«Ein nerviger Freund» Nora Tschirner spricht über ihre Depressionen

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16.4.2021 - 14:26

Nora Tschirner zu Gast in einer Talkshow.
Nora Tschirner zu Gast in einer Talkshow.
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Schauspielerin Nora Tschirner litt unter Depressionen. Die «Tatort»-Kommissarin spricht erstmals über die Hintergründe ihrer Krankheit und darüber, wie es ihr heute geht.

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«Meine erste depressive Episode hatte ich schon mit 18, aber vor zehn Jahren kam der Tiefpunkt» – die deutsche Schauspielerin Nora Tschirner (Weimar-«Tatort», «Keinohrhase») spricht mit 39 Jahren erstmals über ihren jahrelangen Kampf mit Depressionen. 

Ihre erste Therapie habe sie mit 25 Jahren gehabt, sagte Tschirner dem «Süddeutsche Zeitung Magazin». Später war sie nach eigenen Angaben zwei Wochen in stationärer Behandlung und nahm ein Jahr Psychopharmaka. Als Symptome zählt sie Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Angst, Lust- und Schlaflosigkeit auf.

Im Jahr zuvor habe sie neue Projekte abseits der Filmwelt gestartet, wie etwa eine eigene Band. «Ich hatte keinen Halt mehr. Ich war allein mit mir», sagte Tschirner.

Presserummel und Drehtage als Auslöser

Die Depression habe ihr das Gefühl gegeben, dass etwas nicht stimme. «Ich hatte den Kontakt zu mir verloren, und sie war die Erste, die sich getraut hat, mich drauf aufmerksam zu machen, mein Mahnmal quasi», so Tschirner. «Ein sprücheklopfender, nerviger, aber wohlmeinender Freund.»

Die Psychologin fragte sie, wann die depressiven Zustände eintreten würden. «Es stellte sich raus: an den krassen Pressetagen, an denen ein Interview dem nächsten folgt, und die kein Ende nehmen – und an 16-Stunden-Drehtagen. Also in zeitlich begrenzten Arbeitsphasen», so Tschirner.

Mittlerweile sei die Angst komplett weg, denn sie wisse, was zu tun sei. «Ich bin seit vielen Jahren frei von Symptomen, habe mir ein gutes Umfeld gebaut, treffe Vorkehrungen», sagte Tschirner. Ihr helfe es, mit ihren Freunden zu reden oder Zeit mit ihren Pferden zu verbringen. «Einmal komplett aufzuladen.»