaga herein. Das bekam auch Aushängeschild Kim Kardashian zu spüren. Die Influencerin ist das Gesicht der Winterkampagne 2022 der Luxusmarke.
Auf Twitter schreibt sie über die beiden anderen Werbe-Strecken: «Als eine vierfache Mutter haben mich die verstörenden Bilder schockiert.» Die Fotos finde sie «widerlich und empörend». Ob sie weiterhin mit Balenciaga zusammenarbeiten will, wolle sie von der Reaktion ihres Arbeitgebers abhängig machen.
Am Montagabend meldete sich dann auch Balenciaga selbst ausführlich zu Wort. Auf den offiziellen Social-Media-Seiten postete die Marke ein Statement, das unter anderem auch ihr Kreativdirektor Demna Gvasalia teilte. Zuvor veröffentlichte die Marke bisher nur eine kurze Entschuldigung.
«Wir verurteilen den Missbrauch von Kindern zutiefst», heisst es in der längeren Stellungnahme. «Er sollte nie in unserem Narrativ stattfinden.» Dass sich gleich in zwei Kampagnen Anspielungen darauf finden, sei einer «Reihe von schweren Fehlern» zu verschulden, für die das Unternehmen «Verantwortung übernehmen» will.
Ganz übernehmen will Balenciaga die Schuld aber doch nicht. Denn die Produzenten der Adidas-Kampagne sollen der Luxusmarke versichert haben, dass die Gerichtsdokumente gefälscht seien. Weil es aber doch ein echter Entscheid des Bundesgerichts war, will Balenciaga vor Gericht gegen die Produzenten vorgehen.
Fotograf weist Schuld von sich
Der Fotograf der Kampagne mit den Fetisch-Bären, Gabriele Galimberti, weist währenddessen die Schuld von sich. Das Unternehmen hätte alle kreativen Entscheide in der Vorbereitung getroffen: «Ich konnte weder die Produkte, noch die Models, noch die Kombination der beiden auswählen.»
Er habe die Szene lediglich ausgeleuchtet und das Bild geschossen. Derzeit erhalte er aber «Hunderte Hassnachrichten und Drohungen». Laut ihm richte sich die Kritik, die er als «lynching» bezeichnet, gegen die falschen Ziele: «Es lenkt vom echten Problem und wirklichen Kriminellen ab.»
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01.11.2022