Historisches Urteil Hasskolumne gegen Meghan ist diskriminierend

dpa

1.7.2023 - 12:38

Harry und Meghan erhalten vor der Independent Press Standards Organisation recht.
Harry und Meghan erhalten vor der Independent Press Standards Organisation recht.
Peter Dejong/AP/dpa

Es gab tausende Beschwerden gegen eine verletzende Kolumne über Herzogin Meghan in der britischen «Sun». Jetzt hat die Aufsichtsbehörde reagiert.

1.7.2023 - 12:38

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  • Eine Kolumne des ehemaligen «Top Gear»-Moderators Jeremy Clarkson ist laut britischer Medienaufsicht sexistisch.
  • Die Kolumne erschien in der «Sun» und wird als «abwertend und voreingenommen» beschrieben.
  • Nun muss die Zeitung an derselben Stelle das Urteil der Medienaufsicht publizieren.

Die britische Medienaufsicht hat eine Hasskolumne gegen Herzogin Meghan als sexistisch gebrandmarkt. Es war das erste Mal, dass die Independent Press Standards Organisation (Ipso) einer Beschwerde wegen geschlechtlicher Diskriminierung stattgab.

Einige Kommentare des Autors Jeremy Clarkson in der Zeitung «Sun» seien «abwertend und voreingenommen», teilte Ipso in der Nacht zum Samstag mit. Die Ehefrau von Prinz Harry sei in dem Text belästigt worden.

«Schrecklich, verletzend und grausam»

Die «Sun» muss nun eine Zusammenfassung der Ipso-Entscheidung auf derselben Seite drucken, wo sonst die Kolumne erscheint, und sowohl auf der Titelseite als auch online darauf hinweisen. Die Boulevardzeitung teilte mit, sie akzeptiere, dass «mit Meinungsfreiheit auch Verantwortung» einhergehe.

Clarkson hatte Mitte Dezember unter anderem geschrieben, er hasse Meghan und träume davon, dass die 41-Jährige nackt durch britische Städte getrieben und von einer Menge mit Exkrementen beworfen werde. Weiter hiess es, Meghan habe wegen ihrer Sexualität Macht über Harry. Ipso urteilte, dies nähre Vorurteile, dass Frauen ihre Sexualität ausnutzen, um Einfluss auszuüben. Clarkson habe Meghan zudem als «speziell weibliches negatives Vorbild dargestellt».

Wegen der Kolumne waren bei Ipso mehr als 25'000 Beschwerden eingegangen, so viele wie noch nie. Moderator Clarkson hatte sich für seine Wortwahl entschuldigt, doch Meghan und Harry hatten diesen Schritt als halbherzig abgetan. Der Artikel sei «schrecklich, verletzend und grausam», betonte Harry. Clarkson habe Menschen auf der ganzen Welt dazu ermutigt, zu glauben, dass dies eine akzeptable Art sei, Frauen zu behandeln.

dpa